Schwellhai
( Cephaloscyllium ventriosum )
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Im östlichen Pazifik von Zentralkalifornien bis nach Mexiko und an den Küsten Chiles. Ob eine durchgehende Verbreitung von Kalifornien über Mittelamerika bis nach Chile möglich ist, konnte noch nicht nachgewiesen werdenGröße:
Eihülle – bis 12cm x 4 cm; Jungtiere bei Geburt 13cm bis 15 cm; ausgewachsene Alttiere bis maximal 1mBiologie und Lebensweise:
kleiner Grundhai; zwei kleine Rückenflossen, die sehr weit hinten liegen; Schwanzflossen langgezogen, die obere Hälfte zurückgebildet aber länger als breite untere Hälfte; 5 Kiemenspalten; sehr kleines Spritzloch direkt hinter dem Auge; sehr breites Maul mit tiefen Nasengruben; viele kleine spitze Zähne; Körperfärbung ist bei Jung- und Alttieren ein überwiegend aus braunen Flecken bestehendes Tarnmuster, vereinzelt auch helle Flecken Vermehrung – ovipar (eierlegend ), Eier sind grün bis hellbraun und glänzend, sie werden mittels fädriger Anhängsel an Felsen oder Tang befestigtLebensraum:
Bodenhaie, die in Küstennähe anzutreffen sind; Haie leben in felsigen Regionen mit zerklüfteten Meeresboden, auch in Kelbwäldern mit Felsgrund; Tiefe zwischen 5 und 60m, tiefste Sichtung bei 450mErnährung:
Kleintiere in Bodennähe, kleine Knochenfische wie etwa Fischbrut oder Jungfische, diesen wird Dank der perfekten Tarnung am Meeresgrund aufgelauert, Krustentiere, Seesterne und Seeigel
Haltung im Aquarium
Beckengröße:
Jungtiere ab 800 Liter; ausgewachsene Alttiere nicht unter 1500 LiterBeckenmaße für zwei Alttiere:
4m Länge; 1,5m in der Tiefe; Wasserhöhe 0,5m ( Mindestmaß – größere Becken jederzeit möglich )Temperatur:
16°C bis 20°C; nicht über 22°C – Kaltwasserhaie, eine Vergesellschaftung mit tropischen Haien ist nicht artgerecht; über 29°C Haie nehmen keine Nahrung mehr auf, Bildung von tödlichen Parasiten innerhalb kürzester Zeit, Bildung von inneren und äußeren Entzündungen; Zusammenbruch des Beckens;
bei Kaltwasserhaien kann es bereits ab 25°C zu Krankheiten und Todesfällen kommenWasserwerte:
Nitratwert – 50mg/l bis max. 150mg/l ( bei reiner Haihaltung )
Phosphatwert – 2mg/l bis 3mg/l
PH-Wert – optimal 8,2 bis 8,4; Schwankungen zwischen 8,0 und 8,5 möglich – kurzzeitig!Beleuchtung:
400 bis 500 Watt ausreichend, Tiere sind dunkle Meeresregionen gewöhntTechnik:
Eiweißabschäumer vorzugsweise mit Ozoneinspeisung, mechanische und biologische Filter notwendig, ca. alle 3 Wochen Zusatzfilterung über Aktivkohle, UV-Filter ratsam, Strömung sollte in Bodennähe sein, Wasserumwälzung mindestens einmal das Beckenvolumen pro StundeWasserwechsel:
1500 l Becken - wöchentlich 150 bis 200 Liter, bei einem Wasserwechsel alle 2 Wochen nicht unter 500 Liter
Jodzugabe:
Jod muss über Meersalz bzw. Futter regelmäßig ausreichend zugeführt werden = Kropfvorbeugung!Beckengestaltung:
Schaffung von Felsuntergrund mit großräumigen Höhlen oder Nischen, Kelb oder andere große Tangarten möglich, da diese auch im natürlichen Lebensraum vorkommen; Wasserfläche über dem Felsgrund ist ausreichend als SchwimmflächeVergesellschaftung:
andere Kaltwasserhaie, wie Katzenhaie, Glatthaie oder auch Kalifornische Stierkopfhaie und Leopardenhaie, Kaltwasserrochen, wie Adlerrochen oder Nagelrochen, Plattfische, Seebrassen, Dorsche usw.Futter im Aquarium:
Muschelfleisch, Fetzen von Fischfilet, Tintenfisch, Garnelen, Schnecken, kleine Krabben oder Einsiedler lebende Sand oder Felsgarnelen; nicht gefressenes Todfutter sollte nach einer halben Stunde aus dem Becken entfernt werden – Schadstoffe; unverbrauchtes Lebendfutter kann im Becken verbleiben; Futtergaben abwechslungsreich gestalten, einseitige Fütterung z.B. nur Tintenfisch kann zu Verfettungen führen; das Futter muss mit Jod und Vitaminen angereichert werden Fütterung bei Jungtieren zwei bis drei mal wöchentlich, bei ausgewachsenen Tieren genügt eine Fütterung
