Schwarzspitzenriffhaie sind aktive Schwimmer und müssen immer in Bewegung bleiben
Vorkommen:
Im gesamten tropischen Indio-, West und Zentralpazifik von Borneo bis Polynesien; im Norden bis Japan und im Süden bis Australien. Im Indischen Ozean von Birma über Sumatra bis Australien über alle Küstengewässer einschließlich der Malediven und Mauritius bis zum Roten Meer im Norden und Madagaskar im Süden. In das Mittelmeer ist der Schwarzspitzenriffhai über den Suezkanal eingedrungen. Erste Berichte darüber 1964. Von da breitete sich die Art im Osten von Ägypten über Israel, Libanon, Syrien bis Zypern aus. Nach Westen über Lybien bis nach Tunesien. Im Sommer sollen Haie auch vor Algerien gesichtet worden sein. Berichte, wonach auch Haie vor der spanischen Küste aufgetreten sein sollen, konnten bisher nicht bestätigt werden.Größe:
Jungtiere bei Geburt 33 cm bis 55 cm; ausgewachsene Alttiere bis maximal 2,0 m, selten über 1,6 mBiologie und Lebensweise:
mittelgroßer Riffhai; Körper lang und spindelförmig; typische Haiform, sehr schneller aktiver Schwimmer; zwei Rückenflossen; Schwanzflosse in der oberen Hälfte länger und kräftiger; fünf Kiemenspalten; breiter Kopf mit im Oberkiefer breiteren, fein gesägten Zähnen, und im Unterkiefer sehr spitzen Zähnen;
Körperfärbung hellbraun bis grau, alle Flossenspitzen sind schwarz eingefärbt, zur Körperfärbung sind diese schwarzen Spitzen extra heller abgesetzt – daher auch der Name; Bauchseite weiß gefärbt;
Vermehrung – vivipar d.h. innere Befruchtung, Bildung von Embryonen in einer Plazenta, diese reifen im Mutterleib heran, es werden zwischen 2 und 6 Jungtiere geboren; beim Austritt der Junghaie aus dem Mutterleib hängen diese noch einige Zeit an der Nabelschnur, diese löst sich nach einigen Minuten ab und die Babyhaie sind sofort selbstständig; Tragzeiten in australischen Gewässern 8 bis 9 Monate, im Roten Meer und im Indiopazifischen Raum ganze 16 Monate; in Aquarien wurden Tragzeiten zwischen 8 und 12 Monaten registriertLebensraum:
Riffhai der oberen Riffschichten, in Küstennähe aber auch bei küstennahen Inseln; Haie wurden in allen Bereichen zwischen 0 und 10 m gesichtet, über Sandböden, Korallenriffen und Felsgrund, häufig auch in Gezeitentümpeln; Jungtiere leben in den Mangrovensümpfen der Küstenstreifen; hierbei sind die Haie oft knöcheltiefem Wasser zu beobachten, sie schließen sich zu Gruppen zusammen, was die Jagd- und Überlebenschancen verbessert; tiefste Sichtung in Strömungskanälen bei 100 mErnährung:
Hauptnahrung Korallenfische aller Art; in einigen Gegenden auch kleine Rochen und sogar Seeschlangen; Krustentiere wie Langusten, Fangschreckenkrebse und Garnelen aber auch Kopffüßer wie Kraken und Kalmare
auch Aß wird durch die Schwarzspitzenriffhaie gefressen, oft sind Jungtiere dieser Art die Ersten, die einen angespülten Kadaver finden und fressenHaltung nur in großen Aquarium ab 10000 Liter möglich !
