Hundshaie sind die größte Haiart, die in deutschen Gewässern regelmäßig vorkommt
Vorkommen:
Im Nord- und Ostatlantik, von Norwegen entlang aller europäischer Küsten und afrikanischer Küsten bis zum Senegal; einschließlich Island, der Britischen Inseln und im gesamten Mittelmeer. Im südlichen Afrika von Namibia bis Südafrika. Im Westatlantik an den Küsten von Brasilien bis Argentinien. Im Pazifik, Inselgruppen im Zentralpazifik und von Britisch Kolumbien bis zum Golf von Kalifornien, außerdem vor Reu und Chile. Im Südwestpazifik um den australischen Kontinent, ausgenommen der Nordküsten und um Neuseeland. Verbreitung in der Nordsee bis zum Kattegatt, Fänge aus der Ostsee wurden noch nicht gemeldet.Größe:
Jungtiere bei Geburt 30 cm bis 40cm; ausgewachsene Alttiere bis 2,3mBiologie und Lebensweise:
mittelgroßer Grundhai mit typischer Haiform; Schwanzflossen breit und paddelförmig, die obere Hälfte ist länger als untere Hälfte; 5 Kiemenspalten; langer spitzer Kopf; Zähne spitz und jeweils an den Innenseiten grob gesägt; Körperfärbung bei Jung- und Alttieren jeweils hell bis dunkelgrau; die Bauchseite ist weiß; Vermehrung – ovovivipar d.h. Eier werden im Mutterleib gebildet, Jungtiere schlüpfen aber noch im Inneren und werden dann als komplett lebensfähige Junghaie geboren; Hohe Anzahl von Jungtieren, 6 bis 52 Stück; Tragzeit ca. 12 Monate; Hundshaie leben häufig in großen SchulenLebensraum:
Bodenhaie, leben in Küstennähe bis zum Kontinentalschelf; Haie leben in felsigen Regionen, aber auch über Sand und Schlammgründen, auch Seegraswiesen, Korallen- und Geröllfelder; Tiefe zwischen 20 m und 550mErnährung:
Knochenfische wie etwa Makrelen, Heringe, Plattfische Dorsche usw., auch andere kleine Haie z.B. Kleingefleckte Katzenhaie; Kopffüßer wie Kalmare und Kraken; hauptsächlich aber Krustentiere wie Krabben, Garnelen, Schwimmkrabben, große Tiefseegarnelen, Hummer und LangustenHaltung nur im Großaquarien möglich !
Beckengröße:
Jungtiere ab 50000 Liter; ausgewachsene Alttiere ab 100000 LiterBeckenmaße für zwei Alttiere:
Mindestens 100000 Liter; Gruppenhaltung empfohlenTemperatur:
10°C bis 16°C; nicht über 18°C – Kaltwasserhai, eine Vergesellschaftung mit tropischen Haien ist nicht möglich;Wasserwerte:
Nitratwert – 50mg/l bis max. 150mg/l ( bei reiner Haihaltung )
Phosphatwert – 2mg/l bis 3mg/l
PH-Wert – optimal 8,2 bis 8,4; Schwankungen zwischen 8,0 und 8,5 möglich – kurzzeitig!Beleuchtung:
Als Faustregel 100 Watt pro 1000 Liter ausreichend, Tiere sind dunkle Meeresregionen gewöhntWasserwechsel:
pro Woche 10% des WasservolumensBeckengestaltung:
Schaffung von Geröllfeldern oder Felsboden auch Sandflächen möglich, vorzugsweise mit Muschelfeldern, Tang und anderen Wasserpflanzen; Schwimmfläche sollte ausreichend groß sein;Vergesellschaftung:
andere Kaltwasserhaie, wie größere Katzenhaie; Glatthaie, Dornhaie, Kaltwasserrochen wie Nagelrochen oder Adlerrochen; Plattfische, Seebrassen, Dorsche, Makrelen; Krustentiere wie Langusten und Hummer möglichFutter im Aquarium:
Muschelfleisch, Fischfilet oder ganze Fische, Garnelen, Krabben, Hummer oder Langusten, Krustentiere können alle auch lebend gefüttert werden; Kraken und Kalmare;Besonderheiten:
Mittelgroße Haiart, die in vielen Kaltwasseraquarien gezeigt wird. Hundshaie werden in europäischen Gewässern von Fischern als Konkurrenz gesehen, da sie in großer Stückzahl die Netze plündern und großen Schaden anrichten. In Anglerkreisen beliebter Großfisch in der Nordsee. In Deutschland wird diese Art vor Helgoland geangelt. Hundshaie legen sehr große Wanderungen zurück, markierte Tiere schwammen über 2500 km weit. Haie dieser Art werden in allen Aquarien der Sea Life Gruppe gezeigt, so auch in den beiden deutschen Aquarien am Timmendorfer Strand und in Konstanz am Bodensee. Hundshaie können nachweislich mindestens 55 Jahre alt werden. Sie sind für den Menschen nicht gefährlich und werden als Speisefisch hoch geschätzt.Information und Foto(s) by Silvio Heidler
Bemerkung von
Dipl. - Biologe
Tobias Möser- keine Bodenhaie, sondern fast rein pelagisch. Liegen sie auf dem Boden, gibt es ein grosses Problem. Sie nehmen auch keine Nahrung vom Boden auf.
- Beckengröße zu klein. Aus 100 m³ springen ausgewachsene Hundshaie raus bzw. stellen bald die Nahrungsaufnahme ein. Sie brauchen Becken von mindestens 7 x 7 x 3 m, da sie es nicht mögen, enge Bögen zu schwimmen.
- Nach meinen Erfahrungen fressen Hundshaie kein Muschelfleisch und auch nur bestimmte Fischsorten: Makrele (am liebsten), Seelachs sowie Tintenfisch. Sie sind nicht leicht futterzahm zu bekommen und schwierig zu ernähren, da sie immer vorsichtig bleiben und in Gesellschaft mit anderen Fischen oft vom eingeworfenen Futter nicht genug bekommen. Eine Stabfütterung ist Pflicht!
- Sie reagieren sehr empfindlich auf Störungen wie Taucher, Blitzlicht, unregelmäßiges Nachtlicht usw. Tauchen ist nach Möglichkeit zu vermeiden, niemals am Fütterungstag. Blitzen dito.
Die Beleuchtung sollte möglichst per Zeitschaltuhr gesteuert werden, damit immer zur gleichen Zeit das Licht an und aus geht, ein schwaches Nachtlicht (40 W-Birne über dem Becken) ist Pflicht.
Dennoch kommt es regelmäßig vor, daß die Tiere sich die Schnauzen stoßen. Solche Verletzungen heilen normalerweise schnell wieder aus, um so schneller, je besser die Wasserqualität.
- Hundshaie mögen mäßige bis mittelstarke Strömung, die an verschiedenen Stellen im Becken unterschiedlich stark sein darf und auch in der Richtung wechseln kann.
Bemerkung von
Ben Schnopp
aus Berlin:Hallo, ich bin seit einiger Zeit mit der Haiforschung und vor allem mit dem Thema Haischutz beschäftigt. Wie wohl die wenigsten wissen ist der Hai ein akut vom Aussterben bedrohtes Tier. Die Haltung in Aquarien mag dem zwar entgegenwirken, kann aber angesichts des Tierschutzes keine richtige Massnahme sein. Eine anderslautende Empfehlung kann ich leider nicht geben. Die einzige Empfehlung die ich geben kann, ist, dass man Haie in deren natürlichen Lebensraum lassen sollte. Leider haben die Medien den Hai in den letzten Jahren überwiegend als Menschenfressendes Monster dastehen lassen, was leider auch dazu führt, dass die Sensibilität der Menschen für das Thema Haischutz nicht sonderlich weit oben angesiedelt ist. Haie sind definitv faszinierende Tiere, was es auch irgendwo verständlich macht, sich solche Tiere in Aquarien halten zu wollen. Dies kann aber auf keinen Fall im Sinne der Tiere sein.
Sehr interessante Informationen zum Thema Hai findet man übrigends hier: www.sharkproject.com
Gruß
Ben
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