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Erfahrungsbericht über unseren Aquarium Austausch
Der Austausch von 650 L auf 1000 L an derselben Stelle im Zimmer

Einleitung

Im Mai 1999 haben wir unser Aquarium mit damals 300 L durch ein 650 L Aquarium getauscht. Der Tausch war relativ einfach, da wir nur in der Neubauwohnung das Aquarium an der dafür vorgesehenen Stelle aufbauen mußten. Ich erinnere mich noch genau an den Tag, an dem Robert und ich, zusammen mit meinem Vater in dem leeren 4-Wände-Rohbau standen und mein Vater mich fragte: "Und? Wo soll es denn nun stehen - Euer Aquarium?" 
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Der Traum eines jeden Aquarianers wurde wahr! Wir konnten uns aussuchen wo das Aquarium stehen würde - bevor hier Wände eingebaut wurden. Wir überlegten hin und her und entschieden uns dann - der Umstände wegen... (z.B. Fensterlöcher / Türlöcher) für einen bestimmten Platz in unserer noch nicht eingeteilten Wohnung. Vielleicht lag es daran, das die Räume noch gar nicht vorhanden waren? Das die Zwischenwände noch nicht drin waren, die später einmal die Zimmer unterteilen würden. Jedenfalls würden wir heute anders entscheiden. Heute wo wir wissen, wo die Zwischenwände diesen damals riesigen Raum in Wohnzimmer, Küche und Kinderzimmer unterteilen. Heute wo Fenster und Türen, eine 
Küche und die komplette Einrichtung drin steht... Heute würden wir diese Frage anders beantworten. Heute würden wir ein Aquarium als riesigen Raumteiler zwischen Küche und Wohnzimmer stellen. Warum kommt man nicht gleich auf so eine Idee? Das mag vielleicht auch daran liegen, das der Umzug in die neue Wohnung ja erst mal mit einigen Kosten verbunden ist - die nichts mit der Aquaristik zu tun haben. [Für alle Zimmer Teppiche und Tapeten, div. Schränke, ...] Die Folgekosten eines solchen Umzuges im Hinterkopf - denkt man sich natürlich keinen drei Meter langen Raumteiler mit einer Tiefe von 80 cm aus. ;-) 
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Sofort planten wir für später von 200 cm Länge auf 130 cm Tiefe zu vergrößern. Bis zu dieser Vergrößerung mußte aber das 650 L Aquarium erst mal reichen. Ein Raumteiler mit 300 Länge x 80 Tiefe x ?h cm wäre natürlich ein Traum. Hätten wir damals diesen Gedanken gehabt - vielleicht hätten wir dann unseren Betonsockel an anderer Stelle...
ZU DEN FOTOS OBEN: Das erste Foto zeigt den fast fertigen Rohbau der linken Hausseite - oben von der Straße aus. Im untersten Stockwerk (Keller) ist unser Wohnungseingang. Das untere Foto zeigt unsere Terassentür, die zum Garten hin führt. Rechts neben dieser Tür wurde etwa ein Jahr später unser Garten Pavillon aufgebaut.
Unser 300 L Aquarium bis März / April 1999

 
Unser 650 L Aquarium im Mai 1999, einen Monat nach dem Einzug in unsere neue 
Wohnung. Man sieht hier die sogenannte Einfahrphase - ein relativ kahler Steinhaufen 
und einige wenige Korallen und Fische unseres früheren 300L Aquariumbesatzes.
Das 650 L Aquarium - und nun?
Der Wohnzimmerboden unserer neuen Wohnung besteht aus schwimmendem Esstrich der mit einer Trittschalldämmung ausgestattet ist. "Bequemes Laufen ohne Rückenschmerzen durch harten Fußboden"... Als wir eingezogen sind, haben wir uns nur an der Stelle für das Aquarium einen Betonsockel giessen lassen. Damit der Boden auch alles trägt, was wir oben in das Aquarium geben. Der Beton-Sockel hat eine Größe von 200 x 100 cm. Unser Aquarium hatte in diesem Moment die Größe 130 x 80 cm. Da das Aquarium auch nach Monaten noch immer nicht verkleidet war, standen wir nun vor der Wahl:

