Langzeitdokumentation an verschiedenen Filtersystemen
Jaubert Nummer 2 - Neues Aquarium in der Einfahrphase
Aquarium und Vorgeschichte:

Ich bin daran interessiert für die Kategorie Jaubert-System an der Langzeitdokumentation teilzunehmen. Ich warte im Moment noch auf die richtige Beleuchtung für mein AQ, dann kann ich mit LS und dem Einrichten des Filterbeckens beginnen. Ich wohne in Baunatal und arbeite in Hofgeismar. DSL und Digitalkamera stehen mir zur Verfügung. Ich habe seit Anfang Dezember ein 120l-Becken in Betrieb, in dem 10kg LS den Korallenbruch für den Jaubert-Grund mit Mikroorganismen beleben sollen. Es ist bereits mit Salzwasser (Osmosewasser und Kieselsäurefilter) gefüllt und läuft seit einer Woche.
 
Beckengrösse/Literzahl:  ca. 495
Beckenmasse: 150X60X55(Höhe)cm
Filterbecken/Jaubert: 130X40X40cm (Jaubert: 100X40X25cm)
Technik/Pumpen: Tunze Stream 6100+ Singlecontroller
Licht: Aqua Medic Aquasunlight NG mit 2X150 Watt HQI 
16.000 K und 2X54 Watt T5 weiß
Abschäumer: ATI-Twister
Kalkreaktor:
Kalkwasser
Calzium/Magnesium: werde ich in der Zukunft mittels Balling-Methode ersetzen.
Spurenelemente: .
Wasserwechsel:
Adsorber
Sonstige Zugaben
Sonstiges Das Jaubert soll zusätzlich mit Algen befüllt werden (Phosphatexport), 
Ich verwende eine Nachfüllautomatik von Tunze 

Bilder:
 

1. Aktualisierung vom 14.03.2005


Beleuchtung des Jaubert-System mit Arcadia 4x39W T5-Leuchte für 24 h täglich
10 cm Schichtstärke, einige Caulerpa taxifolia sind schon eingebracht.

Alle Werte werden mit Salifert ermittelt. Die Dichte mittels JBL Aräometer

Anmerkungen: Es wurden für das Plenum Bodenfilterplatten von Eheim verwendet
 

April:

Anmerkung: Ich habe Ca und Mg mit Ballinglösungen erhöht. Dabei hat sich NaHCO3 angereichert und daher ist die KH so angestiegen. Es sind halt noch keine Verbraucher im Becken. Es sind nun 40 kg LS im Becken.
 

Mai:
Ich habe die ersten Korallen ins Becken gesetzt: Montipora digitata rot, Alveopora spez. Weiterhin ist seit einigen Wochen ein Salarias fasciatus an der Arbeit. Dabei ist anzumerken, dass ich auf dem LS zu keiner Zeit Fadenalgen hatte, nur einige wenige am Überlaufschacht. Zu keiner Zeit kam es zu einem Nitrat- oder Phosphatanstieg. Da die Caulerpa-Algen im Jaubert-Becken zu kümmern anfingen, schloss ich aus dieser Tatsache und den Messwerten, dass eher eine Nährstoffmangelsituation eintrat. Deshalb habe ich vor einer Woche sechs Goldschwanz-Riffbarsche (Crysiptera parasema) eingesetzt. Diese füttere ich täglich 2x. Alle sind wohlauf, leider noch etwas scheu. Es ist toll, endlich die erhofften Farbtupfer im Becken zu haben.

Ich glaube, dass die Maßnahme Anfang Dezember 2004  diese heutige stabile und positive Situation herbeigeführt hat. Zur Erinnerung: Ich befüllte ein kleines Becken mit dem Bodengrund für das Jaubertsystem und gab dazu 10kg LS. Die Einfahrphase begann somit schon vor einem halben Jahr. Die Fadenalgenphase war bereits im kleinen Becken abgeschlossen. Heute im Großen habe ich bisher keine Probleme damit. Die Kalkrotalgen wachsen hervorragend, ebenso ist eine Vielfalt verschiedenster Lebewesen zu beobachten. Jeden Tag entdeckt man was Neues. Herrlich!!

Juni:
Anmerkungen:

-Habe die T5-Röhren getauscht: die weiße mit 10.000 K raus und durch die Ocean blue arctinic (ebenfalls AquaMedic) ersetzt. Das sieht nach meinem Empfinden deutlich besser aus. Vor allem sind die fluoreszierenden Farbanteile, zum Beispiel der Alveopora, deutlicher sichtbar.

-Ich habe neue Korallen eingebracht, der Bedarf an Ca, Mg und KH stieg sofort merklich an. Ich musste die Zugaben der Ballinglösungen erhöhen.

-Der Bodengrund wurde eingebracht. Zwei Tüten Live-Sand gemischt mit 20kg Aragonit-Sand trocken. Das sieht sehr toll aus. Ich habe solange Sand eingebracht, bis die Stream keinen Anteil des Bodenglases mehr freispülte. Der Vorteil des späten Einbringens des Bodengrundes ist das unproblematische Sauberhalten des AQ während der Einfahrphase. Dies geht aber nur, wenn sich die Biologie hauptsächlich in dem Jaubertsystem (oder ähnlichem) eines Refugiums entwickelt. Der Nachteil ist das heftige Eintrüben des Wassers beim Einbringen des Sandes. Die Fische hatten heftigsten Stress. Ein weißlicher Belag überzog für Tage die gesamte Dekoration.

Ich habe seit einigen Tagen zwei Tomini-Borstenzahn-Doktoren und Hainasen-Neongrundeln im Becken. Trotz der deutlich gestiegenen Futtermenge, insbesondere des Frostfutters, und der Ausscheidungsmenge durch die Fische hat das Jaubertsystem alles gut verkraftet.