Beckengröße:
einzelne Jungtiere ab 10000 Liter; mehrere Jungtiere bis max. 1m ab 30000 Liter; ausgewachsene Haie nicht unter 100000 Liter; Gruppenhaltung erforderlich - artgerechtBeckenmaße für zwei Alttiere:
Nicht unter 100000 LiterTemperatur:
24°C bis 26°C; kurzzeitige Schwankungen zwischen 20°C und 28°C möglich;Wasserwerte:
Nitratwert – 50mg/l bis max. 150mg/l ( bei reiner Haihaltung )
Phosphatwert – 2mg/l bis 3mg/l
PH-Wert – optimal 8,2 bis 8,4; Schwankungen zwischen 8,0 und 8,5 möglich – kurzzeitig!Beleuchtung:
Als Faustregel 100 Watt pro 1000 Liter, Schwarzspitzenriffhaie sind Fische der Riffdächer, es kann daher auch eine höhere Lichtleistung verwendet werdenWasserwechsel:
wöchentlich mindestens 10% WasseraustauschBeckengestaltung:
Freie Schwimmfläche über die gesamte Beckenfläche; kleinere Felsen oder Steinhaufen in Bodennähe nur bei Becken ab 30000 Liter möglich; in kleineren Becken nur Bodengrund und Schwimmfläche! große Steinwände, Säulen o.ä. sollte vermieden werden –Verletzungsgefahr für die HaiVergesellschaftung:
andere tropische Haie möglich, etwa der gleichen Art oder auch Ammenhaie, ausgewachsene Bambushaie oder Zebrahaie und Teppichhaie; tropische Rochen aller Art; große Arten wie Zitronenhaie nicht ratsam, diese greifen die Riffhaie an und es kommt zu Futterkonkurrenzen; Leopardenhaie möglich, sollte aber ebenfalls vermieden werden, da beide Haiarten verschiedene Wassertemperaturen bevorzugen, für eine Art ist jeweils die Temperatur nicht artgerechtFutter im Aquarium:
Fischfilet, Tintenfisch, Krabben, Garnelen, Krebse, auch Süßwasserfische wie Karpfen, Plötzen und Forellen haben sich als Futter bewährtBesonderheiten:
Schwarzspitzenriffhaie werden in Schauaquarien aber auch in Privataquarien oft halten. Sie verkörpern den typischen, freischwimmenden Hai. Vereinzelte Angriffe auf Menschen sind aus den flachen Küstengewässern in den Verbreitungsgebieten bekannt. Schwarzspitzenriffhaie können nach Größenberechnungen min. 40 Jahre alt werden. In Deutschland kann man diese Art in fast allen Großaquarien bewundern.Information und Foto(s) by Silvio Heidler
Bemerkung von
Dipl. - Biologe
Tobias MöserBlacktips (SChwarzspitzen-Riffhai) - Säulen etc. sind kein Problem für diese Tiere, größere Blöcke in der Einrichtung können als kurzzeitiger Sichtschutz oder zum Absuchen nach Nahrung dienen. Die Tiere sind Bewohner der Korallenriffe, sie sind Strukturen gewöhnt. Fehlen sie, fehlt den Tieren sensorischer Input!
Bemerkung von
Ben Schnopp
aus Berlin:Hallo, ich bin seit einiger Zeit mit der Haiforschung und vor allem mit dem Thema Haischutz beschäftigt. Wie wohl die wenigsten wissen ist der Hai ein akut vom Aussterben bedrohtes Tier. Die Haltung in Aquarien mag dem zwar entgegenwirken, kann aber angesichts des Tierschutzes keine richtige Massnahme sein. Eine anderslautende Empfehlung kann ich leider nicht geben. Die einzige Empfehlung die ich geben kann, ist, dass man Haie in deren natürlichen Lebensraum lassen sollte. Leider haben die Medien den Hai in den letzten Jahren überwiegend als Menschenfressendes Monster dastehen lassen, was leider auch dazu führt, dass die Sensibilität der Menschen für das Thema Haischutz nicht sonderlich weit oben angesiedelt ist. Haie sind definitv faszinierende Tiere, was es auch irgendwo verständlich macht, sich solche Tiere in Aquarien halten zu wollen. Dies kann aber auf keinen Fall im Sinne der Tiere sein.
Sehr interessante Informationen zum Thema Hai findet man übrigends hier: www.sharkproject.com
Gruß
Ben
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