Port-Jackson-Hai
( Heterodontus portusjacksoni )
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Port-Jackson-Hai, Stierkopfhai mit den zwei typischen Dornen vor den Rückenflossen
hier ein Jungtier von etwa 40 cm Länge
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Heterodontus portusjacksoni aus Australien dieses Tier ist ungefähr 23cm Gross und ging sofort ans Futter
Infos von Michael Hartl, Welke Lünen :-)
Vorkommen:
Entlang der gesamten australischen Küste südlich des 20 Längengrades, vereinzelt auch an einigen Stellen an der Nordküste Australiens. Bei Neuseeland, hier vor allem zwischen den beiden Hauptinseln.Größe:
Eihülle – bis 17cm x 7 cm; Jungtiere bei Geburt 13cm bis 24 cm; ausgewachsene Alttiere bis maximal 1,65 cmBiologie und Lebensweise:
mittelgroßer Grundhai; zwei Rückenflossen; vor jeder Rückenflosse ein etwa Fingerstarker Dorn; Schwanzflosse ist breit und Paddelförmig; ein kräftiger Körper mit markanten Kopfform, über den Augen Knorpelplatten, die an Hörner erinnern – daher der Name; fünf Kiemenspalten; sehr kleines Spritzloch direkt unter den Augen; sehr kräftige stumpfe Schnauze mit Pflasterzähnen, diese dienen dem Packen und Zermalen der Nahrung;
Körperfärbung ist sehr auffällig und leicht wieder zu erkennen, auf hellbraunem bis dunkelbraunem Grund sind schwarze Streifen, diese bilden in der vorderen Körperhälfte eine Art Netzzeichnung, zum Schwanz hin verlaufen die Streifen gerade; Vermehrung – ovipar (eierlegend ) Entwicklungszeit der Eier vom Ablegen bis zum Schlupf der Babyhaie 9 bis 12 Monate; sehr auffällige Eikapseln, schwarz gefärbt und spiralförmig gedreht, Eier werden vom Weibchen am Boden oder an Algen befestigtLebensraum:
Bodenhaie, die in Küstennähe anzutreffen sind ( Kontinentalschelf ); Haie wurden in allen Bereichen beobachtet, sehr oft über Felsgründen, in Höhlen und Schluchten mit Sandeinlagerungen, an diesen Ruheplätzen liegen meist mehrere Tiere zusammen, teilweise übereinander; über Sandböden und Seegras; Tiefe zwischen 5 und 30m; Eiablagen zwischen 1 und 30m; tiefste Sichtung bei 275m;Ernährung:
Hauptnahrung Schalen und Krustentiere, hier vor allem Seeigel; es werden auch verschiedenen Arten Muscheln und Schnecken geknackt, z.B. Austern, wodurch die Haie bei den Austernfischern nicht sehr beliebt sind Langusten, Hummer, Krabben und Garnelen, kleine Bodenfische, Seesterne, verschiedene Würmer und Kalmare. Erwachsene Haie fressen auch die Eier von Artgenossen, einschließlich der darin enthaltenen Jungtiere
Haltung im Aquarium
Beckengröße:
Jungtiere ab 1500 Liter; ausgewachsene Haie nicht unter 5000 LiterBeckenmaße für zwei Alttiere:
10m Länge; 2m in der Tiefe; Wasserhöhe 1,5m ( Mindestmaß – größere Becken jederzeit möglich )Temperatur:
24°C bis 26°C; kurzzeitige Schwankungen zwischen 20°C und 28°C möglich; über 29°C Haie nehmen keine Nahrung mehr auf, Bildung von tödlichen Parasiten innerhalb kürzester Zeit, Bildung von inneren und äußeren Entzündungen; Zusammenbruch des Beckens; unter 20°C Verlangsamung des Stoffwechsels, Verweigerung der Nahrung, Krankheiten und Tod der HaieWasserwerte:
Nitratwert – 50mg/l bis max. 150mg/l ( bei reiner Haihaltung )
Phosphatwert – 2mg/l bis 3mg/l
PH-Wert – optimal 8,2 bis 8,4; Schwankungen zwischen 8,0 und 8,5 möglich – kurzzeitig!Beleuchtung:
500 bis 600 Watt ausreichend, Tiere sind Dämmerlicht gewohntTechnik:
Eiweißabschäumer vorzugsweise mit Ozoneinspeisung, mechanische und biologische Filter notwendig, ca. alle 3 Wochen Zusatzfilterung über Aktivkohle, UV-Filter ratsam, Strömung sollte bei Port-Jackson-Haien in den oberen Teil des Beckens gelegt werden, sie bevorzugen strömungsfreie Ruheplätze; Wasserumwälzung mindestens einmal das Beckenvolumen pro StundeWasserwechsel:
1500 l Becken - wöchentlich 150 bis 200 Liter, bei einem Wasserwechsel alle 2 Wochen nicht unter 500 Liter
bei großen Becken ab 5000 Liter – wöchentlich mindestens 400 Liter WasseraustauschJodzugabe:
Jod muss über Meersalz bzw. Futter regelmäßig ausreichend zugeführt werden – Kropfvorbeugung!Beckengestaltung:
Schaffung von großräumigen Höhlen oder Nischen, diese Unterschlüpfe sollten außerhalb der Strömung in einem ruhigen Teil des Beckens liegen; Felsen und große Wasserpflanzen, wie auch Seegras sind auch im natürlichen Lebensraum vorhanden und werden gut angenommen; als Schwimmfläche genügt die Wassermenge über dem FelsgrundVergesellschaftung:
andere Haie wie Bambushaie oder auch kleine Riffhaie wie Schwarzspitzenriffhai oder Weißspitzenriffhai sind möglich, auch große Ammenhaie bereiten keine Probleme; Rochen auch möglich, größere schnelle Fische wie Stachelmakrelen, Papageifische, Kugelfische, Rotfeuerfische und große Kaiserfische; Krustentiere wie Krabben oder Langusten möglich, diese werden aber mit der Zeit gefressenFutter im Aquarium:
Muschelfleisch, Seeigel, Seesterne, Fetzen von Fischfilet, Tintenfisch, Langusten, Wattwürmer u.ä.; lebende Sand oder Felsgarnelen und Krabben; nicht gefressenes Todfutter sollte nach einer halben Stunde aus dem Becken entfernt werden – Schadstoffe; unverbrauchtes Lebendfutter kann im Becken verbleiben; Futtergaben abwechslungsreich gestalten, einseitige Fütterung z.B. nur Tintenfisch kann zu Verfettungen führen; das Futter muss mit Jod und Vitaminen angereichert werden; Fütterung bei Jungtieren zwei bis drei mal wöchentlich, bei ausgewachsenen Tieren genügt eine Fütterung
Krankheiten:
Kropfbildung – kann bei regelmäßiger Jodgabe/Vorsorge nicht entstehen, wenn Kropf entstanden ist, Erhöhung der Jodmengen, Kontrolle Krankheitsverlauf, nach Rückgang normale ausreichende Joddosierung fortsetzen
Mechanische Verletzungen – heilen bei guten Wasserwerten selbstständig wieder ab; leider verschlechtern sie sich bei schlechten Wasserwerten; Entzündungen an Mechanischen Verletzungen kann man in Quarantäne mit Antibiotika bzw. Sepso behandeln; kurze Behandlungen der Wunde außerhalb des Wassers möglich, dabei aber Aufwand und Nutzen beachten, außerdem Verletzungsgefahr für Hai und Pfleger beachten
Pilzbefall – auch hier hat sich eine Behandlungsserie in einem Extrabecken mit Antibiotika bewährt
Augentrübung – gleiche Behandlung wie Pilzbefall
Wurmbefall – hier kann man auf handelsübliche Entwurmungsmittel zurückgreifen, guten Ergebnisse zeigen auch die fertigen Eingewöhnungsmittel, diese sind von verschiedenen Herstellern erhältlich
Parasiten – kurze Süßwasserkuren haben hier den gewünschten Erfolg gezeigt
Schwimmstörungen – können durch zu kleine Becken oder Mitbewohner ausgelöst werden; zu viele Putzerfische oder so genannte Schiffshalter bedrängen Haie derart, das diese in Dauerstress geraten und Krankheitssymptome zeigen, Möglichkeiten der Behandlung sind Einzelhaltung der Haie bzw. Vergrößerung des BeckensBesonderheiten:
Mittelgroße kräftige Haiart, die oft in Großaquarien gezeigt wird. Haltung dieser Haiart z.B. im Zoo Leipzig, auf Fehmarn, in Zella-Mehlis, Sonneberg und in Grenaa/ Dänemark. Haie bewegen sich sehr langsam, kaum Fluchtreaktionen. Nur wenn Tiere bedrängt werden, schnappen sie zu. Wirtschaftliche Verwendung kaum. In Taucherkreisen sehr beliebt, da die Haie relativ groß werden und bei Annäherung nicht fliehen.
Bei Arbeiten mit den Hornhaien muss man besonders auf die beiden Rückenstacheln achten, die Haie sind sehr wendig und die starken Stacheln können tiefe Wunden reißen. Bei Umsetzungen oder Krankheitsbehandlung sollte daher ein großer Kescher verwendet werden. Zusätzlich sollte man starke Lederhandschuhe tragen. Fütterungen mit der Hand sollte man vermeiden, die Haie saugen die Nahrung teilweise ein und packen die Nahrung mit ihren Pflasterzähnen. Das Gebiss hält alles mit einem enormen Druck fest. Gerät eine Hand in dieses Maul, kann es zu Quetschungen und anderen Verletzungen kommen. Port-Jackson-Haie wachsen sehr langsam. Geschlechtsreife wird bei Männchen nach 10 und bei Weibchen bei 14 Jahren erreicht. Sie können nachweislich mindestens 30 Jahre alt werden, auch dies sollte man bei der Haltung in Aquarien beachten.
Information und Foto(s) by Silvio Heidler
Bemerkung von
Ben Schnopp
aus Berlin:Hallo, ich bin seit einiger Zeit mit der Haiforschung und vor allem mit dem Thema Haischutz beschäftigt. Wie wohl die wenigsten wissen ist der Hai ein akut vom Aussterben bedrohtes Tier. Die Haltung in Aquarien mag dem zwar entgegenwirken, kann aber angesichts des Tierschutzes keine richtige Massnahme sein. Eine anderslautende Empfehlung kann ich leider nicht geben. Die einzige Empfehlung die ich geben kann, ist, dass man Haie in deren natürlichen Lebensraum lassen sollte. Leider haben die Medien den Hai in den letzten Jahren überwiegend als Menschenfressendes Monster dastehen lassen, was leider auch dazu führt, dass die Sensibilität der Menschen für das Thema Haischutz nicht sonderlich weit oben angesiedelt ist. Haie sind definitv faszinierende Tiere, was es auch irgendwo verständlich macht, sich solche Tiere in Aquarien halten zu wollen. Dies kann aber auf keinen Fall im Sinne der Tiere sein.
Sehr interessante Informationen zum Thema Hai findet man übrigends hier: www.sharkproject.com
Gruß
Ben
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