Krankheiten:
Kropfbildung – kann bei regelmäßiger Jodgabe/Vorsorge nicht entstehen, wenn Kropf entstanden ist, Erhöhung
der Jodmengen, Kontrolle Krankheitsverlauf, nach Rückgang normale ausreichende Joddosierung fortsetzen
Mechanische Verletzungen – heilen bei guten Wasserwerten selbstständig wieder ab; leider verschlechtern sie sich bei schlechten Wasserwerten; Entzündungen an Mechanischen Verletzungen kann man in Quarantäne mit Antibiotika bzw. Sepso behandeln; kurze Behandlungen der Wunde außerhalb des Wassers möglich, dabei aber Aufwand und Nutzen beachten, außerdem Verletzungsgefahr für Hai und Pfleger beachten
Pilzbefall – auch hier hat sich eine Behandlungsserie in einem Extrabecken mit Antibiotika bewährt
Augentrübung – gleiche Behandlung wie Pilzbefall
Wurmbefall – hier kann man auf handelsübliche Entwurmungsmittel zurückgreifen, guten Ergebnisse zeigen auch die fertigen Eingewöhnungsmittel, diese sind von verschiedenen Herstellern erhältlich
Parasiten – kurze Süßwasserkuren haben hier den gewünschten Erfolg gezeigt
Schwimmstörungen – können durch zu kleine Becken oder Mitbewohner ausgelöst werden; zu viele Putzerfische oder so genannte Schiffshalter bedrängen Haie derart, das diese in Dauerstress geraten und Krankheitssymptome zeigen, Möglichkeiten der Behandlung sind Einzelhaltung der Haie bzw. Vergrößerung des Beckens
Besonderheiten:
Kleinbleibende Haiart, die in Europa selten gezeigt wird. Haltung dieser Haiart in vielen amerikanischen Aquarien. Dort gelangen auch Nachzuchten. Haie besitzen außergewöhnliche Fähigkeit, so viel Wasser aufzunehmen, dass sie stark anschwellen, ähnlich dem Kugelfisch – daher der Name Schwellhai. Die Haie saugen bei Gefahr Wasser ein und verkeilen sich in Felsspalten. Dadurch sind sie für Fressfeinde unerreichbar. Die gleiche Reaktion wird bei Berührung durch den Menschen ausgelöst. Wirtschaftlich wird diese Haiart nicht verwendet. Haie sind Nachtaktiv und durchstreifen bei der Futtersuche große Gebiete.
Gefahren durch Schwellhaie bestehen kaum. Soll ein Alttier aus dem Becken genommen werden, etwa zur Umsetzung oder Krankheitsbehandlung, sollte ein großer Kescher verwendet werden. Sollte der Hai mit den Händen transportiert werden, sind unbedingt starke Lederhandschuhe notwendig. Nicht nur die Zähne können Verletzungen hervorrufen, auch die Haihaut selbst ist sehr rau. Reibt sie ungeschützt an der Haut entlang, kommt es zu Abschürfungen. Die raue Haut ist bei Schwellhaien besonders ausgeprägt.
Information und Foto(s) by Silvio Heidler
Bemerkung von
Ben Schnopp
aus Berlin:Hallo, ich bin seit einiger Zeit mit der Haiforschung und vor allem mit dem Thema Haischutz beschäftigt. Wie wohl die wenigsten wissen ist der Hai ein akut vom Aussterben bedrohtes Tier. Die Haltung in Aquarien mag dem zwar entgegenwirken, kann aber angesichts des Tierschutzes keine richtige Massnahme sein. Eine anderslautende Empfehlung kann ich leider nicht geben. Die einzige Empfehlung die ich geben kann, ist, dass man Haie in deren natürlichen Lebensraum lassen sollte. Leider haben die Medien den Hai in den letzten Jahren überwiegend als Menschenfressendes Monster dastehen lassen, was leider auch dazu führt, dass die Sensibilität der Menschen für das Thema Haischutz nicht sonderlich weit oben angesiedelt ist. Haie sind definitv faszinierende Tiere, was es auch irgendwo verständlich macht, sich solche Tiere in Aquarien halten zu wollen. Dies kann aber auf keinen Fall im Sinne der Tiere sein.
Sehr interessante Informationen zum Thema Hai findet man übrigends hier: www.sharkproject.com
Gruß
Ben