Toter Dornhai von etwa 60
cm Länge
gut zu sehen sind die beiden
sehr spitzen Dorne vor den Rückenflossen
Vorkommen:
In allen arktischen und gemäßigten Meeren der Welt. Von Grönland bis Afrika, einschließlich Mittelmeer und Schwarzes Meer. Verbreitung in der Nordsee bis zum Kattegatt und auch bis in die Ostsee, hier eher selten. Jeweils in den kalten Meeren oberhalb und unterhalb des Äquators.Größe:
Jungtiere bei Geburt zwischen 25 cm und 30 cm; ausgewachsene Alttiere bis 1,6mBiologie und Lebensweise:
mittelgroßer Hai; zwei kleine Rückenflossen, vor jeder Flosse ein sehr spitzer langer Dorn; Schwanzflosse breit und Paddelförmig, die obere Hälfte ist länger als die breite untere Hälfte; 5 Kiemenspalten; großes Spritzloch hinter dem Auge; spitzer Kopf mit kleinen Nasengruben; im viele messerscharfe Zähne; Körperfärbung bei Jung- und Alttieren jeweils grau mit vereinzelten kleinen weißen Punkten über die obere Körperhälfte verteilt; die Bauchseite ist hell; Haie führen lange Wanderungen durch, immer den großen Fischschwärmen folgend; dabei wurden bis zu 6500 km gemessen; Vermehrung – ovovivipar d.h. innere Befruchtung, Bildung von Eiern im Mutterleib, diese reifen im Mutterleib heran, Jungtiere schlüpfen im Körper der Mutter und werden geboren; die Zeit von der Befruchtung bis zur Geburt beträgt bei dem Dornhai bis 24 Monate, die längste Tragzeit unter den Haien; es werden bis 20 Jungtiere geboren; die kleinen Haie kommen meist in Tiefen zwischen 200 m und 400 m zur WeltLebensraum:
Freiwasserhaie, die in Bodennähe leben; Vorkommen in Küstennähe aber auch im freien Ozean; Haie leben über Sand-, Schlamm und Kiesgründen; Tiefe regelmäßig von 10m bis 400 m; tiefste Fänge um 900 mErnährung:
Erbeutet wird jedes Tier, was überwältigt werden kann, Krustentiere wie Krabben, Garnelen, Schwimmkrabben, große Tiefseegarnelen, Hummer und Langusten, auch Schalentiere wie verschiedene Muscheln und Schnecken, Kopffüßer wie Kraken, Sephien und Kalmare, Quallen, verschiedene Würmer, Fischbrut und Eier, Fische wie Heringe, Makrelen, Dorsche, Plattfische usw.
Haltung im Aquarium
Beckengröße:
Jungtiere ab 5000 Liter; ausgewachsene Alttiere ab 10000 Liter, besser 15000 Liter – Haie müssen in Gruppen gehalten werdenBeckenmaße für zwei Alttiere:
5m Länge; 2m in der Tiefe; Wasserhöhe 1,5m ( Mindestmaß – größere Becken jederzeit möglich )
Gruppenhaltung artgerecht, zudem Freiwasserhaie, daher große Becken mit viel Schwimmraum
Temperatur:
7°C bis 15°C; nicht über 18°C – Kaltwasserhaie, eine Vergesellschaftung mit tropischen Haien ist nicht möglich; Kaltwasserhaie können nur in den angegebenen Temperaturbereichen gehalten werden, steigt die Wassertemperatur auf über 18°C verenden die Tiere, auch kurzzeitige Erwärmungen führen zu Langzeitschäden, die Haie nehmen keine Nahrung mehr auf und der Kreislauf bricht zusammen, in den meisten Fällen führt eine Erwärmung zum Tod der HaieWasserwerte:
Nitratwert – 50mg/l bis max. 150mg/l ( bei reiner Haihaltung )
Phosphatwert – 2mg/l bis 3mg/l
PH-Wert – optimal 8,2 bis 8,4; Schwankungen zwischen 8,0 und 8,5 möglich – kurzzeitig!Beleuchtung:
300 bis 400 Watt ausreichend, Tiere sind dunkle Meeresregionen gewöhntTechnik:
Eiweißabschäumer vorzugsweise mit Ozoneinspeisung, mechanische und biologische Filter notwendig, ca. alle 3 Wochen Zusatzfilterung über Aktivkohle, UV-Filter ratsam, Strömung sollte in Bodennähe sein,
Wasserumwälzung mindestens einmal das Beckenvolumen pro StundeWasserwechsel:
5000 l Becken - wöchentlich mindestens 400 Liter Wasserwechsel; größere Becken pro Woche 10% des WasservolumensJodzugabe:
Jod muss über Meersalz bzw. Futter regelmäßig ausreichend zugeführt werden – Kropfvorbeugung!Beckengestaltung:
Bodengrund Sand oder Kies; Aufbauten nicht notwendig bzw. sogar störend; Schwimmfläche sollte ausreichend groß sein, Haie sind aktive Schwimmer, die gern in Gruppen lebenVergesellschaftung:
andere Kaltwasserhaie, wie Artgenossen, Katzenhaie, Glatthaie, Hundshaie, Kaltwasserrochen wie Nagelrochen oder Adlerrochen; Plattfische, Seebrassen, Dorsche, Makrelen; Krustentiere wie Langusten und Hummer möglich, diese könnten aber als Lebendfutter zur Beute werdenFutter im Aquarium:
