Das 3. internationale Meerwassertreffen in Völs - Tirol
ein Bericht von Robert Baur-Kruppas
 
Bereits im dritten Jahr findet das von Markus Köchle organisierte Treffen im wunderschönen Tirol, genauer in Völs bei Innsbruck, nun schon statt. Zweimal hat es nicht geklappt, aber dafür nun beim dritten Mal. Ich war es Markus einfach schuldig vorbei zu kommen, da wir schon zwei mal eingeladen waren und wir jedes mal den weiten Weg von Gesamt gut 1400 KM scheuten. Diesmal ergab es sich das wir zusammen mit Harald Mülder, seines Zeichens Forenbeirat und Tierarzt, fahren konnten so das die Kosten etwas im Rahmen lagen.

Jedes Jahr war der Zuspruch bisher größer, aber das ist auch kein Wunder der Markus versteht es eben ganz besonders ein Treffen sehr gut zu organisieren. Aber auch so das es nicht zu professionell rüberkommt sondern einfach familiär. So kamen dann dieses jahr auch schon an die 50 Leute zusammen die den Weg nach Völs auf sich nahmen.

Dieses jahr gibt es sogar zwei Berichte über das Meerwassertreffen. Einen machen wir, einen macht der Markus. Unser Bericht geht mehr über das drum herum, wird aber auch ein wenig Einblick in die Vorträge vom Samstag bieten.
 

Harald und ich waren am Freitag  gegen Mittag losgefahren. Ohne Stau, und Haralds Riecher folgend fuhren wir - München und Nürnberg meidend - die A 7 von Kassel aus durch bis runter ins Allgäu. So waren wir bereits nach knapp 5 Stunden in der Lage den Fernpass zu bestaunen, und den See der den Bergen zu Füßen liegt. Einfach traumhaft :-)

Der Fernsee in Tirol am Fernpaß
eine Aufnahme, vom Café Zugspitzblick runter auf den Fernsee.

Die Zugspitze !
Das wichtigste oder bekannteste wohl, die Zugspitze

Harald Mülder vor dem Cafe Zugspitzblick am Fernpass, vor der Zugspitze
Harald, vom Café Zugspitzblick, mit einer herrlichen Aussicht auf Berg und Tal

Robert Baur - Kruppas vor der Aussicht über Völs Tirol
Schon in Völs am Parkplatz, nähe des Seniorenheimes. Was für eine Aussicht die
Leute dort jeden Tag haben :-)

Ach was mir dabei einfällt.. Für diejenigen die nicht oft nach Österreich kommen, ein kleiner Tip am Rande. Denkt an die Vingnette. Die kostet nur 7 Euro und hält ganze 10 Tage. Wer sie nicht hat, dem kann ich nur sagen, das kann sehr teuer werden. Und Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Die Vingnetten gibt es an jeder Tankstelle. Wer die Autobahn befährt muss sie zwingend dabei haben. Die Naturfreunde unter uns werden aber ohnehin auf die Autobahn verzichten und lieber über Land fahren. Da gibt es einfach viel mehr zu sehen :-)

Wir waren daher so gegen 17.30 Uhr, mit einer Pause von 30 Minuten und demnach ca. 5.30 Std. Fahrzeit locker und erholt am Ziel angekommen. GAr nicht schlecht für fast 700 KM Fahrt. Unser Weg führte uns zuerst zu unserem Hotel, der Klammstube in Innsbruck, nahe Völs. Hierbei handelt es sich um ein Hotel das recht Urig ausschaut. Zum Preis von 44.70 Euro für eine Nacht incl. Frühstück liegt es sicherlich gut im Mittleren Bereich der Region, bot aber wenig für den Preis. Das Frühstück kann man auf keinen Fall mit einer Auswahl des Novotels oder Marriot vergleichen :-) Ein normales Zimmer das sauber war, mehr war aber auch nicht geboten.  Mal schauen, das nächste mal, wenn wir uns den Weg antun, werden wir wohl eher mal im Rauthof einchecken, ein Tip den Markus vorher gegeben hatte :-)

Kurz nach unserer Ankunft traten wir am vereinbarten Zielpunkt, der Pizzeria auf dem Campingplatz ein. Wir waren ein wenig zu früh, ließen uns aber dann ein schönes Bierchen nach der Fahrt schmecken. Nur ein paar Minuten später traf der Markus mit seinen Kids ein. Sofort gab es ein fröhliches Hallo :-) Nach und nach trafen dann immer mehr ein, so das wir bald zum Essen übergehen konnten.  Die Pizza war oberlecker, der Wirt versteht was davon :-) Es sollte nicht unerwähnt bleiben das die Teller ein wenig zu klein waren für die Pizza... *smile*


Eine Aufnahme vom gemeinschaftlichen Essen, Pizza ohne Ende :-)


Tja, und ich lies mich bei dem Foto hier von den Kids nicht ärgern :-) oder vielleicht doch ?