Entweder Punkt 1. das vorhandene Aquarium endlich zu verkleiden, damit es mal "vernünftig" aussieht

oder Punkt 2. erst das vorhandene Aquarium zu vergrößern und dann das Aquarium zu verkleiden
 

Das Aquarium war schon im April 1999 in der 
neuen Wohnung. Wir zogen erst im Mai 1999 ein. 

zu Punkt 1.) Den Vierkant-Stahlrohrrahmen (siehe Foto oben) zu verkleiden, das wäre preiswerter und würde auch schneller zu verwirklichen sein. Der Nachteil: Verkleiden wir dieses Aquarium und warten dann mit der Vergrößerung des Aquarium zwei oder drei Jahre - dann haben wir relativ große Korallen, mit denen wir umziehen müssen. Die Tiere sind älter, größer - der Umzug mit den Tieren dadurch gewiß auch schwieriger. Die Verluste bei den Tieren könnten dadurch auch größer sein. Dazu kommen die Kosten für die "zweifache Verkleidung" des Aquarium. Zuerst würden wir die Verkleidung für das 650 L Aquarium bezahlen und dann in z.B. drei Jahren müßten wir das 1000 L Aquarium verkleiden.

zu Punkt 2.) Dieses Vorhaben wäre in der Umsetzung - jetzt - teurer und würde auch bis zur Fertigstellung länger dauern. Trotzdem entschieden wir uns für Punkt 2.), da es auch die vernünftigere Entscheidung war. Zuerst vergrößern, dann dieses Aquarium verkleiden. Denn: Welcher Meerwasseraquarianer hat schon ein Aquarium das ihr/ihm groß genug ist? ;-) Wir vergrößern zuerst den Unterbau auf das Maximum (Betonsockel = Tragfähigkeit des Boden), setzen dann das neue Aquarium drauf und verkleiden den Unterbau. Die Kosten für die Verkleidung fallen somit nur einmal an. Die Korallen sind noch relativ klein, was einen Umzug insgesamt erleichtert. Sowohl für uns, als auch für die Tiere. Die Wahrscheinlichkeit Verluste zu haben verringert sich dadurch. Eine gute Planung sollte uns die nötige Zeit verschaffen, das das Aquarium in Ruhe umziehen kann. Ohne Eile, ohne Stress bei uns oder den Tieren.

Wir vergrößern! - Aber wie?
Wie bereits erwähnt, haben wir nur an einer Stelle im Wohnzimmer einen Betonsockel im Boden eingelassen. Das bedeutet, das das neue Aquarium an derselben Stelle stehen muß, wie das "alte" Aquarium. Da man aber ein 650 L Aquarium nicht gegen ein 1000 L Aquarium im "fliegenden Wechsel" austauschen kann, mußte der Austausch gut geplant werden!
 
 
 

Die Planung und Vorbereitung

Der Unterbau
Unter das neue Aquarium sollte ein neuer, stabiler [nicht rostender] Unterbau aus Ytongsteinen. Die Ytongsteine sollten übereinander gelegt und verputzt werden, sodass sie fertig für die Verkleidung sein würden. Auf diese Weise mußte die Verkleidung des Unterbaues nicht sofort dran (spart in diesem Moment/Monat Geld). Das bedeutete aber auch, das durch diese Bauarbeiten die Tiere des alten Aquarium für mindestens 24 Stunden Zwischen gehältert werden mußten.

Die Zwischenhälterung
Unser Aquarium [Grundfläche 130 x 80 cm] war ein ganz normal besetztes Riffaquarium mit einigen Fischen, Garnelen, Krebsen und Korallen. Die Korallen waren von kleiner bis mittlerer Größe, was eine Zwischenhälterung und den Austausch sehr erleichterte. Wir entschieden uns dafür, nach Tonnen (Lebensmittel-echt!) oder preiswerten Aquarien ausschau zu halten. Die Aquarien waren für die Fische und Korallen gedacht. Aquarien haben den Vorteil der großen Fläche, auf die man viele Tiere (Korallen) nebeneinander stellen kann. Mit Hilfe von Leuchtstoffröhren sollten diese Aquarien dann provisorisch beleuchtet werden. Die Zwischenhälterung war für maximal drei Tage geplant. Das mag zwar im ersten Moment lange erscheinen, aber drei einfache Sätze können Stunden dauern! Hier die Sätze:

1. Erster Tag = alle Tiere ziehen aus
2. Zweiter Tag = das neue Aquarium kommt, die lebenden Steine werden eingebaut
3. Dritter Tag = Die restlichen Tiere ziehen in das neue Aquarium ein

Für die lebenden Steine waren große PE Tonnen zur Zwischenhälterung geplant. Diese großen Tonnen sollten dann mit starken Strömungspumen bestückt werden.
 

