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Sandtigerhai
( Eugomphodus taurus )

Sandtigerhaie werden sehr groß und haben ein furchterregendes Gebiss, dabei sind sie nicht wirklich gefährlich


Vorkommen:
Im östliche Atlantik unterhalb des Mittelmeeres an allen Küsten bis Kamerun, auch Kanarische Inseln und die Kapverden. Von Namibia um Südafrika bis Mocambique. Im Westatlantik von New Jersey entlang der Küsten der USA bis Mexiko und anden Küsten von Uruguay und Argentiniens. Im Roten Meer und um den gesamten australischen Kontinent. Im Pazifik von Japan über China bis Vietnam. Außerdem im westlichen Mittelmeer etwa bis zur Adria.
 

Größe:
Jungtiere bei Geburt 1m; ausgewachsene Alttiere bis maximal 3,5 m
 

Biologie und Lebensweise:
großer räuberischer Hai mit furchteinflößenden herausstehenden Zähnen; Körper lang und spindelförmig; zwei fast gleich große, sichelförmige Rückenflossen; große Schwanzflosse in der oberen Hälfte länger und kräftiger; fünf Kiemenspalten; massiver Kopf mit großen spitzen Zähnen, alle Zähne besitzen an der Wurzel jeweils zwei kleine Seitenspitzen;  Körperfärbung hellbraun bis grau, vielfach dunkle Flecken, die sich über die hintere Körperhälfte erstrecken; Bauchseite heller gefärbt; Vermehrung – ovovivipar d.h. Eier bilden sich im Mutterleib, daraus entwickeln sich Jungtiere, die bereits im Inneren beginnen unbefruchtete Eier und Artgenossen zu Fressen; in jedem Uterus bildet sich so ein einziges Tier heran, was alle anderen Jungtiere frisst; geboren werden jeweils zwei extrem große Junghaie von ca. 1m Länge; Jungtiere werden nach etwa 8 bis 9 Monaten geboren; Sandtigerhaie leben oft in großen Gruppen bis zu 200 Tieren zusammen
 

Lebensraum:
Freiwasserhai, der auch oft in Bodennähe zu finden ist;  in Küstennähe, an tiefen Riffen, Fracks und in Kanälen Haie wurden auch über Sandböden und Felsgrund gesichtet; Vorkommen in Tiefen zwischen 1 m bis 200 m
 

Ernährung:
Hauptnahrung Fische aller Art, dabei u.a. kleinere Haie – auch Tiere der eigenen Art, und kleine Stechrochen; Krustentiere wie Langusten und Taschenkrebse und auch Kopffüßer wie Kraken und Kalmare
 

Haltung nur im Großaquarium möglich !

Beckengröße:
Jungtiere ab 100000 Liter; ausgewachsene Haie nicht unter 400000 Liter

Beckenmaße für zwei Alttiere:
Nicht unter 500000 Liter, Gruppenhaltung angestrebt

Temperatur:
22°C bis 26°C; kurzzeitige Schwankungen zwischen 20°C und 28°C möglich;

Wasserwerte:
Nitratwert – 50mg/l bis max. 150mg/l ( bei reiner Haihaltung )
Phosphatwert – 2mg/l bis 3mg/l
PH-Wert – optimal 8,2 bis 8,4; Schwankungen zwischen 8,0 und 8,5 möglich – kurzzeitig!

Beleuchtung:
Als Faustregel 100 Watt pro 1000 Liter

Wasserwechsel:
wöchentlich mindestens 10% Wasseraustausch

Beckengestaltung:
Freie Schwimmfläche über die gesamte Beckenfläche; kleinere Felsen oder Steinhaufen in Bodennähe möglich; große Steinwände, Säulen o.ä. sollte vermieden werden –Verletzungsgefahr für die Hai

Vergesellschaftung:
Nur große andere Haie möglich, etwa der gleichen Art, Atlantische Braunhaie oder auch ausgewachsene Ammenhaie und Teppichhaie. Schnell schwimmende Knochenfische und auch große Rochen auch möglich

Futter im Aquarium:
Fischfilet, ganze Fische, Tintenfisch, Langusten, auch lebende Taschenkrebse;

Besonderheiten:
Sandtigerhaie sind im Aquarium recht gut zu halten. Sie werden aber enorm groß, unabhängig von der Beckengröße. Sie neigen außerdem in Aquarien zu Verfettung. Trotz ihres furchterregenden Aussehens sind sie in der Regel friedlich. Die Haie besitzen die Möglichkeit Luft zu schlucken, damit können sie stundenlang in einer bestimmten Wassertiefe stehen. Regelmäßig kann man am Beckengrund ausgefallene Zähne der großen Rüber finden. Die außenstehenden Zähne brechen bei der Nahrungsaufnahme heraus und werden durch neue ersetzt; Sandtigerhaie kann man im Meereszentrum Fehmarn, im Kattegattcenter Grenaa / Dänemark, im Loro Parque Teneriffa und im Aquarium Barcelona beide Spanien, sowie im Londonaquarium / GB bewundern

Information und Foto(s) by Silvio Heidler
 
Bemerkung von
Ben Schnopp 
aus Berlin:
Hallo, ich bin seit einiger Zeit mit der Haiforschung und vor allem mit dem Thema Haischutz beschäftigt. Wie wohl die wenigsten wissen ist der Hai ein akut vom Aussterben bedrohtes Tier. Die Haltung in Aquarien mag dem zwar entgegenwirken, kann aber angesichts des Tierschutzes keine richtige Massnahme sein. Eine anderslautende Empfehlung kann ich leider nicht geben. Die einzige Empfehlung die ich geben kann, ist, dass man Haie in deren natürlichen Lebensraum lassen sollte.

Leider haben die Medien den Hai in den letzten Jahren überwiegend als Menschenfressendes Monster dastehen lassen, was leider auch dazu führt, dass die Sensibilität der Menschen für das Thema Haischutz nicht sonderlich weit oben angesiedelt ist. Haie sind definitv faszinierende Tiere, was es auch irgendwo verständlich macht, sich solche Tiere in Aquarien halten zu wollen. Dies kann aber auf keinen Fall im Sinne der Tiere sein.

Sehr interessante Informationen zum Thema Hai findet man übrigends hier: www.sharkproject.com

Gruß
Ben

 
 



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