.Nitrat - und Phosphatprobleme ade?
Praxistest zur "Wodkamethode" von Michael Mrutzek und Jörg Kokott
von Robert Baur-Kruppas
In diesen Tagen erscheint in der aktuellen Meerwasserfachzeitschrift DER MeerwasserAQUARIANER (Ausgabe 1 - 2004) ein in meinen Augen mehr als ein genialer Artikel zum Thema Nitrat - und Phosphatabbau im Riffaquarium.

"Genial" ist leicht dahin geschrieben, ich weiss das sehr wohl, aber ich denke das man es einfach so bezeichnen muss. Letztlich gibt der Artikel uns Aquarianern eine Methode in die Hand mit der es den meisten Riffaquarianern möglich sein sollte in Zukunft, ohne aufwendige Technik und ohne grosse Kosten die Phosphat und Nitratbelastung im Aquarium auf einem ganz geringen Wert zu halten. Nachhaltig verbessern wir damit die Lebensbedingungen unserer Tiere eindeutig.

Klar ist auch bei dieser Methode die Messung nicht unwichtig, aber darauf kommen wir später nochmal separat zurück.

Um eines im Vorfeld klarzustellen. Wir werden hier nur auf die eigens gemachten praktischen Erfahrungen eingehen und berichten. Wir halten es daher für zwingend notwendig, das jeder der sich für diese Methode interessiert, den Artikel, bzw. die Ausgabe über den Verlag oder den Zeitschriftenhandel bestellen sollte. (den Artikel bitte lesen - wichtig!) Sicherlich werden wir, um das Ganze besser verdaulich zu machen, einiges dazu anmerken, aber das kann und wird den Artikel nicht einmal annähernd ersetzen. Also die 5 Euro sollten es einem Wert sein, glücklich schätzen kann sich wer ein Abo hat :-)

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Dieser nun erschienene Artikel stammt wie Eingangs schon erwähnt von Michael Mrutzek und Jörg Kokott , und behandelt die Thematik Ethanoldosierung im Aquarium. Im Grunde geht es in dem Artikel um die Dosierung von Wodka in das Aquarium, ohne jegliche Hilfsmittel, also ganz ohne Filter. Einzig ein Abschäumer ist unserer Ansicht nach wichtig und sollte dauerhaft eingeschaltet sein.

An sich ist die Wodkadosierung in Aquarien oder Filtern nichts wirklich neues, sie ist neben der Zuckerwasserdosierung und neben der bekannten Honigzugabe nicht ganz unbekannt. Zu den genannten Methoden gibt es natürlich noch die Jahrelang bekannten Nitratfilter sowie die noch nicht so lange bekannten Schwefelnitratfilter, die letztlich alle als Ziel "den Nitratabbau" haben.

Jeder der sich damit beschäftigt wird wissen das die Aquarianer damit versuchen dem Aquarium Kohlenstoff zu zu führen.

Oftmals hat dies auch bei dem einen oder anderen zum Erfolg geführt, die Tiere standen besser, auch wurde bisweilen der Nitratwert damit gesenkt. Leider aber, und mir sind einige Fälle bekannt, waren alle diese Methoden nicht so zuverlässig zu betreiben. Vermutlich, und das wäre die Quintessenz aus dem Artikel von Michael Mrutzek und Jörg Kokott, wussten wir zuwenig über das was vor sich geht, und wie hoch die Dosierung sein sollte.

Es gab nicht wenig Fälle die dann über Schmieralgenprobleme klagten, wo bis heute spekuliert wird, was der Auslöser war. Nach dem Vortrag von Dr. Hüster auf dem 6. Meerwassersymposium in Lünen, schied für mich ein Schwefelfilter von vornherein aus. Das hatte mehrere Gründe, auf die wir hier aber nicht eingehen möchten.

Da wir nun seit gut 1,5 Jahren relativ viel Staubfuttersorten füttern, machte sich dieses auch an unseren Wasserwerten im grossen Becken bemerkbar. Das Aquarium fasst ca. 1000 Liter und ist ein Gemeinschaftsbecken. In diesem Aquarium schwimmen mittlerweile 32 Fische, wobei einige davon klein sind und klein bleiben. Dennoch, zusammen mit der Staubfuttermethode (für bestimmte Tiere) stieg auch bei uns die Wasserbelastung. Seit gut einem Jahr haben wir trotz 5% Wasserwechsel die Woche, einen Dauerwert von 25 - 30 mg Nitrat. Phosphat wurde durch die Zugabe von Phosphatadsorbern im Griff behalten. Der Wert lag im Mittel bei ca. 0,1 mg/L.

