Monatsbericht vom Korallenriffschutzprogramm
mit Kindern im Marine National Park Bunaken,
Nordsulawesi/ Indonesien
Dezember 2005
Vorbereitungen auf das neue Jahr
Der Monat Dezember war ein ruhiger Monat. Da die Kinder sich Anfang Dezember auf ihre jährlichen Prüfungen vorbereiten mussten, durfte ich (Sarah) den Schulbetrieb nicht stören und nutzte die Zeit dazu das Projekt in den weiter abgelegenen Festlandsregionen bekannt zu machen. An mehreren Tagen fuhr ich mit meinem Assistenen Edo in die nördliche und südliche Region des Marine National Parks.

Edo mit Motorrad vor der Kulisse Manado Tuas
Insgesamt besuchte ich 15 Grundschulen und übergab das offizielle Schreiben des Kultusministeriums. Darüber hinaus führte ich viele Gespräche mit den Schulleitern, bzw. Lehrern und Lehrerinnen, um ihnen das Projekt näher zu bringen und Vertrauen zu wecken. Gleichzeitig wurde ein Plan aufgestellt, wann welche Schule in das EducationCenter kommen kann.
Im Großen und Ganzen findet das Projekt großen Anklang und die meisten Schulleiter/innen sind ganz begeistert von dem Vorhaben und wollen selber als Begleitperson die Projekttage verfolgen.

Anfang Dezember wurde außerdem das Boot an den Strand gezogen, um es zu streichen.

Am verdreckten Strand, auf den Weg zu einem geeigneten Platz…Mit vereinten Kräften wird das Boot an Land gezogen.


Das 10 m lange Boot ist gar nicht so leicht.Geschafft!!!

Insgesamt halfen fast 30 Männer aus den unterschiedlichsten Tauchbasen mit das Boot an Land zu ziehen. Obwohl Hochwasser war, war es gar nicht so leicht das Boot an Land zu ziehen. Erst nach zwei Stunden harter Arbeit war das Werk vollbracht.

In den nächsten Tagen wurde das Boot abgeschliffen, von Algen befreit und schließlich weiß gestrichen. An zwei weiteren Tagen lud ich die Kinder aus dem Dorf Tanjung Parigi ein, um das Boot mit farbenfrohen lustigen Meerestieren zu bemalen.


Zuerst einmal wurde gemeinsam überlegt, was gemalt werden sollte…,


… und dann wurde losgelegt.

Ich kümmerte mich um eine strahlende Sonne am Bug des Schiffes und am Ende des ersten Tages war das Boot schon reichlich mit wilden Meerestieren geschmückt.
Den Kindern hat es sehr viel Freude bereitet, das Boot zu verzieren und es waren zwei fröhliche Tage an denen viel gelacht und gesungen wurde. Das Boot wird von vielen Einheimischen, sowie auch von vielen Tauchtouristen bestaunt und ist so zugleich Werbung als auch aufmerksamkeitserregend. Es ist ein Boot von Kindern für Kinder bemalt.

Auch im Hafen von Manado sorgte das
„neue“ Boot schon für Aufmerksamkeit!
 

Treffen mit Vertretern des FMPTNBs und die Idee
von kleinen „Korallenriffschutzgruppen“ in den Dörfern

Am 17. und am 22. Dezember organisierte ich dann zwei große eintägige Treffen mit den Vertretern des Forums des Marine National Parks (FMPTNB) und Schulleitern. Das erste Treffen fand im Education-Center statt und insgesamt kamen 29 Frauen und Männer von den Inseln, um an dem Treffen teilzunehmen.
Es war ein großer Erfolg, weil das Projekt von allen Beteiligten als gut befunden wurde und mir die Hilfe zugesagt wurde, das Projekt in den Dörfern bekannt zu machen. Ebenso machte ich den Vorschlag, aus jedem Dorf zwei junge Menschen einzuladen, die dann an einem dreitägigen Workshop im Education-Center teilnehmen könnten um mehr über ihre Umwelt zu lernen aber darüber hinaus auch mehr über mögliche Lehrformen zu lernen, um dann später in ihrem eigenen Dorf eine kleine „Korallenriffschutzgruppe“ aufzubauen. Ein erster Workshop dieser Art ist für Ende Januar 2006 geplant.

Diskussion während des ersten Treffens - Mittagessen in dem nahegelegenen Restaurant.
Das zweite Treffen mit Vertretern des Forums und Schulleitern fand im Rathaus des Dorfes Meras, auf dem Festland, statt. Insgesamt kamen zu diesem Treffen 21 Leute, was viel bedeutet, wenn man bedenkt, dass es kurz vor Weihnachten einberufen wurde. Auch dieses Treffen war sehr ergebnisreich und brachte ähnliche Ergebnisse wie das erste Treffen mit den Vertretern der Inseln hervor.

Treffen im Rathaus von Meras
Ausserdem entwarf und bestellte ich 200 T-Shirts für die Kinder, die in der Zukunft an vereinzelte Gruppen verteilt werden sollen. Sie erfreuen zum einen die Kinder sind aber zugleich auch Werbung für das Projekt, so dass in vielen Dörfern über das Projekt geredet wird.
Zwischendurch kamen immer wieder die Kinder aus dem Dorf Tanjung Parigi in das Education-Center. Leider liess es das Wetter Ende Dezember wieder einmal nicht zu schnorcheln zu gehen. Tagelang stürzten enorme Wassermassen vom Himmel und der Sturm verursachte vermehrt Stromausfälle, umgestürzte Palmen und Bananenstauden und an Heiligabend sanken sogar zwei lokale Schiffe. Bei diesem Unglück kamen Gott sei Dank "nur" zwei Menschen ums Leben.

Ende Dezember wurde das Education-Center sauber gemacht und alle Vorbereitungen für den Januar wurden getroffen. Es bleibt zu hoffen, dass das Wetter in den Monaten Januar und Februar besser werden wird. Insgesamt war der Dezember ruhiger aber deshalb nicht weniger ergebnisreich.

Sarah Noack
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Im Januar 2006

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