Der Ort der Zwischenhälterung
Das alte Aquarium stand im voll eingerichteten Wohnzimmer. Das neue Aquarium sollte an dieselbe Stelle. Wohin also mit den Tonnen und Aquarien, die zur Zwischenhälterung der Tiere nötig sein würden? Im Wohnzimmer war dazu kein Platz! Dann hätten wir alle Möbel raus stellen müssen. Das ging also nicht. Unsere Küche und alle Schlafzimmer sind zu klein, da ist nirgends Platz. Auch im Badezimmer ist kein Platz. Der Keller? Im Keller wohnen wir. Der Keller wurde bis auf den Raum der Waschküche und des Heizraumes umgebaut und zusammen mit dem Anbau wurde dies dann zu unserer Wohnung. Der Keller geht also auch nicht. Dann bleibt nur noch eine Lösung: Der Garten! Es ist Sommer - warum also nicht? Und wenn es regnet? Kein Problem, dann stellen wir eben unseren Garten Pavillon darüber. Und der Boden draussen? Der Gartenboden ist natürlich nicht hundertprozentig eben. Um nicht das Platzen der Aquarien zu riskieren, organisieren wir große Paletten als Unterbau. (Im Baumarkt fragen! Die leihen guten Kunden so etwas mal) Auf die Paletten kommen dann noch Teppichreste oder Styrophor...
 

Welche Tiere müssen alle umziehen?
Seit April 1999 (Fotos oben) hatten sich ein paar Tiere eingefunden die den Umzug mitmachen mußten. Im Grunde war kein besonders heikles, empfindliches Tier dabei. Mit der Pflege solcher Tiere wollten wir erst beginnen, wenn der Umbau vollzogen war und das Aquarium und die Tiere darin stabil stehen würden.
 

Von links: Zwergkaiser, Lippfisch, Doktor und Anemonenfisch
Den Zwergkaiser und den Doktorfisch pflegen wir heute noch!

DAMALIGER BESATZ:

1 gelber Doktor (Zebrasoma flavescens)
1 Kennedyzwergkaiser (Centrophyge bispinosua)
1 Lippfisch (Coris frerei) auch Brauner Clown Lippfisch genannt
1 Pfeilgrundel (Nemateleotris magnifica - Feuerschwertgrundel)
1 Putzerlippfisch (Labroides dimidiatus)
1 Schleimfisch (Ecsenius pictus)
4 Putzergarnelen (Lysmata amboinses)
2 Kardinalsgarnele (Lysmata debelius)
12 (verschiedene?) kleine Einsiedler
1 vielfädiger Borstenwürmer (Polycirrus spec.)
2 Turbanschnecken
diverse kl. Schnecken und "Minimuscheln"...
1 "goldfarbene" Pilzlederkoralle (?)
1 kl. faltige Lederkoralle (Lobophytum sp.)
1 Strauß - Weichkoralle (Anthelia glauca)
1 kleiner Weichkorallen - "Wald" (unbestimmt)
2 einzellne Tiere dieses "Waldes" (unbestimmt)
1 größere Bäumchenweichkoralle Capnella imbricata (Capnella spp.) und
4 "mittelgroße" Bäumchenweichkorallen Capnella imbricata (Capnella spp.)
1 Steinkoralle, Rosenkoralle (Trachypyllia geoffroyi)
2 Orgelkorallen, Grüne Röhrenkorallen (Clavularia viridis)
1 Kalkachsenkoralle "Seegras" (Erythropodium caribaeorum)
1 Hornkoralle (Gorgonie? unbestimmt)
2 sogenannte "schleimige" Korallen (unbestimmt)

Des weiteren mehrere Kolonien von weißen, gelben und grünen (Protopalythoa-Art) Krustenanemonen. Einige rot-braune Scheibenanemonen mit wenigen grünlichen Streifen darauf. Ca. 25 kg Bodengrund (Muschelgruß) aus dem alten Aquarium. Dieser Bodengrund sollte möglichst am Leben erhalten werden, damit das 1000 L Aquarium gleich biologisch aktiv sein könnte.
 