Eines muss ich allerdings anmerken. Die Farben, sowie das Wachstum der Korallen, vor allem Steinkorallen ist durchaus okay. Wir sind, was das betrifft, hier mehr als zufrieden.

Dennoch, man macht sich ja Sorgen sobald die Werte nach oben hin steigen. Ausserdem: Man setzt von Natur aus sehr helle Acropora Korallen ein, die aus ganz besonders nährstoffarmen Gebieten kommen, wie zum Beispiel Tonga oder Fidschi. Diese Tiere dunkeln in der Regel in sehr kurzer Zeit ein, und schlagen teilweise dann sogar um in ein tiefes braun.

Aufgrund des langjährigen Erfahrungsaustausches mit Michael und Jörg, war es uns möglich den Artikel bereits im Oktober zu überlesen. Nach dem Lesen des Artikels waren wir natürlich, wie sollte es auch anders sein, sofort "Feuer und Flamme". Es war klar, das wir den Versuch ebenfalls machen mussten :-)

Mit uns starteten auch Sabine und Harald Mülder den gleichen Versuch.

Benutzt wurde für den Versuch handelsüblicher Wodka, dabei wurde keine bestimmte Marke bevorzugt.


Beide Flaschen kosteten je 4,99 Euro je 0,5 Liter

Das Fazit aus dem Artikel der beiden Autoren ist, dass in Aquarien mit erhöhter Nitrat- und Phosphatbelastung eine ausreichende Kohlenstoffquelle zum Abbau der Nitrat- und Phosphatwerte fehlt!

Diese fehlende Kohlenstoffquelle nimmt nun unser Wodka ein. Wir begannen unseren Versuch mit 10 ml Wodkazugabe. Diese wurden gegen Abend durch eine Spritze in das Aquarium eingebracht. Nun unterscheiden sich meine Zugaben von denen die die beiden Autoren angeben, wenn auch nicht sonderlich viel, ich möchte es nicht unerwähnt lassen.
 

Die Zufuhr von Kohlenstoff, in dem Fall Wodka

Wir haben nun jeden Tag 1 ml mehr Wodka zugegeben, was heisst dass wir die Anfangsmenge von 1,0 ml pro 100 Liter von einem Tag auf den anderen auf 1,1, dann 1,2, 1,3 und so weiter, steigerten. Im nachfolgenden Diagramm sieht man die Entwicklung des Nitrat und Phosphatgehalts.

Die Entwicklung der Wasserwerte:

Die gemessenen Werte beim Start am 3.11. :

No3: 25 mg/L  Po4: 0,14 mg/L

Auffallend war das nach einigen Tagen zuerst einmal der Phosphatgehalt fiel, auf einen Wert von 0,092 mg/L. Nitrat blieb auch in den nächsten Wochen unverändert auf einem Wert von 25 mg/L stehen. Nach ca. 4 Wochen kam dann Bewegung rein. Anfang Dezember fiel dann innerhalb einiger Tage der Nitratwert von 25 mg/L auf 4 mg/L. Zu diesem Zeitpunkt war ebenfalls schon kein Phosphat mehr messbar. Einen Tag später, mittlerweile bei 42 ml Wodka am Tag, war das Ziel erreicht, 0 Nitrat und 0 Phosphat. Wir konnten bei uns keine Bakterienblüte sehen !

Zur Info: Es gibt Aquarianer die bei einer bestimmten Zugabe eine Bakterienblüte bekommen. Sichtbar wird dieses durch schleimige, gräuliche Beläge auf den Schreiben und der Deko.

Bei dieser sog. Bakterienblüte fallen die Werte No3 und Po4 in sehr kurzer Zeit so schnell in den Keller, das es nicht das wahre für manche Korallen ist. Hier werden die Parameter so schnell verschoben das manche Tiere einem das übel nehmen könnten.

Nach dem erreichen der Nullwerte, wurde am nächsten Tag die Dosierung des Wodkas auf die Hälfte, also 20 ml gebracht. Die Zugaben und Messreihen zeigten das auch eine Zugabe von 15 ml pro Tag noch zu hoch ist, und Phosphat und Nitrat nicht nachweisbar blieben. Messbar war nur einmal kurz nach Zugabe von Staubfutter und Artemia ein Phosphatwert von 0,023 mg/l. Derzeit läuft das Aquarium mit einer Dosierung von 10 ml/Tag. Damit halten wir den Nitrat und Phsopahtgehalt auf einem so geringen Niveau, das es sich kaum messen lässt. Kurz nach der Futterzugabe kann man Nitrat messen, Stunden später allerdings schon wieder nicht mehr.