Nach dem Essen gingen einige auf die Spezialität des Hauses über, Caipirinha. (hierbei handelt es sich um weißen Cachaca, der mit braunem Zucker, Limette und gestossenen Eis serviert wird.  Der Wirt, so brachte ich in Erfahrung, lebt ein halbes Jahr in Brasilien und das andere halbe Jahr in Österreich, und das schon seit über 20 Jahren.  So kam es das er schon weit vor 20 Jahren dieses Getränk nach Österreich mitbrachte, zu einer Zeit wo der Caipi, wie er heute liebevoll genannt wird, noch kaum bekannt war. So ist der Wirt ein echter Pionier in Sachen Zigarren und Rum :-)  Ein ganzer Schrank voller edler Zigarren und lauter seltene Rumsorten gaben Zeugnis darüber.

Jeder der in Völs vorbeikommt, und dazu noch Pizza mag sollte unbedingt dort reinschauen. Essen Klasse, Getränke Klasse, und der Wirt ist dazu noch absolut in Ordnung. So verging der Abend wie im Fluge und endete zum Glück nicht ganz so spät wie der nachfolgende Tag.

Aber dem wollen wir natürlich nicht vorgreifen. Am Samstag morgen gegen 9.30 Uhr ging es mit den Vorträgen los. Alle trafen sich vor dem Haus der Senioren. Es erwartete einen natürlich eine dicke Ankündigung zum Treffen :-)

Bevor es an die Vorträge ging wollte natürlich jeder zuerst das Becken das Markus im Seniorenheim aufgestellt hatte anschauen. Es handelt sich hierbei um ein schönes gemischtes Becken.


Wir nutzen zum Fotografieren eine Möglichkeit wo die meisten Besucher schon am
reingehen waren, denn dauernd war jemand vor der Linse :-)

Danach ging es mit dem ersten Video-Vortrag los bei dem Ruedi Furter den Aquarianern einige echt schöne Aufnahmen aus dem Mittelmeer bot.  Dazu muss man auch sagen das Ruedi die Filme im Großteil selber macht, und sie anderen professionell aufgemachten Filmen  in nichts nach stehen. Ich rege hiermit an Ruedis Filme mal in Sindelfingen auf der Messe Fisch und Reptil zu zeigen :-)

Nach dem Video kam Ruedis Vortrag an die Reihe. Es ging um zwei Themen: 1. Zucht von Anemonenfischen A. occelaris und 2. um die Zucht von Brachionus. Ruedi gab hier wertvolle Tips und zeigte seine mittlerweile ganz heftig an gewachsene Zuchtanlage. Das wertvollste aber nahmen vor allem die Züchter mit nach Hause. Die Info das es durchaus auch ohne Plankton geht Brachinous zu züchten, was man ja wieder herum für die Aufzucht der ersten Tage braucht. Ruedi verwendet mittlerweile Culture Selco das sicher vielen noch nicht so bekannt ist.
Da es hier aber den Rahmen sprengen würde verweise ich gerne auf seine Homepage dort kann man sich gut informieren.  Hier geht es zur Brachionuszucht, und hier zu seiner Seite selber

Wir hoffen auf jeden Fall das Ruedi für Sindelfingen einiges mehr an Infos für die Zucht von Brachionus aufbereitet um eine breitere Masse für die Zucht von Fischen zu begeistern. Der Vortrag von Ruedi war auf jeden Fall hochspannend und sehr informativ.

Zuchtmittel für Brachionus Culture Selco 3000 Ruedi Furter Vortag in Völs Tirol
Ruedi bot den interessierten Aquarianern die Gelegenheit die Aufzuchtmittel zu kaufen.
Er kauft sie mittlerweile in recht großen Gebinden ein und muss, da die Mittel teuer sind, sie in kleineren Gebinden weitergeben.
Diese Möglichkeit wurde gut genutzt, vor allem eben beim Culture Selco 3000.

Nach dem Vortrag von Ruedi warteten alle auf den angekündigten Bernd Quirbach, der aber leider nicht erschien. So machte der Ruedi gleich weiter und zeigte seinen zweiten Film. Diesmal zeigte er uns allen etwas über einen Tauchurlaub in Ägypten. Er war von der gleichen Güte wie der erste Film, einfach nur schön und gut umgesetzt.