Die Vorbereitungen

Das Austausch-Material
EIN Aquarium wird ausgetauscht, was brauche ich denn da alles?
Hier unsere Liste:
 
Glasaquarien gebrauchte Aquarien
Leuchtstoffröhren Leuchtstoffröhren jeglicher Art
Regentonnen Regentonnen (PE = lebensmittelecht) + (seewasserfest!)
Zubehör Strömungspumpen
Heizstäbe 
Käscher etc.
Unterlagen für die Aquarien Styrophorplatten / Teppichreste
Umzugs-Zubehör Holz-Böcke, Gartenpavillon mit den Aussenteilen, eine Lampe, Verlängerungskabel, Steckdosenleisten, dickes Paketband, viele Meter Schlauch, große mit Gummi ummantelte Klammern, Wasserwaage, Schnüre, Bleistift, Schere, ...
Hilfe Wer kann helfen?

 

Der Austausch eines 650 L Aquarium in ein 1000 L Aquarium
Die Vorbereitungen sind abgeschlossen - der Austausch beginnt!

Für den Umzug der Fische und Korallen haben wir zwei gebrauchte Aquarien gekauft. Die Aquarien hatten leichte bis starke Gebrauchsspuren auf den Vorderseiten. Das stört die Fische und Korallen nicht, machte aber das Zwischenhälterungs-Material viel billiger. Zur Beleuchtung der Fisch und Korallenaquarien wurden Leuchtstoffröhren jeglicher Art zusammen gesammelt. Sowohl gekauft, als auch geliehen... Alle geliehenen Geräte wurden Zuhause sofort mit Kreppband beklebt und beschriftet. Das ist besser, damit später jeder wirklich seine geliehenen Sachen wieder zurück bekommt und nicht die von anderen!

Regentonnen (seewasserfest!) Insgesamt waren es vier blaue Regentonnen (PE = lebensmittelecht) die bereit standen (geliehen). Pumpen, Heizstäbe, Käscher etc. Mehrere mittelgroße Strömungspumpen und Heizstäbe wurden gebraucht gekauft, teilweise bei befreundeten Süßwasseraquarianern. Alles technische Gerät bitte vor dem Einsatz/Gebrauch kontrollieren! Durchzählen... ob die  Stückzahlern ausreichen. Käscher zusammensuchen etc. Unterlagen für die Aquarien / Styrophorplatten und größe Teppichreste wurden gesammelt. (Nachbarn und Freunde fragen) Umzugs-Zubehör: Große Holz-Böcke aus Papas Garage, unser 3x3 m Gartenpavillon mit den Aussenteilen (!). Eine Lampe für uns, damit wir auch im Dunkeln in dem Pavillon arbeiten können. Auch um später in der Nacht im Pavillon nach den Tieren zu sehen... Mehrere Verlängerungskabel, Steckdosenleisten, dickes Paketband zum hoch Binden der Steckdosen (immer auf die Sicherheit achten! = Wasser / Strom)

Hilfe
Wer kann helfen? Damit es schneller und leichter geht. Wer kennt sich mit den Tieren, der Umsetzung der Fische und Korallen aus? Wer kann beim Unterbau, beim Verputzen, beim Tragen des neuen Aquarium helfen? Wer kennt sich wo aus, hat Zeit und möchte/kann helfen?

Wer kann helfen? Wer hat Zeit und möchte/kann helfen? Hast Du schon mal jemanden gefragt, ob er Dir beim Tragen eines 1000 L Aquarium helfen könnte? ;-) Nun ja, - unser Tausch der Aquarien mußte innerhalb der Woche stattfinden, da das Aquarium von einer Firma geliefert wurde. Robert hatte Urlaub genommen, mein Vater stand bereit, ich natürlich auch und der Lieferant kam mit einem Träger.