Ich werde noch eruieren müssen ob die Werte stabil bleiben, oder ob sie wieder steigen, oder der denkbar schlimmste Fall, das dieser Dosierung noch zu hoch ist. Das wäre fatal die Werte weiter zu senken wenn nichts mehr vorhanden ist. So haben wir damit begonnen unsere Futtermengen noch einmal zu erhöhen!

Wir gehen derzeit davon aus das unser 1000 Liter Aquarium, mit den 32 Fischen, und einer mehrmaligen Fütterung am Tag, einen Bedarf von ca. 8 - 12 ml Wodka pro Tag hat. So halten wir den Nitrat und Phosphatgehalt gering, bzw. auf einer Basis das es kaum nachweisbar ist. Vieles liegt an der Futterbelastung und Fischbesatz, so das man keine Angabe über den täglichen Bedarf in anderen Aquarien machen kann. Jeder Aquarianer muss für sich selbst die richtige Wodkadosierung für sein Aquarium finden. Ich denke aber das bei einem 1000 Liter Becken mit anständiger Fütterung, der Bedarf bei ca. 5 - 10 ml Wodka pro Tag liegen wird. Diese Angaben können sicherlich auch mit der Zeit variieren, so das auch auf längere Zeit eine r e g e l m ä s s i g e Messung unbedingt von nöten ist.

Das regelmässige Messen:

Ganz wichtig und entscheidend bei der ganzen Sache ist daher auch die regelmässige Messung mit genauen Wassertests. Wir haben uns aufgrund der jahrelangen guten Erfahrungen für die beiden nachfolgend abgebildeten Wassertests entschieden. Sie stellen meiner Meinung nach das Optimum dar, und sind wissentlich als sehr genau einzustufen.


Links: der Merck Aquaquanttest      Rechts: der Machery&Nagel Visocolor Eco Nitrattest

Auffälligkeit - sowie Berichtenswertes:

Als allererstes fiel mir nach einigen Tagen die vermehrte Abschäumtätigkeit unseres "Uraltabschäumers" auf.

Zur Erinnerung: Wir betreiben seit langen Jahren einen Standabschäumer der Marke Sander, Baugrösse II. Dieser Eiweissabschäumer wird mit 2 Lindenholzausströmern der Marke Sander NR. 4 betrieben, sowie einer Wisa 300 Luftpumpe.

Es entstand zur ganzen Testzeit wesentlich mehr Abschäumerflüssigkeit als sonst. Zudem kam mir der Schaum fester vor, fast schon hart. Ich musste den Abschäumer einmal die Woche reinigen so verdreckt war er nach den paar Tagen.

Weiterhin fiel mir auf das ich fast jeden Tag den Schnellfilter reinigen musste. Hierbei handelt es sich um eine Filterpatrone die unter einer Power Head Pumpe betrieben wird. Bestückt ist die Filterpatrone mit einem handelsüblichen Filtervlies. Dieser Filter ist so schnell mit Bakterien durchsetzt das man ihn sogar zweimal am Tag wechseln könnte. Früher reichte ein drei Tagesryhtmus aus.

Zusätzlich fiel mir auf, dass manche Tiere zum Anfang des Alkoholversuches besser standen und auch ihre Polypen weiter öffneten. Farblich tat sich anfänglich nichts, wobei wir über schlechte Farben zu der Zeit nicht klagen konnten.

Seit der Nitrat und Phosphatwert auf 0 steht, haben zwei Steinkorallen eine leichte farbliche Einbusse gezeigt. Wir sind uns allerdings sicher das sich das wieder geben wird. Ich würde es als reine Umstellungsphase bezeichnen zumindest aber vermute ich das. Alle anderen Tiere, ebenso die grosspolypigen Tiere zeigen nach wie vor das gleiche Polypenbild wie vorher. Ich muss dazu aber anführen das wir, seit wir Null Werte haben, die Staubfütterung noch öfter anwenden als vorher.

