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Weißspitzenriffhai
( Triaenodon obesus )

Weißspitzenriffhaie sind ideal an das Leben im Korallenriff angepasst
 
Vorkommen:
Im gesamten tropischen Indio-, West und Zentralpazifik von Borneo bis Polynesien; im Norden bis Japan und im Süden bis Australien. Im östlichen Pazifik um Galapagos und Cocos und vor den Küsten Panamas und Costa Ricas. Im Indischen Ozean von Birma über Sumatra bis Australien über alle Küstengewässer einschließlich der Malediven und Mauritius bis zum Roten Meer im Norden und Madagaskar im Süden.

Größe:
Jungtiere bei Geburt 52 cm bis 60 cm; ausgewachsene Alttiere bis maximal 2,13 m, selten über 1,7 m

Biologie und Lebensweise:
mittelgroßer Riffhai; Körper lang und spindelförmig; typische Haiform, sehr schneller aktiver Schwimmer; zwei Rückenflossen; Schwanzflosse in der oberen Hälfte länger und kräftiger; fünf Kiemenspalten; breiter Kopf mit spitzen Zähnen im Ober- und Unterkiefer, alle Zähne besitzen jeweils an den Zahnwurzel auf beiden Seiten Nebenspitzen; Körperfärbung hellgrau bis dunkelgrau, Flossenspitze der ersten Rückenflosse und obere Spitze der Schwazflosse sind weiß abgesetzt - daher auch der Name; Bauchseite weiß gefärbt; Vermehrung – vivipar d.h. innere Befruchtung, Bildung von Embryonen in einer Plazenta, diese reifen im Mutterleib heran, es werden zwischen 1 und 5 Jungtiere geboren; beim Austritt der Junghaie aus dem Mutterleib hängen diese noch einige Zeit an der Nabelschnur, diese löst sich nach einigen Minuten ab und die Babyhaie sind sofort selbstständig; Tragzeiten ca. 13 Monate

Lebensraum:
Riffhai der oberen und mittleren Riffschichten, in Küstennähe aber auch bei küstennahen Inseln; Haie wurden in allen Bereichen zwischen 8 und 40 m gesichtet, über Sandböden, Korallenriffen und Felsgrund, häufig am Riffdach; Jungtiere leben in den Spalten und Höhlen der Korallenriffe; Lebt oft in Gruppen; Haie dringen auch öfters in tiefere Gewässer ein, die größte Tiefe wurde mit 330 m dokumentiert

Ernährung:
Hauptnahrung Korallenfische aller Art; auch kleine Rochen; Krustentiere wie Langusten, Fangschreckenkrebse und Garnelen aber auch Kopffüßer wie Kraken und Kalmare

Haltung nur in großen Aquarium ab 10000 Liter möglich !

Beckengröße:
einzelne Jungtiere ab 10000 Liter; mehrere Jungtiere bis max. 1m ab 30000 Liter; ausgewachsene Haie nicht unter 100000 Liter; Gruppenhaltung empfohlen

Beckenmaße für zwei Alttiere:
Nicht unter 100000 Liter

Temperatur:
24°C bis 26°C; kurzzeitige Schwankungen zwischen 20°C und 28°C möglich;

Wasserwerte:
Nitratwert – 50mg/l bis max. 150mg/l ( bei reiner Haihaltung )
Phosphatwert – 2mg/l bis 3mg/l
PH-Wert – optimal 8,2 bis 8,4; Schwankungen zwischen 8,0 und 8,5 möglich – kurzzeitig!

Beleuchtung:
Als Faustregel 100 Watt pro 1000 Liter

Wasserwechsel:
wöchentlich mindestens 10% Wasseraustausch

Beckengestaltung:
Freie Schwimmfläche über die gesamte Beckenfläche; kleinere Felsen oder Steinhaufen in Bodennähe nur bei Becken ab 30000 Liter möglich; in kleineren Becken nur Bodengrund und Schwimmfläche! große Steinwände, Säulen o.ä. sollte vermieden werden –Verletzungsgefahr für die Hai

Vergesellschaftung:
andere tropische Haie möglich, etwa der gleichen Art oder auch Ammenhaie, ausgewachsene Bambushaie oder Zebrahaie und Teppichhaie; tropische Rochen aller Art; große Arten wie Zitronenhaie nicht ratsam, diese greifen die Riffhaie an und es kommt zu Futterkonkurrenzen; Leopardenhaie möglich, sollte aber ebenfalls vermieden werden, da beide Haiarten verschiedene Wassertemperaturen bevorzugen, für eine Art ist jeweils die Temperatur nicht artgerecht

Futter im Aquarium:
Fischfilet, Tintenfisch, Krabben, Garnelen, Krebse, auch Süßwasserfische möglich

Besonderheiten:
Weißspitzenriffhaie werden regelmäßig in Schauaquarien gehalten. Sie werden von den Besuchern als typischer Hai erkannt. Die Haie sind die meiste Zeit sehr aktiv und schwimmen umher. Man kann aber immer wieder beobachten, wie Weißspitzenriffhaie am Beckenboden liegen und trotzdem atmen können. Vereinzelte Angriffe auf Menschen sind bekannt, hierbei wurden meist Harpunenjäger oder Taucher mit Futter angegriffen. Weißspitzenriffhaie kann man im Thüringer Meeresaquarium Zella-Mehlis, im Aquarium von Barcelona/Spa. oder im Kattegat Center in Grenaa/Dänemark besichtigen.

Information und Foto(s) by Silvio Heidler
 
Bemerkung von
Herwarth Voigtmann 
im November 2001:
Triaenodon obesus, Marder oder Weißspitzenriffhai ist überwiegend nachtaktiv.
Angriffe auf Menschen sind Fehldeutungen, wen er Futter riecht überwindet er seine Scheu, ist aber so gefährlich oder so harmlos wie ein Zwergpinscher!
Bemerkung von
Ben Schnopp 
aus Berlin
Sept. 2003:
Hallo, ich bin seit einiger Zeit mit der Haiforschung und vor allem mit dem Thema Haischutz beschäftigt. Wie wohl die wenigsten wissen ist der Hai ein akut vom Aussterben bedrohtes Tier. Die Haltung in Aquarien mag dem zwar entgegenwirken, kann aber angesichts des Tierschutzes keine richtige Massnahme sein. Eine anderslautende Empfehlung kann ich leider nicht geben. Die einzige Empfehlung die ich geben kann, ist, dass man Haie in deren natürlichen Lebensraum lassen sollte.

Leider haben die Medien den Hai in den letzten Jahren überwiegend als Menschenfressendes Monster dastehen lassen, was leider auch dazu führt, dass die Sensibilität der Menschen für das Thema Haischutz nicht sonderlich weit oben angesiedelt ist. Haie sind definitv faszinierende Tiere, was es auch irgendwo verständlich macht, sich solche Tiere in Aquarien halten zu wollen. Dies kann aber auf keinen Fall im Sinne der Tiere sein.

Sehr interessante Informationen zum Thema Hai findet man übrigends hier: www.sharkproject.com

Gruß
Ben



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