Aber jetzt muß erst mal das 650 Liter Aquarium geleert und weggeräumt werden.

Der mittlere Teil unseres 650 L Aquarium. Die grüne Trachypyllia Steinkoralle fühlte sich bei uns sehr wohl und wuchs auch später im 1000 L Aquarium rasant weiter. Daneben unsere Gorgonie, die - kaum größer geworden - auch in unserem jetzigen Aquarium zu finden ist. Dieses offensichtlich besonders langsame Wachstum fällt auch uns schon auf. 
Die Lederkoralle hinten rechts haben wir inzwischen abgegeben, da sie mit ca. 50 cm Durchmesser zu groß geworden war. Mitte unten: Diese Lederkoralle steht als Ableger inzwischen riesengroß im Aquarium unseres Sohnes Patrik und wächst und gedeiht.
Es war der 11. Juli 2000 - als wir morgens früh mit dem Austausch der Aquarien begannen. Unser Team bestand aus drei Personen: Mein Vater, mein Mann Robert und ich. Zuerst bauten wir unseren 3 x 3 Meter großen Gartenpavillion direkt hinterm Haus auf. Hierbei wurde darauf geachtet, das die Stromkabel in den Pavillon reichen werden (kurzer Weg). Nachdem der Aufbau des Pavillon fertig war, verlegten wir die geliehenen Holzpaletten aus dem Baumarkt. Diese wurden auf möglichst geradem Wiesenboden gelegt, damit nirgends etwas nachgeben konnte mußten wir an manchen Stellen etwas Erde unterarbeiten. Es hatte viel geregnet in den letzten Tagen...

Mein Vater und ich legten Teppiche und Styrophor auf die vorbereiteten festen Bodenflächen. Dann holten wir das größere Zwischenhälterungsbecken mit ca. 300 L . Das Becken wurde in Waage (gerade) aufgestellt. Aus dem Wohnzimmer wurde ein Schlauch raus gelegt der mit Hilfe einer starken Pumpe Wasser nach draussen in die großen blauen Regentonnen pumpte. Wir wollten soviel Wasser wie möglich wieder verwenden. Um auf 1000 L aufzufüllen war dann immernoch genügend frisches Meerwasser nötig. Das wäre wie ein großer Wasserwechsel und würde von allen Tieren sicher gut vertragen. Alle Stromleitungen hingen oben am Gestänge des Pavillon befestigt, so konnte kein Wasser in die Elektrik rein tropfen. Jedes Kabel und jede Steckdose war zusätzlich oben mit Paketschnur befestigt - zur Sicherheit.
 

Foto oben rechts: Für das 650 L Aquarium legten wir Betonplatten auf den Boden und kontrollierten ebenfalls, ob alles gerade liegt (Wasserwaage!). Das 650 L Aquarium würde vielleicht längere Zeit hier draussen im Pavillon stehen - je nachdem wie schnell wir es würden verkaufen können.

Jetzt ging Robert in unser Wohnzimmer und begann mit dem Ausräumen des 650 L Aquarium. Ein 112 L Becken hatten wir in der Küche [siehe weiter unten] aufgebaut. Die Küchenarbeitsplatte war auch vom Wohnzimmer aus erreichbar, sodass das 112 L Aquarium von dort aus bestückt werden konnte. Robert lies mit Hilfe einer starken Pumpe und eines langen Schlauches Wasser in das 112 L Becken laufen. Dann entnahm er die heikelsten Tiere aus dem 650 L Becken und setzte sie in das 112er Becken um. Einige Steinkorallen, eine Gorgonie, ein Hawaii Röhrenwurm, eine Muschel, eine Lederkoralle, sowie einige kleinere Steine auf denen das Eine oder Andere festgewachsen war.
 

Fotos oben: Das Aquarium im Wohnzimmer ist fast leer geräumt. Alle Steine, Korallen und anderen Tiere sind auf die anderen Becken verteilt. Nun beginnt die restliche Arbeit um dieses Aquarium komplett leer zu bekommen. Das Wasser wird in die dafür vorgesehene Tonnen gepumpt [seewasserfest]...

