Meine Reise nach Bodrum im Juli 2004
von Robert Baur-Kruppas
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Nach dem ersten Schwimmen lagen alle mehr oder weniger faul auf den Liegen, die im übrigen kostenlos waren. Um ca. 17 Uhr erbarmte sich unser Chef Engin und bestellte für jeden ein kalte Efes, vermutlich mit dem Wissen das es uns den Rest geben würde. So war es denn dann auch. Um 17.15 Uhr waren fast alle schon eingedöst. Aber lang währte das Ganze nicht. Um 18 Uhr machten wir uns schon wieder auf dem Weg ins Hotel. Kurz duschen und danach, wie sollte es in der Türkei auch anders sein, eine oder auch gleich mehrere Partien Backgammon.
Im Bild zu sehen: vorne links: Julia, Kemal aus Kassel (Der Mann im dunklen Oberteil, man sieht ihm den längeren Aufenthalt in der Türkei fast nicht an ...grins) Kemal aus Bodrum (im weißen Hemd) und Engin (rechts vorne). 

Was mir dann auch auffiel ist, das es gegen 20 Uhr schon dunkel wurde. Irgendwie reichlich früh für Deutsche Verhältnisse aber dort völlig normal. 

Engin und Kemal hatten wohl schon etwas reserviert, so das wir dann gegen Abend losgingen, zum Essen. Es ging einfach den Strand entlang an dem sich Lokal um Lokal reihte. Bereits hier konnte man als Unwissender erahnen was abends dort erst los sein musste.

Strandlokale, Hotels jeweils mit Pool, Teestuben, Diskotheken, .. hier um den Strand herum gab es alles. Das Leben erwachte in Bodrum ab 20 Uhr und erblühte erst um Mitternacht.
 

Nun saßen wir bei angenehmen 30 °C, ca. 15 Meter vom Meer entfernt bei unserem ersten gemeinsamen Abendessen zusammen. Interessant wie lange man dort ißt.... 

Etwa 3 Stunden dürften wir dort gesessen haben und waren eigentlich die ganze Zeit am Essen. Alleine schon die Vorspeisen haben es in sich, das man oft das Hauptessen nicht mehr schafft. Und nicht vergessen bis auf die 40 Minuten vom Strand hatte immer noch keiner so richtig geschlafen.

Zunächst war ja geplant gewesen das wir die Mama von Engin am nächsten Tag überraschen, aber am Abend waren dann doch alle der Meinung sie um Punkt 0 Uhr zu überraschen. So machten wir uns dann auch gegen 23.30 Uhr fertig um zum Haus von Engin zu fahren. Wir mussten uns ja sogar anschleichen, das uns niemand hört. Punkt 12 Uhr standen wir dann auch vor Engin`s Haus. 

Das war vielleicht eine Überraschung... als Engin`s Mama uns alle sah!! Ein großes "Hallo" nach dem ersten Unglauben das Ihr Sohn und Schwiegertochter etc. vor der Türe stand.

Und wie man sich vorstellen kann, ging die Party jetzt erst richtig los :-) Natürlich kam bei uns Reisenden ab und zu die Müdigkeit durch, die sich bei einigen mit diversen herzhaften "Gähnen" bemerkbar machte. Dennoch hielten wir alle bis 3 Uhr morgens durch. Auch ein schöner Abend geht mal zu Ende. So fuhren wir dann zum Hotel wo sich alle schlafen legen wollten. 

Da ich mir nun das Zimmer nur noch mit Kemal teilen musste, weil Engin oben im Haus geblieben war, hatten wir doch jede Menge Platz. Einer der Nachteile des super schönen Wetters am Tag ist natürlich die Hitze in der Nacht. Gut das es dort überall Klimaanlagen gibt. 

Da uns noch nicht nach schlafen war gingen wir nochmals runter und raus zur Bar. Dort genehmigten wir uns noch zwei Bierchen, bis wir dann gegen 04.25 Uhr dann doch noch ins Bett kamen. Das waren dann mittlerweile an die zwei Tage die wir nicht geschlafen hatten und es war dann echt Zeit dazu! ;-)

Auch die Tante, (heisst auf türkisch gesprochen "Täse") war dabei. Eine sehr, sehr liebe Person wie wir alle feststellen durften. Trotz der sprachlichen Verständigungsprobleme ging es irgendwie, das man sich gut verstand :-)
Neben Norola den wir ja schon vom Abholen vom Flughafen kennenlernen durften, lernten wir noch Tuba,  eine Cousine von Engin, kennen.

So sieht es aus wenn gefeiert wird :-) und zwar bei den Älteren und ....

................. so bei den Jüngeren. 

Schön fand ich vor allem das es immer mehr wurden, da Nachbarn und Freunde dann spontan noch vorbeikamen. Das ist aber etwas was in der Türkei nicht unüblich ist, bei uns ist sowas dann doch eher selten ...
 

Tja und wie das halt so ist, wenn man in einem fremden Bett ist, und dazu noch weit weg von zu Hause und die vielen neuen Eindrücke - man kann nicht richtig ausschlafen. 

