Zebra Stierkopfhai
( Heterodontus zebra )
Vorkommen:
Im Westpazifik von Japan über Korea, China, Vietnam bis Indonesien, um Sulawesi und an der Nordküste Australiens.Größe:
Eihülle – Größe nicht bekannt, wahrscheinlich ähnlich der des Kalifornischen Stierkopfhaies; Jungtiere bei Geburt ca. 15cm; ausgewachsene Alttiere bis maximal 1,20 cm
Biologie und Lebensweise:
mittelgroßer Grundhai; zwei auffällig große Rückenflossen, diese stehen regelrecht in die Höhe und sind am oberen Ende nach hinten gebogen; vor jeder Rückenflosse ein etwa Fingerstarker, sehr spitzer Dorn; Schwanzflosse ist breit, das obere Ende langgezogen, die untere Hälfte kurz und breit; ein kräftiger Körper mit markanten Kopfform, über den Augen Knorpelplatten, die an Hörner erinnern – daher der Name; fünf Kiemenspalten; sehr kleines Spritzloch direkt unter den Augen; sehr kräftige stumpfe Schnauze mit Pflasterzähnen, oben spitz und unten breit und abgerundet, sie dienen dem Packen und zermalen der Beute Körpergrundfarbe sehr hell, darauf viele braune bis dunkle Querstreifen, ähnlich dem Zebramuster – daher der Name, die Streifen sind über den ganzen Körper verteilt, auch auf dem Kopf; Vermehrung – ovipar (eierlegend ) über Eiform und Entwicklungszeit ist nicht bekanntLebensraum:
Seltene Bodenhaie, die in Küstennähe anzutreffen sind; Haie wurden vor allem über Felsgrund gesichtet, hier halten sich die Haie gern in Spalten und Höhlen auf; Tiefe ab 50 m und tiefer; bevorzugte Tiefe um die 50m; vor Australien wurden Tiere zwischen 150 und 200 m Tiefe gefangenErnährung:
Hauptnahrung Schalen und Krustentiere wie Seeigel, es werden auch verschiedenen Arten Muscheln und Schnecken geknackt, Langusten, Hummer, Krabben und Garnelen, kleine Bodenfische, Seesterne, verschiedene Würmer und Kalmare
Haltung im Aquarium
Beckengröße:
Jungtiere ab 1500 Liter; ausgewachsene Haie nicht unter 5000 LiterBeckenmaße für zwei Alttiere:
5m Länge; 1,5m in der Tiefe; Wasserhöhe 1,5m ( Mindestmaß – größere Becken jederzeit möglich )Temperatur:
16°C bis 20°C; nicht über 22°C - Kaltwasserhaie, ein Vergesellschaftung mit tropischen Haien ist nicht artgerecht; über 29°C Haie nehmen keine Nahrung mehr auf, Bildung von tödlichen Parasiten innerhalb kürzester Zeit, Bildung von inneren und äußeren Entzündungen; Zusammenbruch des Beckens; bei Kaltwasserhaien kann es bereits ab 25°C zu Krankheiten und Todesfällen kommenWasserwerte:
Nitratwert – 50mg/l bis max. 150mg/l ( bei reiner Haihaltung )
Phosphatwert – 2mg/l bis 3mg/l
PH-Wert – optimal 8,2 bis 8,4; Schwankungen zwischen 8,0 und 8,5 möglich – kurzzeitig!Beleuchtung:
500 bis 600 Watt ausreichend, Tiere sind Dämmerlicht gewohnt
Technik:
Eiweißabschäumer vorzugsweise mit Ozoneinspeisung, mechanische und biologische Filter notwendig, ca. alle 3 Wochen Zusatzfilterung über Aktivkohle, UV-Filter ratsam, Strömung sollte in Bodennähe sein, Wasserumwälzung mindestens einmal das Beckenvolumen pro StundeWasserwechsel:
1500 l Becken - wöchentlich 150 bis 200 Liter, bei einem Wasserwechsel alle 2 Wochen nicht unter 500 Liter bei großen Becken ab 5000 Liter – wöchentlich mindestens 400 Liter WasseraustauschJodzugabe:
Jod muss über Meersalz bzw. Futter regelmäßig ausreichend zugeführt werden – Kropfvorbeugung!