Schritt 1.) Korallen und bewachsene Steine raus
Das Aquarium im Wohnzimmer wurde systematisch geleert. Zuerst wurden die empfindlichsten Korallen entnommen und im Wohnzimmer in das kleine Aquarium eingebracht. Da unsere Korallen zu dieser Zeit noch nicht sehr groß waren, war das relativ einfach. Mehr als dieses kleine Aquarium benötigten wir damals nicht für unseren Korallenbestand. :-) Wer schon größere Tiere umsetzt, muß natürlich für diese größeren Tiere auch mehr und größere Behälter bereit halten. Nachdem wir einzellne lose Tiere umgesetzt hatten, kümmerten wir uns um die bewachsenen Steine. Sofern es möglich war, kamen sie in das 112 L Aquarium. Der Rest bewachsener Steine wurde draussen in das 300 L Aquarium gebracht.
 

Schritt 2.) erste nicht sessile Tiere fangen
Einige wenige nicht sessile Tiere konnten nun schon gefangen werden. Zum Beispiel Seeigel, Seesterne, Schnecken, Einsiedler, evtl. auch Garnelen und so weiter. Die meisten Tiere versteckten sich jedoch hinter und unter dem restlichen Steinaufbau. Die gesammelten Tiere geben wir je nach Art entweder in das 112 L Aquarium auf der Arbeitsfläche, oder draussen in das 300 L fassende Glasbecken im Pavillon.

Schritt 3.) Steine raus
Nicht bewachsene Steine werden vorsichtig ausgebaut und kommen draussen im Pavillon in nicht beleuchtete Regenwassertonnen. In den Regentonnen sind starke Pumpen drin, die das Wasser gut und reichlich bewegen und Sauerstoff einbringen. Bewachsene Steine kommen in das beleuchtete 300 L Aquarium, genauso wie besonders interessant geformte Steine. Diese benötige ich dann für den neuen Steinaufbau zum Schluß.

Schritt 4.) Alle Tiere raus
Jetzt geht es daran ALLE noch im Aquarium befindlichen Tiere heraus zu fangen. Mit Hilfe mehrerer großer Netze treiben und fangen wir zu zweit (mein Vater und ich) die Tiere. Ein dritter (Robert) übernimmt das gefangene Tier und setzt es fachgerecht in die dafür vorgesehenen Zwischenbehälter. [112 L Aquarium oder 300 L Aquarium im Pavillon]

Weil die Tiere unter diesen Umständen einem gewissen Stress ausgesetzt sind, haben wir darauf geachtet, den Doktorfisch in das 300 L Aquarium zu geben, während der Zwergkaiser im 112 L Aquarium untergebraucht war. Wir wollten verhindern, das der Zwergkaiser eventuell unter dem Doktor zu leiden hat. Wegen der Enge der Aquarien und wegen der besonderen Umstände.
 
 

Auf dem Foto oben sind die Steine zu sehen, die später für den Steinaufbau zuletzt gebraucht werden. Dazwischen schwimmt ein gelber Doktor und ein blauer Riffbarsch seine Bahnen. Der Doktor war zuerst sehr scheu, beruhigte sich aber dann und zeigte sich auch, wenn keine Person im Pavillon war.
 

Das Zwischenhälterungsbecken war mit Glasscheiben zur Sicherheit abgedeckt. (siehe Foto oben) Wir wußten ja nicht, wie gut die Tiere das "wegstecken". Auf der Glasabdeckung konnte dann die Beleuchtung einfach drauf liegen. Die Tiere hatten gut Platz und Versteckmöglichkeiten.
 

So sah es in der folgenden Nacht in unserem Garten aus. Links: der Pavillon stand direkt an der Hauswand. Die untere Aufnahme aus einiger Entfernung zeigt die Terassentür mit Küchenbeleuchtung bei Nacht und daneben das blaue Zelt. Um 0:00 Uhr wurde das letzte Mal kontrolliert. Alles war in bester Ordnung. Die Technik funktionierte, die Fische schwammen ruhig ihre Bahnen...

