Epaulettenhai
( Hemicsyllium ocellatum )
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Ausgewachsener Epaulettenhai,
gut zu erkennen ist der große dunkle Fleck hinter den KiemenVorkommen:
Rund um Neu Guinea, einzelne Sichtungen vor Malaysia und Sumatra. An der gesamten Nordküste Australien, im Osten etwa bis Sydney und im Westen bis Shark Bay.Größe:
Eihülle – 10cm x 4 cm; Jungtiere bei Geburt 15cm ; ausgewachsene Alttiere bis maximal 1,07cm
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Epaulettenhai von 15 cm LängeBereits in diesem frühen Alter kann man den markanten dunklen Fleck bereits erkennen.
Auch hier bereits im Zuchtbecken die Höhlenelemente!
Biologie und Lebensweise:
kleiner Grundhai, welcher ebenfalls zur Familie der Bambushaie gehört; zwei fast gleich große Rückenflossen; Schwanzflossen ist sehr lang und gerade - sie macht ¼ der Gesamtlänge aus; ein insgesamt langgezogener, sehr schlanker Körper; 5 Kiemenspalten, wobei die zwei hinteren fast eine Öffnung bilden; Spritzloch direkt unter den Augen; am Maul zwei sehr kurze Bartel - dienen der Nahrungssuche am Boden; Alttiere haben eine beige Grundfarbe mit vielen schwarzen Flecken, besonders Markant ein sehr großer schwarzer Fleck direkt hinter den Kiemen; Jungtiere nach der Geburt auffällige helle und dunkle Streifen, die mit zunehmendem Alter völlig verschwinden, der große schwarze Fleck ist aber bereits bei den Babyhaien zu erkennen;
Vermehrung – ovipar (eierlegend )Lebensraum:
Bodenhai, der ausschließlich in küstennahen Korallenriffen anzutreffen sind; sehr oft zwischen Geweihkorallen; oft auch in Gezeitentümpeln auf Nahrungssuche; Tiefe zwischen 1 und 10mErnährung:
Kleintiere in Bodennähe und aus Korallenriffen – hier besonders Mollusken, Krebschen, verschiedene Muscheln und Schnecken, kleine Kraken, Kalmare und Sephien, kleine Knochenfische wie etwa Fischbrut oder Jungfische Mehrfach wurde beobachtet, dass Epaulettenhai verschiedene Würmer aus dem Boden saugt und frisst.
Haltung im Aquarium
Beckengröße:
Jungtiere ab 800 Liter; ausgewachsene Alttiere nicht unter 2500 LiterBeckenmaße für zwei Alttiere:
3,5m Länge; 1,5m in der Tiefe; Wasserhöhe 0,5m ( Mindestmaß – größere Becken jederzeit möglich )Temperatur:
24°C bis 28°C; Haie sind sehr heiße Temperaturen aus den oberflächennahen Korallenriffen gewöhnt; unter 20°C Verlangsamung des Stoffwechsels, keine Nahrungsaufnahme mehr, Hai verendet nach wenigen Tagen; über 30°C Haie nehmen keine Nahrung mehr auf, Bildung von tödlichen Parasiten innerhalb kürzester Zeit, Bildung von inneren und äußeren Entzündungen; Zusammenbruch des Beckens Temperaturschwankungen kurzzeitig möglich, wenn Optimaltemperatur von 26°C schnell wieder erreicht wirdWasserwerte:
Nitratwert – 50mg/l bis max. 150mg/l ( bei reiner Haihaltung )
Phosphatwert – 2mg/l bis 3mg/l
PH-Wert – optimal 8,2 bis 8,4; Schwankungen zwischen 8,0 und 8,5 möglich – kurzzeitig!Beleuchtung:
600 bis 800 Watt bei 2500 Liter Haibecken – ohne niedere Tiere, wenn diese vergesellschaftet, dann entsprechend mehr LichtTechnik:
Eiweißabschäumer vorzugsweise mit Ozoneinspeisung, mechanische und biologische Filter notwendig, ca. alle 3 Wochen Zusatzfilterung über Aktivkohle, UV-Filter ratsam, Strömung sollte in Bodennähe sein, Wasserumwälzung mindestens einmal das Beckenvolumen pro StundeWasserwechsel:
1500 l Becken - wöchentlich 200 bis 300 Liter,Jodzugabe:
Jod muss über Meersalz bzw. Futter regelmäßig ausreichend zugeführt werden – Kropfvorbeugung!Beckengestaltung:
Schaffung von großräumigen Höhlen oder Nischen in einem gut durchströmten Teil des Beckens, Bodengrund sollte mit großen Korallengeröll bedeckt sein, Haie leben in der natur sehr häufig in diesen Trümmerfeldern; Schwimmfläche bei dieser Art nicht ganz so bedeutend, hier muss mehr auf Unterschlüpfe und Korallentrümmer geachtet werdenVergesellschaftung:
andere Bambushaie, tropische Katzenhaie, kleinere tropische Rochen, Docktorfische, Kaiserfische, verschiedene Riffbarsche, wie etwa Demoisellenbarsche, Kugelfische, Rotfeuerfische bei Alttieren möglich
Probleme bei großen Muränen und Zackenbarschen – beide sind Futterkonkurrenten und Fressfeinde der Bambushaie; Haltung mit großen aggressiven Haien nicht möglich! Bambushaie werden gefressen
Vergesellschaftung mit niederen Tieren gut möglich, neben den lebenden Korallen auch ausreichend abgestorbene Material bereitstellen
Futter im Aquarium:
