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Atlantischer Ammenhai
( Ginglymostoma cirratum )

Junge Ammenhaie sind durch die vielen kleinen, dunklen Flecken zu erkennen

Vorkommen:
Im Ostatlantik um die Cap Verdische Inseln und vom Senegal entlang der afrikanischen Küste bis Kamerun und Gabun. Nach neueren Berichten auch im Golf von Gascogne, an den nördlichen Küsten Spaniens. Im Westatlantik von Rhode Island USA an allen Küsten bis Südamerika bis Südbrasilien, einschließlich dem Golf von Mexiko und aller Karibikinseln. Im Ostpazifik vom Golf von Kalifornien über Mexiko und Mittelamerika bis nach Peru an allen Küsten.

Größe:
Eikapseln oliv bis braun, länglich gedreht ca. 5 cm x 15 cm; Jungtiere bei Geburt 27 cm bis 30 cm; ausgewachsene Alttiere bis maximal 4,3 m, selten über 3 m
 

Biologie und Lebensweise:
großer Grundhai; Körper lang und abgeflacht; zwei fast gleich große, weit hinten sitzende Rückenflossen; Schwanzflosse umgebildet in eine oberen Hälfte, sehr lang; fünf Kiemenspalten; kleines Spritzloch direkt hinter dem Auge; sehr breiter, massiver Kopf mit kleinen breiten, spitzen Zähnen; am Maul zwei fleischige Barteln;Körperfärbung bei Jungtieren hellbraun bis beige, teilweise mit vielen kleinen schwarzen Punkten über den ganzen Körper verteilt; Alttiere einheitlich braun bis dunkelbraun; Bauchseite heller gefärbt;
Vermehrung – wahrscheinlich ovipar d.h. Eiablage; in verschiedenen Aquarien konnten Eiablagen beobachtet werden, unklar ist bisher, ob unbefruchtete Eier abgestoßen werden bzw. die leeren Eihüllen bei ovoviviparer Vermehrung getrennt von den Jungtieren ausgeschieden werden
 

Lebensraum:
Bodenhaie, die in Küstennähe anzutreffen sind ( Kontinentalschelf ) aber auch bei Küstennahen Inseln; Haie wurden in allen Bereichen gesichtet, über Sandböden und Seegras, oft in Korallenriffen und Mangrovensümpfen; Jungtiere leben in den Mangrovensümpfen der Küstenstreifen; hierbei sind die Haie oft knöcheltiefem Wasser zu beobachten; Alttiere dringen oft in flache Küstengewässer, wie etwa den Florida Keys ein, um hier ihre Jungen zu gebären; Ammenhaie halten sich von 30cm tiefem Wasser bis in etwa 50m Tiefe auf;
 

Ernährung:
Hauptnahrung Krustentiere aller Art, aber auch kleine Fische und Stachelrochen, diese werden meist Nachts erbeutet; auch Seegurken , Seeigel und Tintenfische

Haltung nur im Großaquarium möglich !

Beckengröße:
Jungtiere ab 50000 Liter; ausgewachsene Haie nicht unter 200000 Liter

Beckenmaße für zwei Alttiere:
Nicht unter 200000 Liter, mehrere Tiere angestrebt

Temperatur:
24°C bis 26°C; kurzzeitige Schwankungen zwischen 20°C und 28°C möglich;

Wasserwerte:
Nitratwert – 50mg/l bis max. 150mg/l ( bei reiner Haihaltung )
Phosphatwert – 2mg/l bis 3mg/l
PH-Wert – optimal 8,2 bis 8,4; Schwankungen zwischen 8,0 und 8,5 möglich – kurzzeitig!

Beleuchtung:
Als Faustregel 100 Watt pro 1000 Liter, Ammenhaie leben gern im Dämmerlicht

Wasserwechsel:
wöchentlich mindestens 10% Wasseraustausch

Beckengestaltung:
Freie Schwimmfläche über die gesamte Beckenfläche; kleinere Felsen oder Steinhaufen in Bodennähe möglich; großräumige Höhlen – mehrere Quadratmeter groß! – sind von Vorteil; viel Bodengrund zum Wühlen, Ammenhaie suchen ihre Nahrung gern im Boden

Vergesellschaftung:
große andere Haie möglich, etwa der gleichen Art oder auch Atlantische Braunhaie, Sandtigerhaie und Schwarzspitzenriffhaie, schnellschwimmende Fische aller Art ebenfalls möglich; ebenfalls Schildkröten, diese aber hohe Schadstoffproduzenten – schlechte Wasserwerte; Krustentiere werden gefressen

Futter im Aquarium:
Fischfilet, Tintenfisch, Fleisch von allen gängigen Krustentieren, auch lebende Krustentiere aller Art;

Besonderheiten:
Ammenhaie sind in Großaquarien gut zu halten. Sie sind robust und können auch in Gefangenschaft sehr alt werden. In den Tagstunden liegen sie oft regungslos in gut durchströmten Bereichen des Beckens. Aktive Tageszeit und auch Nahrungssuche ist die Nacht. Sehr Futtergierig, Beute wird förmlich eingesogen. Gebiss ist derart kräftig, dass damit problemlos menschliche Finger abgerissen werden können. Keine Fütterung per Hand! Verwechslungsgefahr mit dem Gewöhnlichen Ammenhai ( Nebrius ferrugineus ). Dieser lebt aber im Indischen Ozean, sowie im angrenzenden Pazifik. Im Aquarium sind die Tiere schwer zu unterscheiden. Rückenflossen und Afterflossen sind bei dem Atlantischen Ammenhai mehr abgerundet, bei der indiopazifischen Art sind diese Flossen spitz. Beide Arten haben die gleichen Lebensräume und die gleiche Biologie. Atlantische Ammenhai sind in fast allen deutschen Schauaquarien zu sehen, so z.B. im Meereszentrum Fehmarn, im Meeresmuseum Stralsund, im Zoo Berlin, im Zoo Duisburg, im Aquazoo Düsseldorf, in der Stuttgarter Wilhelma, im Thüringer Meeresaquarium Zella-Mehlis, im Nautiland Sonneberg, im Sea Star in Coburg und im Zoo München. Im Zooaquarium Erfurt wird der Gewöhnliche Ammenhai gezeigt. Nachzuchten von Atlantischen Ammenhaien gelangen bisher nur in Cartagena / Kolumbien.

Information und Foto(s) by Silvio Heidler
 
 

 
 
 
 



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