Auch Sabine und Harald Mülder fahren Ihre beiden Aquarien heute mit Null Werten. Haralds Aquarium war bereits nach nur 21 Tagen auf null, sowohl bei Phosphat als auch bei Nitrat. In seinem Becken gab es die bei manchen beobachtete Bakterienblüte, die sich als gräuliche Belag auf der Scheibe äusserte. Harald ist mittlerweile sogar dazu übergegangen regelmässig Plankton zu füttern, und das in einem, na ja, man kann schon fast sagen fast reinen Steinkorallenaquarium. Bei Sabine hat die Absenkung der Nitratwerte etwas länger gedauert, dafür aber berichtet sie nun von wunderbar geöffneten Gorgonien selbst bei den Nullwerten. Es lässt auch den Schluss zu das es an der zusätzlichen Bakterienfütterung liegt. Gerade Gorgonien nehmen dieses besonders dankbar an. Wobei wir sicher sind das alle Tiere die im Aquarium umherschwirrenden Bakterien aufnehmen werden.

Mögliche Probleme:

Ganz klar muss hier die Problematik genannt werden, das man viel m e s s e n muss und zudem auch die richtigen Rückschlüsse zieht. Es darf natürlich nicht sein das man bei null Werten weiter so hoch dosiert, ebenso wie es falsch ist einfach mal doppelt zu dosieren wenn man es an einen Tag vergessen hat. Das sollte auf keinen Fall gemacht werden. Wenn man es vergessen hat ist das kein Beinbruch. Das kann aber eine doppelt so hohe Zugabe schon sein.

Gerade bei Nullwerten ist eine Ersatznahrung in Form von Plankton oder Staubfutter sowie Aminosäuren besonders wichtig und fast schon unumgänglich. Leider ist diese Art der Korallenfütterung derzeit aquaristisch gesehen noch in den Kinderschuhen und bedarf eines regelmässigen Austausches unter den Aquarianern.

Das wichtigste an der "Wodkamethode" ist daher auch das regelmässige messen, um eben zu erkennen ob man mehr oder weniger zugeben muss. Ich bin mir sicher das gerade bei den niedrigen Werten Ersatzfuttermittel in naher Zukunft eine noch höhere Bedeutung bekommen als bisher.

Ein guter Ansatz wären mit Sicherheit Aminosäuren, die man dem Becken zuführen könnte, Plankton sowie Staubfutter eine andere. Da wir versuchen wollen etwas mehr darüber rauszubekommen verzichten wir auf alle Zugaben ausser auf das normale Fischfutter und eben wie erwähnt unser bevorzugtes Staubfutter. Hier kommt im besonderen das schon bekannte Cyclop Eeze, das Ultramin von C. Schuhmacher, und Versuchweise das neue Planktonfutter (Phyto Plan) von Julian Sprung zum Einsatz. Würden wir mehrere Sorten zuführen könnte man nachher nicht sagen woran es nun gelegen hat.


Aquarienaufnahme unseres 1000 Liter Aquariums im November diesen Jahres.

Das Fazit:

Ganz entscheidend an der ganzen Wodkamethode ist, das man beide Parameter Nitrat und Phosphat zur gleichen Zeit senkt. Das ist enorm wichtig, da es fatal wäre wenn nur ein Wert auf Null schnellt und der zweite dagegen zurück, bzw. stehen bleibt. So liegt es nun am Aquarianer, seiner Bebachtung an seinen Tieren, und vor allem an der regelmässigen Messung um hieraus das beste zu machen. Es ist nicht damit getan das Becken auf niedrige Nitrat und Phospahtkonzentrationen herunter zu fahren.

Mit der gezielten Findung des jeweiligen Kohlenstoffbedarfes im Aquarium, ist den beiden Autoren ein weiterer sehr wichtiger Schritt in die richtige Richtung gelungen. Vor allem muss man Michael Mrutzek als Händler es sehr hoch anrechnen das er dieses Wissen ohne eigene Vermarktung weitergegeben hat. So ein Verhalten findet man heute wohl noch sehr selten.

Und zu guter Letzt: Man kann den beiden Autoren eigentlich nur zu diesem tollen und vor allem praxisnahen Bericht gratulieren. Ich kann mich nicht erinnern einen so verwertbaren Bericht gelesen zu haben, und damit meine ich die letzten 15 Jahre.