Garnelen, Krabben, Hummer oder Langusten, Krustentiere können alle auch lebend gefüttert werden; verschiedene Muscheln und Schnecken; alternativ kann auch Fischfilet oder Tintenfischgefüttert werden; Babyhaie fressen auch lebende Sand- und Schwebegarnelen, Schwimmkrabben und Taschenkrebse; nicht gefressenes Todfutter sollte nach einer halben Stunde aus dem Becken entfernt werden – Schadstoffe; unverbrauchtes Lebendfutter kann im Becken verbleiben; Futtergaben abwechslungsreich gestalten, das Futter muss mit Jod und Vitaminen angereichert werden; Fütterung bei Jungtieren zwei bis drei mal wöchentlich, bei ausgewachsenen Tieren genügt eine FütterungKrankheiten:
Kropfbildung – kann bei regelmäßiger Jodgabe/Vorsorge nicht entstehen, wenn Kropf entstanden ist, Erhöhung der Jodmengen, Kontrolle Krankheitsverlauf, nach Rückgang normale ausreichende Joddosierung fortsetzen
Mechanische Verletzungen – heilen bei guten Wasserwerten selbstständig wieder ab; leider verschlechtern sie sich bei schlechten Wasserwerten; Entzündungen an Mechanischen Verletzungen kann man in Quarantäne mit Antibiotika bzw. Sepso behandeln; kurze Behandlungen der Wunde außerhalb des Wassers möglich, dabei aber Aufwand und Nutzen beachten, außerdem Verletzungsgefahr für Hai und Pfleger beachten
Pilzbefall – auch hier hat sich eine Behandlungsserie in einem Extrabecken mit Antibiotika bewährt
Augentrübung – gleiche Behandlung wie Pilzbefall
Wurmbefall – hier kann man auf handelsübliche Entwurmungsmittel zurückgreifen, guten Ergebnisse zeigen auch die fertigen Eingewöhnungsmittel, diese sind von verschiedenen Herstellern erhältlich
Parasiten – kurze Süßwasserkuren haben hier den gewünschten Erfolg gezeigt
Schwimmstörungen – können durch zu kleine Becken oder Mitbewohner ausgelöst werden; zu viele Putzerfische oder so genannte Schiffshalter bedrängen Haie derart, das diese in Dauerstress geraten und Krankheitssymptome zeigen, Möglichkeiten der Behandlung sind Einzelhaltung der Haie bzw. Vergrößerung des Beckens
Besonderheiten:
Mittelgroße frei schwimmende Haiart, die in Großaquarien gezeigt wird. Haltung in Deutschland z.B. in den Aquarien Timmendorfer Strand und Konstanz. Dornhaie sind die am meisten vorkommende Haiart auf der Erde. Sie treten regelmäßig in großen Schulen auf und bereiten damit der Fischerei großen Schaden. Dabei werden sie aber auch in riesigen Mengen gefangen und kommerziell verwertet. In Europa kommen die Haie u.a. als Schillerlocken, Seeaal oder Fish & Chips in den Handel.
Bei der Aquarienhaltung ist unbedingt die kalte Wassertemperatur zu beachten. Zur Haltung dieser Haiart benötigt man konstante Temperaturen um zwischen 7°C und 15°C, diese lassen sich nur durch große Kühlaggregate erreichen. Dazu ist ein hoher Energieaufwand nötig. Hinzu kommt, dass bei den in Deutschland vorherrschenden Temperaturen die Aquarienscheiben ständig mit Kondenswasser beschlagen wäre.
Dornhaie wachsen sehr langsam und können bis zu 70 Jahre alt werden. Sie erreichen erst mit 30 Jahren eine Körperlänge von 1,0 m. Die lange Lebenserwartung muss bei der Aquarienhaltung beachtet werden. Beim Hantieren mit Dornhaien sollte ein großer Kescher sowie Lederhandschuhe benutzt werden, dabei ist zu beachten, dass die Haie sehr schnell und wendig sind. Außerdem besteht die größte Gefahr durch die beiden dolchartigen, spitzen Dornen vor den Rückenflossen. Viele Seeleute und Angler verletzten sich an diesen Dornen schwer. Dazu kommt, dass sich in einer Hautfalte unterhalb dieser Stacheln ein Gift befindet, welches bei Verletzungen in die Wunde eintritt.Information und Foto(s) by Silvio Heidler
Bemerkung von
Ben Schnopp
aus Berlin:Hallo, ich bin seit einiger Zeit mit der Haiforschung und vor allem mit dem Thema Haischutz beschäftigt. Wie wohl die wenigsten wissen ist der Hai ein akut vom Aussterben bedrohtes Tier. Die Haltung in Aquarien mag dem zwar entgegenwirken, kann aber angesichts des Tierschutzes keine richtige Massnahme sein. Eine anderslautende Empfehlung kann ich leider nicht geben. Die einzige Empfehlung die ich geben kann, ist, dass man Haie in deren natürlichen Lebensraum lassen sollte. Leider haben die Medien den Hai in den letzten Jahren überwiegend als Menschenfressendes Monster dastehen lassen, was leider auch dazu führt, dass die Sensibilität der Menschen für das Thema Haischutz nicht sonderlich weit oben angesiedelt ist. Haie sind definitv faszinierende Tiere, was es auch irgendwo verständlich macht, sich solche Tiere in Aquarien halten zu wollen. Dies kann aber auf keinen Fall im Sinne der Tiere sein.
Sehr interessante Informationen zum Thema Hai findet man übrigends hier: www.sharkproject.com
Gruß
Ben
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