Die
Low-Budget Krebs- und Krabbenfalle
Jeder
hat sie!
Jeder,
der nachts mal einen Blick ins Aquarium werfen kann, wird irgendwann einen
kleinen Krebs (oder Krabbe) zwischen den Steinen huschen sehen, während
dieser sich bei einfallendem Licht zu verstecken versucht. Sie kommen mit
dem Lebendgestein, vielleicht nur wenige Milimeter groß, und dann
wachsen sie. Wie schnell das geht, habe ich in meinem Atlantikbecken beobachten
können. Beobachten konnte ich dort auch, wie interessant diese Tiere
sein können. Aber wenn dann doch der erste Beckenbewohner dem Appetit
der Krabbe zum Opfer fällt, ist es schnell vorbei mit der Begeisterung.
So
konnte ich in meinem Aquarium neulich mit Schrecken entdecken, dass eine
ca. 2,5 cm große Krabbe ihr kleines Unwesen trieb. Als noch erschreckender
empfand ich dann die Preise, die im Fachhandel für Fallen verlangt
werden. Nach einem kurzem Brainstorming mit einem Freund war aber
bald eine Alternative gefunden:
eine
Mineralwasserplastikpfandflasche!
Kostenaufwand:
15 cent für den Pfand
Zusätzlich
braucht man etwas Aquariensilikon und eine Schere. Bei meiner Flasche wurde
das Etikett nur fest umgespannt, nicht angeklebt.
Daher
gibt´s auch keine klebrigen Rückstände, die an das Wasser
abgegeben werden könnten. Nun wird der Flaschenhals abgeschnitten
und verkehrt herum eingesetzt, mit etwas Silikon festkleben und trocknen
lassen - fertig!
Als
Köder gab ich etwas aufgetautes Nordseekrabbenfleisch auf den Flaschenboden.
Das Silikon sollte nicht dicht abschließen, damit die Luft besser
entweichen kann. Nachts, als nur noch die "Mond-Beleuchtung" schien, habe
ich die Flasche dann waagerecht auf den Grund gelegt, möglichst in
die Nähe des mutmaßlichen Räuberverstecks.
In
den Eingansbereich schaufelte ich noch etwas Sand, um den Einstieg zu erleichtern. |
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Am
nächsten Morgen konnte ich dann feststellen, dass meine Falle funktioniert
sogar Putzergarnelen lassen sich damit fangen... Also Putzer befreit und
einige Tage später auf ein Neues.
Voller
Spannung geht natürlich der erste Blick am Morgen in die Falle. Und
siehe da, da war sie drin, die dicke Krabbe, immer noch an dem Shrimp kauend.
Die Trichterform des Flaschenhalses führt die "Beute" garantiert zum
Ziel, nur den Ausgang findet sie nicht mehr.
So
wenig Aufwand und so ein schönes Ergebnis. Mal sehen, was sich sonst
noch an unerwarteten Bewohnern einfangen lässt... |
Ein
Jagdbericht von Tobias Feige
Tobias
Feige, im März 2005 für archiv.korallenriff.de
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