Salzkrebschen, Muschelfleisch, Fetzen von Fischfilet, Tintenfisch, Garnelen, kleine Krabben oder Einsiedler; auch verschiedene Meereswürmer, wie Wattwürmer oder Borstenwürmer werden sehr gern genommen bei Futterstörungen auch kleine lebende Regenwürmer oder Guppys möglich; lebende Sand oder Felsgarnelen, sowie Salinenkrebschen werden immer sehr gut aufgenommen; nicht gefressenes Todfutter sollte nach einer halben Stunde aus dem Becken entfernt werden – Schadstoffe; unverbrauchtes Lebendfutter kann im Becken verbleiben; Futtergaben abwechslungsreich gestalten, einseitige Fütterung z.B. nur Tintenfisch kann zu Verfettungen führen; das Futter muss mit Jod und Vitaminen angereichert werden. Fütterung bei Jungtieren zwei bis drei mal wöchentlich, bei ausgewachsenen Tieren genügt eine FütterungKrankheiten:
Kropfbildung – kann bei regelmäßiger Jodgabe/Vorsorge nicht entstehen, wenn Kropf entstanden ist, Erhöhung der Jodmengen, Kontrolle Krankheitsverlauf, nach Rückgang normale ausreichende Joddosierung fortsetzen
Mechanische Verletzungen – heilen bei guten Wasserwerten selbstständig wieder ab; leider verschlechtern sie sich bei schlechten Wasserwerten; Entzündungen an Mechanischen Verletzungen kann man in Quarantäne mit Antibiotika bzw. Sepso behandeln; kurze Behandlungen der Wunde außerhalb des Wassers möglich, dabei aber Aufwand und Nutzen beachten, außerdem Verletzungsgefahr für Hai und Pfleger beachten
Pilzbefall – auch hier hat sich eine Behandlungsserie in einem Extrabecken mit Antibiotika bewährt
Augentrübung – gleiche Behandlung wie Pilzbefall
Wurmbefall – hier kann man auf handelsübliche Entwurmungsmittel zurückgreifen, guten Ergebnisse zeigen auch die fertigen Eingewöhnungsmittel, diese sind von verschiedenen Herstellern erhältlich
Parasiten – kurze Süßwasserkuren haben hier den gewünschten Erfolg gezeigt
Schwimmstörungen – können durch zu kleine Becken oder Mitbewohner ausgelöst werden; zu viele Putzerfische oder so genannte Schiffshalter bedrängen Haie derart, das diese in Dauerstress geraten und Krankheitssymptome zeigen, Möglichkeiten der Behandlung sind Einzelhaltung der Haie bzw. Vergrößerung des Beckens
Besonderheiten:
Kleinbleibende Haiart, die oft in Aquarien gezeigt wird. Haltung dieser Haiart z.B. im Aquarium Fehmarn und in Burgers Zoo Arnheim / Niederlande. Sehr attraktiver Hai, welcher aber hauptsächlich Nachts aktiv ist. In abgestorbenen Korallenfeldern kann man diese Haiart sehr oft „ laufend „ beobachten. Die Haie bewegen sich mit ihren Brust- und Bauflossen wie auf Beinen vorwärts. Die Weibchen legen jährlich bis zu 50 Eier. Die Babyhai schlüpfen nach etwa 130 Tagen. Eine wirtschaftliche Verwendung außer der fang für den Aquarienmarkt findet nicht statt. Wird diese Haiart provoziert, kann es zu Angriffen kommen, bei denen der Hai kraftvoll zuschnappen kann. Bei Arbeiten im Aquarium sollte man bei erwachsenen Tieren eine räumliche Trennung zu Pfleger schaffen. Soll ein Alttier aus dem Becken genommen werden, etwa zur Umsetzung oder Krankheitsbehandlung, sollte ein großer Kescher verwendet werden. Sollte der Hai mit den Händen transportiert werden, sind unbedingt starke Lederhandschuhe notwendig. Nicht nur die Zähne können Verletzungen hervorrufen, auch die Haihaut selbst ist sehr rau. Reibt sie ungeschützt an der Haut entlang, kommt es zu Abschürfungen.Information und Foto(s) by Silvio Heidler
Bemerkung von
Ben Schnopp
aus Berlin:Hallo, ich bin seit einiger Zeit mit der Haiforschung und vor allem mit dem Thema Haischutz beschäftigt. Wie wohl die wenigsten wissen ist der Hai ein akut vom Aussterben bedrohtes Tier. Die Haltung in Aquarien mag dem zwar entgegenwirken, kann aber angesichts des Tierschutzes keine richtige Massnahme sein. Eine anderslautende Empfehlung kann ich leider nicht geben. Die einzige Empfehlung die ich geben kann, ist, dass man Haie in deren natürlichen Lebensraum lassen sollte. Leider haben die Medien den Hai in den letzten Jahren überwiegend als Menschenfressendes Monster dastehen lassen, was leider auch dazu führt, dass die Sensibilität der Menschen für das Thema Haischutz nicht sonderlich weit oben angesiedelt ist. Haie sind definitv faszinierende Tiere, was es auch irgendwo verständlich macht, sich solche Tiere in Aquarien halten zu wollen. Dies kann aber auf keinen Fall im Sinne der Tiere sein.
Sehr interessante Informationen zum Thema Hai findet man übrigends hier: www.sharkproject.com
Gruß
Ben
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