Mit salzigen Grüssen
Robert
 
 
Ergänzung von Manuela, im Januar 2004
Hinweise, die meiner persönlichen Meinung nach, wichtig sind:
  • Die "Wodka Methode" ist nichts für Aquarianer die zum Zeitpunkt der, möglicherweise wochenlangen, Testphase ihr Aquarium nicht genau beobachten können. (z.B. aus beruflichen Gründen)
  • Während der Wodka Methode muß ein Abschäumer laufen, der regelmäßig gesäubert werden sollte
  • Während der Wodka Methode sollte ein Schnellfilter installiert sein, der alle 1 bis 2 Tage gesäubert werden sollte
  • Sollte der Nitratwert um 5-10 sein - reicht die Reduzierung der Werte (unserer Meinung nach). Ein Wert um "0" ist nicht unbedingt anzustreben, da Korallen Nitrat zum Wachsen brauchen.
  • Wer feststellt, das seine Korallen unwohlsein zeigen, sollte zwei Tage mit der Wodkazufuhr aussetzen und dann die Beigaben langsamer erhöhen!! 
  • Ist eine Reaktion im Aquarium festzustellen? Haben sich Kohlenstoffbläschen am Substrat, auf den Steinen ... gebildet? ODER Ist ein Schmierfilm auf den Scheiben? ODER Ein Belag auf den Steinen? ODER Schleimen mehrere Korallen ab? All dies könnte ein Zeichen für eine aktive oder bevorstehende Bakterienblüte sein. (Ferndiagnosen mit Anfragen per eMail sind hier nahezu unmöglich!) Sollte eines dieser Reaktionen zu erkennen sein, dann bitte langsam die Wodkazufuhr reduzieren und die täglich nötige Zufuhr ermitteln. 
  • ~~~
  • Wir haben bei 10 ml Wodka pro Tag begonnen, weil wir seit Monaten hohe Nitrat und Phosphatwerte hatten. Wir gingen davon aus, das dieser Wert nur langsam zu senken sei und hohe Wodkamengen nötig wären, um diese Werte zu senken. 
  • Wir begannen mit 10 ml Wodka pro Tag und steigerten diesen Wert um 1 ml pro Tag (10 ml, 11 ml, 12 ml, 13 ml, 14 ml...)
  • Als wir unserer Meinung nach den höchsten Wert erreicht hatten (43 ml pro Tag) stoppten wir diese hohe Zugabe und gaben ab dem nächsten Tag nur 20 ml in unser Aquarium. Dieser Wert (20 ml) wurde langsam weiter gesenkt... 
  • In unserem Aquarium war keine Bakterienblüte zu beobachten! Ein Unwohlsein der Korallen war auch nicht zu bemerken, jedoch war das Wasser etwas trübe von den vielen Bakterien. DAS war bei uns der Grund die Wodkazufuhr zu senken.
  • Wer seine Tiere langsam an bessere Wasserverhältnisse gewöhnen möchte ODER wer Unwohlsein bei seinen Tieren feststellt (Korallen) ODER wer sich nicht sicher ist - der sollte: Die Wodkazufuhr wesentlich langsamer vorantreiben als wir dies taten! Mann könnte beispielsweise mit 5 ml Wodka beginnen (bei hohen Nitrat und Phosphatwerten) und diese 5 ml Wodka über mehrere Wochen geben. Tägliche optische Kontrolle der Tiere und regelmäßige Messungen der Wasserwerte (Nitrat und Phosphat) sind hierbei sehr wichtig! Erst wenn die nötige tägliche Zufuhr von Wodka ermittelt wurde, können die regelmäßigen Messungen in größeren Abständen erfolgen.
  • Jeder der sich für die Wodka Methode entscheidet muß sein Aquarium, zumindest in der Anfangsphase - bis der Wert eingestellt ist, gut beobachten. Dies gilt allerdings nicht nur nach Beginn der Wodka Methode. Dies gilt für jegliche Veränderung im und am Meerwaseraquarium!  

  • Wir hatten im Testverlauf eine Zufuhr von über 40 ml Wodka pro Tag! Mittlerweile sind wir bei 5 ml Wodka täglich. Dies hält den Nitratwert bei etwa 5 - gerade richtig für Korallen im Wachstum. Unwohlsein zeigte in der gesammten Zeit nur eine großpolypige Steinkoralle, das kann allerdings auch an unseren Baggergrundeln liegen, die die Koralle gerne "zugeschüttet" haben. Die Koralle wurde deshalb umgesiedelt und wächst nun in der Küche im Aquarium weiter.

Mit aquaristischem Gruß

Manuela Kruppas




 im Dezember 2003 (c) by Korallenriff.de
Ergänzung im Januar 2004