Nun folgte das Essen, das von der Küche des Seniorenheimes serviert wurde.
Auch hier folgt wieder mal ein Lob! Hut ab Markus!
Die Küche ist Klasse, und der geringe Preis von nur 8 Euro für Essen und Getränke war echt bombastisch, vor allem für die heutige Zeit. Es gab wahlweise Paella und Hähnchenbrustgeschnetzeltes je nach Geschmack. Die Paella war gut, kam aber an Markus seine, so schwärmten viele aus dem letzten Jahr, nicht heran.


Essen fassen :-)


Und weiter ging es mit dem Programm :-)

Danach kam unser aller Harald Mülder an die Reihe. Mit einem, ja man kann durchaus schreiben, teils schockierenden Bericht über Bakterien im allgemeinen informierte er die Aquarianer über das was Bakterien im Aquarium so machen können. Es waren nicht wenige Überraschungen dabei wie einige der Zuhörer später eingestanden. Hierzu wird man noch einiges von ihm hören bzw. lesen. Ich sage nur Sindelfingen :-)
Zudem gab es eine kleine Info über das Auftreten von sog. Brown Jelly - Helicostoma.  Harald führte auf was bei einem Befall mit Helicostoma wirklich passiert und was man dagegen tun kann. Es war interessant diesen Ausführungen zu folgen, und wieder mal etwas wichtiges zu lernen. Auch im Jahre 2005 weiß man noch nicht alles, und Dinge werden leider nur allzu leicht übersehen. Auch hier möchten wir eine weiteren Veröffentlichung nicht vorgreifen.

Da Bernd Quirbach immer noch nicht eingetroffen war, zeigte Ruedi seinen letzten Film, der über Thailand ging. Ich weiß nicht wie er es macht, aber er setzte den beiden anderen noch die Krone auf. Ich kann mich gar nicht oft genug wiederholen, wer die Gelegenheit hat sollte sich einen der Videos mal ansehen.

Am späten Nachmittag tauchte dann Claude Schuhmacher auf, wie immer auf dem letzten Drücker :-) Na am Samstag ist halt viel los auf den Weg nach Innsbruck was er durch längere Staus am eigenen Leib erfahren musste. Markus begrüsste Claude und fragte ob er Material für einen kleinen Vortrag dabei hätte. Claude zauberte nun innerhalb 15 Minuten einen spannenden und sehr informativen Bericht über etliche Aquarien die er als Anlagenbauer gemacht hat. Es waren zwar alles keine kleinen Anlagen, aber es war nicht minder spannend was sich Aquarienbauer so alles einfallen lassen. Überhaupt, für die Kürze der Vorbereitung muss man sagen, das Vortragen liegt Claude im Blut.

Nach den Vorträgen gab es dann vom Veranstalter Markus noch für jeden der Referenten ein kleines Geschenk. Eine sehr nette Geste :-)


v.l. nach r: Harald Mülder, Markus Köchle, Claude Schuhmacher und Ruedi Furter

Gegen 18.30 Uhr endete das Vortragsprogramm. Es wurde vereinbart das man sich gegen 19.30 Uhr dann in der Branger Alm treffen wolle, die wir zum Glück dann auch gut gefunden haben. So waren gegen 20.00 Uhr dann alle da so das gemeinsam gegessen werden konnte. Geschmeckt hat's gut :-) Leider war dort Tanzabend so das es zum Unterhalten nicht gerade gut geeignet war. So erinnerten wir uns an den Vorabend beim Pizzaman. Einem Vorschlag von mir folgend, in der Gewissheit dort mehr zu verstehen machten wir uns dann auf dem Weg. Dort angekommen mussten wir aber feststellen das wir vom Regen in die Traufe gekommen waren. Denn dort feierte der Wirt einen Geburtstag und es war noch einige Oktaven lauter als zuvor.

Aber auch das hat uns den Spass nicht genommen, im Gegenteil die Brasilianische Live Musik hat vielen gut gefallen. Nach einigen Caipirinhias und anderen alkoholischen Getränken wurde es dann doch recht spät, so das wir erst gegen 02.30 Uhr ins Bett kamen. Am nächsten Morgen war nur noch Frühstück angesagt, und dann die Rückfahrt die wir aus persönlichen Gründen diesmal über München und Nürnberg antraten. Gegen 21 Uhr kamen wir dann zu Hause an.  Es war ein tolles Treffen das sehr organisiert worden war.

Markus, ich hoffe doch du machst in 2006 das 4. Treffen wahr :-) Die Chancen stehen sehr gut das wir im nächsten Jahr auch kommen.
 


Fotos und Text (c) Markus Köchle, Robert Baur-Kruppas archiv.korallenriff.de (September 2005)