Die Gelbschwanzdemoisellen sind innerartlich extrem aggressiv. Die in der Literatur angegebenen Statements kann ich nicht bestätigen. Zwei der sechs Fische haben sich je ein Revier erobert und haben die restlichen Fische bis zum Tod bedrängt. Mir ist es leider nicht gelungen, die angegriffenen Tiere rauszufangen, um sie ins Jaubert-Becken zu setzen.

Juli:
Anmerkungen:
Die Temperatur halte ich mit einem Säulenventilator bei 25°. Er hat einen Timer, hat im Baumarkt keine 20€ und liegt am hinteren Ende quer über das AQ. Er integriert sich optisch sehr gut. Ich hatte bei diesem warmen Wetter keinerlei Probleme mit zu hoher Temperatur des Wassers.

Ich habe neue Korallen eingesetzt: Hydnophora pilosa(solitär) und Acropora millepora. Die Ca- und Mg-Werte sackten sofort ab, ich musste die Zufuhr der Balling-Lsg. anpassen. Daher die etwas überkorrigierten Werte.

Der Bodengrund sollte zunächst von sandkauenden Grundeln gelockert werden. Ich erhielt aber die Info, dass dies eine deutliche Eintrübung des Wassers für einen längeren Zeitraum bedeutet, ich habe ja Live Sand im Becken. Daher habe ich als Alternative Sanddollars und Strombus-Schnecken eingesetzt. Eine effektive Alternative, zudem sehr interessant zu beobachten(wenn man sie denn entdeckt).

Ich bin sehr erfreut, dass bisher keine Probleme in meinem Becken  entstanden sind. Ich führe dies auf mein geduldiges Vorgehen und die gute Beratung meines Fachhändlers zurück. Weiterhin habe ich meinen Besatz nur bei für ihre Kompetenz bekannten Händlern gekauft.

Oktober:
Ich habe insgesamt nach Rücksprache mit Claude Schuhmacher die KH gesenkt. Mir sind die Pumpen mit der hohen KH ständig verkalkt. Jetzt mit diesem Zielwert von 7,0 ist es deutlich besser. Korallen und Fische entwickeln sich gut. Eine bei Joe gekaufte Fungia spez., die nur an der Mundöffnung pink gefärbt war, hat sich innerhalb weniger Wochen sehr großflächig in pink und grün verfärbt.
Im Algenbecken dominieren mittlerweile Caulerpa racemosa, die durch das LS eingebracht wurden.

Ein Calcinus elegans saß tagelang auf einer Acropora. Diese sonderte Schleim ab, an dem sich der Einsiedler meines Erachtens gütlich tat. Ich bemerkte jedoch, dass er auch an den Polypen knabberte. Eine kleine weiße abgenagte Stelle war das Resultat. Er lebt nun im Algenbecken!
Ich hatte von Anfang an einige wenige Stomatella-Schnecken im Becken. Die Individuenzahl nimmt deutlich zu, sie vermehren sich also. Ich konnte die Abgabe ihrer Geschlechtsprodukte beobachten. Die Fische haben keine Erkrankungen gehabt, keine Gelbstoffanreicherung, dies auch ohne UV-Klärer, Aktivkohle  und Ozon. Ich habe die kontinuierliche Wasserwechselmenge auf 20l alle 4 Tage erhöht, eine Anregung von Claude. So sollen die Kumulation von schädlichen Stoffen und der Verbrauch von Spurenelementen kompensiert werden.

November:
Es gibt nichts Besonderes zu berichten. Alles wächst und gedeiht gut. Habe keinerlei Probleme.

Januar:
Ich habe die vergangenen zwei Monate zur Schulung meiner Beobachtung nur minimal Pflegeeingriffe durchgeführt und habe keinen Wasserwechsel gemacht. Ich habe versucht, nur durch Beobachtung das Becken zu kontrollieren und anhand des  Auffälligen zu reagieren. Ich habe lediglich einmal im Monat die Werte gemessen.

Folgendes konnte ich nun im Nachhinein feststellen:
Es ist mir nicht möglich, ohne nachzumessen und nur durch Schätzen, die Werte Ca, Mg, KH im Zielbereich zu halten. Die Korallen sehen zwar gut aus, jedoch scheint bei diesen Werten das Wachstum bzw. das Fortschreiten der Entwicklung zu stagnieren. Das erkennt man jedoch nur mit deutlicher zeitlicher Verzögerung. Diese „Pflegepause“ hatte keine anderen nachteiligen Folgen, die ich momentan erkennen könnte.
 
 
Wasserwerte No3 mg/L Po4 mg/L CA mg/L MG mg/L KH PH Dichte/
März 2005 n.n. n.n. 350 1290  8,6 8,45  1.023
April 2005 n.n n.n 400 1290 12,4 8,30  1.023
Mai 2005 n.n. n.n. 410 1320  9,6 8,30  1.023
Juni 2005 n.n. n.n. 410 1290 8,3 8,30 1.022
Juli 2005 n.n. n.n. 440 1320 9,6 8,00 1.023
August 2005 n.n. n.n. 420 1350 10,9 8.30 1.022
September 2005 n.n. n.n. 400 1290 9,0 8.30 1.022
Oktober 2005 n.n. n.n. 410 1350 7 8,00 33
November 2005 n.n. n.n. 380 1260 7,4 8,00 33
Dezember 2005 n.n. n.n. 360 1200 7,7 8,0 33
Januar 2006 n.n. n.n. 340 1200 8,3 8.0 33
Februar 2006


archiv.korallenriff.de (März 2005)