So gegen 10 Uhr war ich, als erster von uns allen, auf und ging  die paar Meter bis zum Strand. Angenehme Temperaturen schon am frühen Morgen, die Sonne strahlt, keine Wolke weit und breit.

Foto links: Man sieht das die Liegen noch alle leer sind...

Es folgt nun das erste türkische Frühstück. Ich hatte in einer Zeitschrift im Flugzeug schon davon gelesen... Schafskäse mit Honig, Gurken und Tomaten, sowie Oliven. Gurken und Tomaten schmecken natürlich ganz anders als bei uns.... Einfach besser. Nach einem kleinen Frühstück fuhren wir nach oben zu Engin`s Mama um dort ein "gescheites" Frühstück einzunehmen. In den Wohnungen der Türken gibt es natürlich einiges, was die Hotels unter Umständen nicht bieten. Hmmmm ! Lecker lecker war das ....

Engin hatte uns ja vorher versprochen möglichst viel zu unternehmen, soviel wie man halt in vier Tagen (inkl. der Flüge) machen kann. Und er hat sein Versprechen gehalten! 

Die vier Tage waren voll gepackt mit Erlebnissen, mehr kann man nicht in der kurzen Zeit erleben. Da immer am Dienstag Markt in Bodrum ist (Klamotten, Gebrauchsartikel) fuhren wir in die Stadt um uns das Treiben anzuschauen. Da kam für mich eine weitere interessante Erfahrung, die des "Dolmus Fahrens". Es handelt sich hierbei um kleine Busse die dauerhaft ihre Stecke abfahren. Anders als bei uns kann man einen Dolmus an jeder Ecke anhalten, ja der Fahrer macht ohnehin mit Hupen auf sich aufmerksam! Es reicht ein Zeichen und der Bus hält an. Man nennt den Zielort auf der Strecke und zahlt den Weg. Interessant ist auch, das wenn man ganz hinten sitzt, man das Geld einfach dem Vordermann gibt der es dann bis nach vorne reicht. Das Wechselgeld nimmt den gleichen Weg nach hinten. Auch fiel mir bereits hier die Freundlichkeit der Menschen auf, die um einen herum waren. Wo andere bei uns stur durch die Gegend blicken herrscht dort wesentlich mehr Freundlichkeit, auch den Touristen gegenüber!
Wie das Leben so spielt, wir Deutschen haben natürlich gleich voll zugeschlagen. Kein Wunder - auf dem Markt gibt es soviel interessantes, natürlich auch viel nachgemachtes. Aber das spielt keine Rolle, es macht auch so Spaß über den Markt zu laufen.

An fast jedem Stand wird man angesprochen um etwas zu kaufen. Was natürlich auf dem Markt mit dazu gehört ist das Handeln. Ja auf dem (Ver)Handeln baut so ein Verkaufsgespräch geradezu auf. Es macht Spaß zu handeln und zu feilschen. Es macht Spaß neues und interessantes zu entdecken. Gewürze, Stoffe, Kleidung, Taschen, Koffer, Gürtel, Schuhe,... 

Ich habe einige Handtaschen mitgenommen, sowie ein paar Jogginganzüge für die Kids und noch so ein paar andere Sachen. Ich bin mit einer Reisetasche hingefahren und mit zwei vollen Taschen zurück :-)

Türkeitypisch tragen die deutschen Frauen die Tüten :-) Jana musste ganz schön schleppen.... wie mir schien *grins*  Und natürlich "mussten" die Frauen hinter uns laufen.... zumindest machten wir uns einen Spass daraus, auch wenn es gar nicht stimmt. 

Am Abend folgte dann natürlich die grosse Geburtstagsfeier für Mama Akbag, die in einem anderen Lokal, aber nicht weit vom Vortag stattfand. Auch hier wieder eine ganze Palette von Vorspeisen und leckeren Gerichten. Es war ein echt schöner Abend !
In einer ruhigen Minute nach dem Essen ging ich einfach mal ein paar Meter spazieren und konnte mir das Nachtleben am Strand ein wenig genauer anschauen. Ist schon lustig, dort pulsiert nachts das Leben und zwar sowohl am Strand wie auch in der Stadt. Ein Lokal neben dem Anderen, ein Laden nach dem Anderen. Geschäft an Geschäft, die im übrigen so gut wie rund um die Uhr aufhaben. Die zweite Nacht verbrachten wir natürlich bei Engin im Haus :-) Dort gab es zwar keine Klimaanlage aber durch den kühen Wind oben auf dem Berg ging es einwandfrei. Im übrigen wer Angst von Mücken hat, ich habe keine einzige  gesehen, geschweige denn wäre ich gestochen worden. Sehr angenehm muss ich sagen.
Eine Aufnahme vom Balkon in Engin´s Haus, bei untergehender Sonne. Unten sieht man Teile des kleinen Yachthafen von der Bucht Bitez. So möchte wohl jeder wohnen :-) Und diese Aufnahme zeigt die Buch von Bitez bei Nacht, überall pulsiert das Leben, was man auch oben bei uns noch gut hören konnte.

 
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