Beckengestaltung:
Schaffung von großräumigen Höhlen oder Nischen in einem gut durchströmten Teil des Beckens, Felsen und große Tangarten z.B. Kelb, sind auch im natürlichen Lebensraum vorhanden und werden gut angenommen; als Schwimmfläche genügt die Wassermenge über dem Felsgrund
Vergesellschaftung:
andere Kaltwasserhaie, wie Katzenhaie, Schwellhaie oder Glatthaie, auch Leopardenhaie; Kaltwasserrochen wie Nagelrochen oder Adlerrochen; Knochenfische wie Garibaldifische, Stachelmakrelen oder Seebrassen; Krustentiere wie Krabben oder Langusten möglich, diese werden aber mit der Zeit gefressen
Futter im Aquarium:
Muschelfleisch, Seeigel, Seesterne, Fetzen von Fischfilet, Tintenfisch, Langusten, Wattwürmer u.ä.; lebende Sand oder Felsgarnelen und Krabben; nicht gefressenes Todfutter sollte nach einer halben Stunde aus dem Becken entfernt werden – Schadstoffe; unverbrauchtes Lebendfutter kann im Becken verbleiben; Futtergaben abwechslungsreich gestalten, einseitige Fütterung z.B. nur Tintenfisch kann zu Verfettungen führen; das Futter muss mit Jod und Vitaminen angereichert werden;
Fütterung bei Jungtieren zwei bis drei mal wöchentlich, bei ausgewachsenen Tieren genügt eine Fütterung
Krankheiten:
Kropfbildung – kann bei regelmäßiger Jodgabe/Vorsorge nicht entstehen, wenn Kropf entstanden ist, Erhöhung der Jodmengen, Kontrolle Krankheitsverlauf, nach Rückgang normale ausreichende Joddosierung fortsetzen
Mechanische Verletzungen – heilen bei guten Wasserwerten selbstständig wieder ab; leider verschlechtern sie sich bei schlechten Wasserwerten; Entzündungen an Mechanischen Verletzungen kann man in Quarantäne mit Antibiotika bzw. Sepso behandeln; kurze Behandlungen der Wunde außerhalb des Wassers möglich, dabei aber Aufwand und Nutzen beachten, außerdem Verletzungsgefahr für Hai und Pfleger beachten
Pilzbefall – auch hier hat sich eine Behandlungsserie in einem Extrabecken mit Antibiotika bewährt
Augentrübung – gleiche Behandlung wie Pilzbefall
Wurmbefall – hier kann man auf handelsübliche Entwurmungsmittel zurückgreifen, guten Ergebnisse zeigen auch die fertigen Eingewöhnungsmittel, diese sind von verschiedenen Herstellern erhältlich
Parasiten – kurze Süßwasserkuren haben hier den gewünschten Erfolg gezeigt
Schwimmstörungen – können durch zu kleine Becken oder Mitbewohner ausgelöst werden; zu viele Putzerfische oder so genannte Schiffshalter bedrängen Haie derart, das diese in Dauerstress geraten und Krankheitssymptome zeigen, Möglichkeiten der Behandlung sind Einzelhaltung der Haie bzw. Vergrößerung des BeckensBesonderheiten:
Mittelgroße kräftige Haiart, die sehr selten in Großaquarien gezeigt wird. Art wird aber in letzter Zeit dank seines sehr attraktiven Aussehens im internationalen Zoohandel verstärkt angeboten. Haie bewegen sich sehr langsam, kaum Fluchtreaktionen. Nur wenn Tiere bedrängt werden, schnappen sie zu. Wirtschaftliche Verwendung nicht bekannt, da Tiere verhältnismäßig selten. Verwechslungsmöglichkeiten mit dem Japanischen Stierkopfhai möglich, da diese Art in dem gleichen Verbreitungsgebiet lebt und ebenfalls die markanten Querstreifen besitzt. Diese Art ist aber in der Grundfarbe dunkler und die Streifen sind nicht so ausgeprägt. Auch die Rückenflossen sind beim Japanischen Stierkopfhai nicht so auffallend groß.
Bei Arbeiten mit den Hornhaien muss man besonders auf die beiden Rückenstacheln achten, die Haie sind sehr wendig und die starken Stacheln können tiefe Wunden reißen. Bei Umsetzungen oder Krankheitsbehandlung sollte daher ein großer Kescher verwendet werden. Zusätzlich sollte man starke Lederhandschuhe tragen. Fütterungen mit der Hand sollte man vermeiden, die Haie saugen die Nahrung teilweise ein und packen die Nahrung mit ihren Pflasterzähnen. Das Gebiss hält alles mit einem enormen Druck fest. Gerät eine Hand in dieses Maul, kann es zu Quetschungen und anderen Verletzungen kommen.Information und Foto(s) by Silvio Heidler
Bemerkung von
Ben Schnopp
aus Berlin:Hallo, ich bin seit einiger Zeit mit der Haiforschung und vor allem mit dem Thema Haischutz beschäftigt. Wie wohl die wenigsten wissen ist der Hai ein akut vom Aussterben bedrohtes Tier. Die Haltung in Aquarien mag dem zwar entgegenwirken, kann aber angesichts des Tierschutzes keine richtige Massnahme sein. Eine anderslautende Empfehlung kann ich leider nicht geben. Die einzige Empfehlung die ich geben kann, ist, dass man Haie in deren natürlichen Lebensraum lassen sollte. Leider haben die Medien den Hai in den letzten Jahren überwiegend als Menschenfressendes Monster dastehen lassen, was leider auch dazu führt, dass die Sensibilität der Menschen für das Thema Haischutz nicht sonderlich weit oben angesiedelt ist. Haie sind definitv faszinierende Tiere, was es auch irgendwo verständlich macht, sich solche Tiere in Aquarien halten zu wollen. Dies kann aber auf keinen Fall im Sinne der Tiere sein.
Sehr interessante Informationen zum Thema Hai findet man übrigends hier: www.sharkproject.com
Gruß
Ben
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