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Teppichhai oder Wobbegong
( Orectolobus maculatus )

Teppichhai der Art Orectolobus maculatus, markant die weiß umrandeten Flecken; typisch für alle Wobbegongs sind die fleischigen Fransen rund um das Maul
 
Vorkommen:
Im Westpazifik vor Japan und China. Um den australischen Kontinent von der Nordküste über Westaustralien und vor den Küsten Südaustraliens.

Größe:
Jungtiere bei Geburt 21 cm; ausgewachsene Alttiere bis maximal 3,2 m;
 

Biologie und Lebensweise:
großer Grundhai; Körper abgeflacht; Lauerjäger mit hervorragender Tarnung; zwei fast gleich große, weit hinten sitzende Rückenflossen; Schwanzflosse umgebildet in eine oberen Hälfte, untere Hälfte nur Ansatzweise; fünf Kiemenspalten; große Spritzlöcher oberhalb der Augen; sehr breiter, massiver Kopf mit spitzen Zähnen; am und um das Maul herum liegen die für Teppichhaie typischen, fleischigen Fransen; Körperfärbung in der Grundfarbe hellbraun und dunkelbraun gescheckt, darauf über den ganzen Körper verteilt weiße Flecken, die als Umrisse gezeichnet sind; Bauchseite weiß gefärbt; Vermehrung – ovovivipar d.h. Eier bilden sich im Mutterleib, die Jungtiere schlüpfen noch im Inneren und werden dann lebend geboren; es werden bis zu 37 Jungtiere geboren; mehrere Alttiere kann man häufig zusammen in Höhlen beobachten
 

Lebensraum:
Bodenhaie, die in Küstennähe anzutreffen sind ( Kontinentalschelf ); Haie leben in Korallenriffen und felsigen Regionen; häufig auch in Höhlen, unter Riffkanten aber auch auf Riffdächern; Jungtiere auch in Seegraswiesen; Die Teppichhaie liegen tagsüber regungslos am Meeresgrund und warten auf Beute – Lauerjäger; Dank ihrer Körperzeichnung sind sie ideal getarnt; Vorkommen zwischen 1m und 110 m;
 

Ernährung:
Hauptnahrung Krustentiere aller Art, Muscheln, Schnecken, Fische, auch kleinere Exemplare der eigenen Art, kleine Rochen und Knochenfische, Tintenfische aller Art

Haltung nur im Großaquarium möglich !
 

Beckengröße:
Jungtiere ab 50000 Liter; ausgewachsene Haie nicht unter 200000 Liter

Beckenmaße für zwei Alttiere:
Nicht unter 200000 Liter, mehrere Tiere angestrebt

Temperatur:
22°C bis 26°C; kurzzeitige Schwankungen zwischen 20°C und 28°C möglich;

Wasserwerte:
Nitratwert – 50mg/l bis max. 150mg/l ( bei reiner Haihaltung )
Phosphatwert – 2mg/l bis 3mg/l
PH-Wert – optimal 8,2 bis 8,4; Schwankungen zwischen 8,0 und 8,5 möglich – kurzzeitig!

Beleuchtung:
Als Faustregel 100 Watt pro 1000 Liter, Teppichhaie leben gern im Dämmerlicht

Wasserwechsel:
wöchentlich mindestens 10% Wasseraustausch

Beckengestaltung:
Freie Schwimmfläche über die gesamte Beckenfläche; kleinere Felsen oder Steinhaufen in Bodennähe möglich; großräumige Höhlen – mehrere Quadratmeter groß! – sind von Vorteil; auch Riffplateaus; viel Bodengrund zum Wühlen, Teppichhaie suchen ihre Nahrung gern im Boden

Vergesellschaftung:
große andere Haie möglich, etwa der gleichen Art oder auch Ammenhaie, Atlantische Braunhaie, Sandtigerhaie und Schwarzspitzenriffhaie, schnellschwimmende Fische aller Art ebenfalls möglich; Teppichhaie sehr futtergierig gegenüber allen anderen Mitbewohnern

Futter im Aquarium:
Fischfilet, Tintenfisch, Fleisch von allen gängigen Krustentieren, auch lebende Krustentiere aller Art; Muschelfleisch

Besonderheiten:
Teppichhaie sind in Großaquarien gut zu halten. Sie sind robust und können auch in Gefangenschaft sehr alt werden. In den Tagstunden liegen sie oft regungslos in gut durchströmten Bereichen des Beckens. Für den Besucher sind sie Dank ihrer Tarnung oft gar nicht zu erkennen. Sehr Futtergierig, Beute wird förmlich eingesogen. Sehr aggressiv auch gegenüber Pflegern. In Vielen Aquarien sind Teppichhaie die mit Abstand gefährlichsten Haie. Es gibt auch mehrere Unfälle aus der Natur, wo Taucher oder Riffwanderer angegriffen wurden. Gebiss ist derart kräftig, dass damit problemlos menschliche Finger abgerissen werden können. Keine Fütterung per Hand! Teppichhaie der Art O.maculatus  sind in den Aquarien Meereszentrum Fehmarn, im Meeresmuseum Stralsund, im Thüringer Meeresaquarium Zella-Mehlis und im Nautiland Sonneberg zu sehen.

Information und Foto(s) by Silvio Heidler
 
Bemerkung von
Ben Schnopp 
aus Berlin:
Hallo, ich bin seit einiger Zeit mit der Haiforschung und vor allem mit dem Thema Haischutz beschäftigt. Wie wohl die wenigsten wissen ist der Hai ein akut vom Aussterben bedrohtes Tier. Die Haltung in Aquarien mag dem zwar entgegenwirken, kann aber angesichts des Tierschutzes keine richtige Massnahme sein. Eine anderslautende Empfehlung kann ich leider nicht geben. Die einzige Empfehlung die ich geben kann, ist, dass man Haie in deren natürlichen Lebensraum lassen sollte.

Leider haben die Medien den Hai in den letzten Jahren überwiegend als Menschenfressendes Monster dastehen lassen, was leider auch dazu führt, dass die Sensibilität der Menschen für das Thema Haischutz nicht sonderlich weit oben angesiedelt ist. Haie sind definitv faszinierende Tiere, was es auch irgendwo verständlich macht, sich solche Tiere in Aquarien halten zu wollen. Dies kann aber auf keinen Fall im Sinne der Tiere sein.

Sehr interessante Informationen zum Thema Hai findet man übrigends hier: www.sharkproject.com

Gruß
Ben


 
 



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