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Das war die 4. Messe in Sindelfingen 2004
Der Workshop/Vortrag von Sabine und Harald Mülder

Algen und Bakterien im Meerwasseraquarium richtig bestimmen!

Cyanobakterien
Taxonomie der Oxyphotobacteria

Besitzen keinen Zellkern (Prokaryonten; Murein-haltige Zellwand = typisches Bakterienmerkmal),
· Oxyphotobacteria
1. Gruppe: Cyanobakterien (ältere Bez.: Blaualgen)

· Photosynthese ähnlich der der Pflanzen; Besitz von Chlorophyll a und Phycobilinen (als Hilfspigmenten). 
· einzellig (z. T. als durch Schleim verbundene Zellverbände) oder mehrzellig (Fäden, Trichome) 
· keine Geißeln, mobil durch gleitende Bewegung oder Schweben in lichtintensive Wasserbereiche mittels Gasvakuolen 
· oft N2-Fixierung; bei fädigen Typen durch spezielle Zellen, den dickwandigen Hetrerocysten (enthalten Nitrogenase; keine photosynth. O2-Produktion in diesen Zellen) 
· Durch Phosphateinträge (Eutrophierung) oft Massenentwicklung dieser Bakterien an der Oberfläche von Gewässern (N-Mangel kann durch N2-Fix. ausgeglichen werden) 
Beispiele: Anabaena, Nostoc, Chlorococcus Oscillatoria
Starke Toxinbildung:  Microcystins; Nodularin; Anatoxins; Saxitoxins; Cylindrospermopsins; Lyngbiatoxin-a; Aplysiatoxins
Durch Alkohol wird die Farbe aus den Cyanos gelöst und der Alkohol verfärbt sich.

Dinoflagellaten(Panzergeißler)
Gehören zu den Algen

Zellwand besteht aus Zelluloseplatten (liegen intracellulär) deren Anordnung artypisch ist und ist oft asymetrisch was  ein Hauptmerkmal der Klassifikation ist.

Typisches Merkmal ist ein Querflagellum welches in einer „Nut“(Cingulum) verläuft und ein Längsflagellum welches das Querflagellum senkrecht umkreist. Der Ursprung beider Geißeln ist an einem Punkt

Bei heterotrophen Dinoflagellaten liegt auch hier der Ort (peduncle) an dem Nahrung aufgenommen wird.
 

Dinoflagellaten durchlaufen in ihrer Entwicklung einen komplizierten Lebenszyklus durch.

Sie vermehren sich sexuell aber hauptsächlich asexuell und machen dabei bewegliche und mal unbewegliche Stadien durch. Auch werden Dauerzysten gebildet. In einer Zeit der Entwicklung ist der Zellkern ein dinokaryotisch Kern was es nur bei den Dinoflagellaten gibt

Einige produzieren sehr starke Toxine die zu Fischsterben führen kann.
 

Infektionen bei Fischern sind bekannt. Es kommt zu zentralnervösen Ausfällen und Gedächtniss Verlusten.
 

Eine starke Massenvermehrung im Meer wird rote Tide genannt.

Stamm: CHROMOPHYTA
Klasse: Chrysophyceae 
allg. Sprachgebrauch: Goldalge (golden Noodle)
Familie: Chrysapionaceae; Chrysomeridaceae; Chrysosphaeraceae; Dictyochaceae; 
Nematochrysopsidaceae; Pedinellacea; Phaeosaccionaceae; Pterospermaceae; Sarcinochrysidaceae; Stichogloeaceae; Synuraceae
bis 1500 1000Arten

Einzellige oder Koloniebildende Algenart mit zwei unterschiedlich langen Flagellum wobei die längere nach vorne gerichtet ist und mit steifen Flimmerhaaren besetzt ist. Aber auch ein Flagellumloses Stadium kann vorkommen. 

Einige Arten sind auch mehrzellig oder amöboid mit einer schleimigen Hülle. Die meisten Arten kommen im Süßwasser vor.

enthalten eine Menge Betacarotin und Xanthophylls, auch enthalten sie Chlorophyll a und c;

Das Fucoxanthin gibt den Zellen eine golden-braune Farbe, die für die Goldalge charakteristisch ist 
 
 

Einige Arten haben Silicatplättchen in ihren Zellwänden eingebaut und bilden Silikatcysten um widere Umweltbedingungen zu überdauern.
Phagocytose kommt bei vielen Arten vor 
 

Können kein Carbonat verwenden(es fehlt die Carbonatpumpe). Müssen also CO2 direkt verwenden

Bevorzugen oligothrophes(nährstoffarmes) Wasser und eher sauren PH Wert.
 

Können Autotroph, Heterotroph und Polytroph sein
 

Es kommt eine sexuelle und auch ungeschlechtliche Vermehrung vor.

Beim Workshop konnte auf der Messe noch eine neue Art identifiziert werden: Lepocinclis salina
Abteilung Klasse  Chlorophylle u.a. Pigmente (excl. Carotinoide) Carotinoide Reservestoffe  Zellwandbestandteile
Cyanophyta** 
Cyanobacterien 
a, Phycocyanin  beta-Carotin, Xanthophylle,
Phycoerythrin 
stärkeähnliche Polysaccharide Murein, 
Lipopolysaccharide
Bacillariophyceae (Diatomeen) a, c beta-Carotin, Diadinoxanthin,Diatoxanthin Laminaran, Mannitol Kieselsäure
Chrysophyceae
(Goldgrüne Algen) 
a, c beta-Carotin, Diadinoxanthin,Heteroxanthin,Diatoxanthin Laminaran Öl Cellulose (bei wenigen Arten), Kieselsäure 
Pyrrhophyta (Dinoflagellaten) a, c oder b beta-Carotin, einige Xanthophylle Stärke, Öl entweder fehlend, Mucopolysaccharide oder Cellulose

Nach der Endosymbiontenhypothese sind Cyanophyta Vorläufer der Farbstoffhaltigen Algen.
 
 

Text & Fotos: (c) Sabine und Harald Mülder
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