12. Juli 2000
Der zweite Tag. Am diesem Morgen wurde wieder früh aufgestanden, die Tiere und die Technik im blauen Pavillon kontrolliert und dann im Wohnzimmer mit den nötigen Vorbereitungen für das neue Aquarium begonnen. Zuerst legte mein Vater sein ganzes Material und Werkzeug zurecht. Dann wurde der Unterbau, bestehend aus Y Tongsteinen, aufeinander gelegt. Der Unterbau wurde 80 cm tief gebaut (so tief wie das neue Aquarium) und in drei Säulen nebeneinander aufgestellt. Genaueres dazu kann man den folgenden Fotos entnehmen.

Das Material wird in die richtige Länge zersägt (z.B. mit einem Fuchsschwanz) und mit flexiblen Fliesenkleber dünn verklebt. Der flexible Fliesenkleber verbindet die Y Tongsteine und lässt ihnen trotzdem die Möglichkeit  zu "arbeiten"! Trotz des darauf kommenden Gewichtes. :-)

Die Y Tongsteine liegen in drei Säulen nebeneinander. Die Wasserwaage ist hierbei eines der wichtigsten Geräte. Wenn hinterher alles gerade steht, kann dem Glasbecken nichts passieren. Das rechte Fach unter dem Aquarium ist breit genug für ein 80 cm breites Unterbecken. :-)
 
 

Das Aquarium wird geliefert
Die Oberfläche der Y Tongsteine wird haltbarer und fester gemacht durch einen Anstrich mit Ceresit. Foto links oben: es schauen schon die Schläuche und Steckdosen für später aus dem Aquarienschrank. Auf die mit CERESIT gestrichenen Y Tongsteine kommt nun eine MDF Platte drauf (siehe Foto unten, => dunkelbraun). Diese Art Holzplatte wird auch als "Bootsholz" im Baumarkt angeboten. Auf die MDF Platte wird dann eine Styrophorplatte mit einer Dicke von 0,5 cm gelegt. Es handelt sich hierbei um ein schwer entflammbares Spezialprodukt mit einigen Sondereigenschaften (Dämmung,...) Auf diese Styrophorplatte wird nun das Aquarium gestellt. Es wird am frühen Nachmittag geliefert und mit vier Personen quer durch den Garten bis zu den bereit gestellten Holzböcken getragen. Dort gibt es eine "Zigarettenpause". Dann beginnt es plötzlich zu regnen und alle vier Träger entschliessen sich nun das Aquarium schnellstens ins Haus zu bringen, da das Glas nass noch schwerer zu tragen ist. Alles geht gut und das Aquarium steht an seinem Platz. Es sieht nicht ganz so aus, wie erwartet, aber das ist nun nicht mehr zu ändern. Die Tiere im Pavillon warten... darum geht es auch -fast- gleich weiter...

Unsere Mädchen wollten unbedingt mal in die große "Badewanne" Beinahe hätten wir sie nicht mehr raus bekommen! Sie fanden es nämlich super und wollten unbedingt viiiel Wasser um darin zu schwimmen. ;-)

Das neue Aquarium steht an seinem Platz! Im Hintergrund zu sehen:
Unsere Computerecke im Jahr 2000, der Arbeitsplatz für Korallenriff.de

Nach einer kurzen Pause wurde sofort mit dem neuen Steinaufbau begonnen. Zuerst der Unterbau, dann die schöneren Steine, dann die bewachsenen Steine dazu. Der Tag ist rum und alle sind kaputt und müde. Morgen kontrollieren wir die Haltbarkeit des Steinaufbaues und dann ziehen die Tiere alle in ihr neues Aquarium um.
 
 

13. Juli 2000
Der dritte Tag - Der Steinaufbau wird kontrolliert und muß an vier Stellen korrigiert werden. So ist er nicht stabil für die Dauer. Das war gestern nach dem langen Tag mit den lahmen Armen nicht mehr so einfach... :-) Nachdem der Steinaufbau passt, setze ich die ersten bewachsenen Steine mit Tieren ein. Dann baute ich die Korallen ein. Zum Schluß wurden die Fische und anderen Tiere von Robert und mir in ihr neues Aquarium gesetzt. Natürlich werden die Fische etc. hierfür erst langsam (mindestens 30 min.) angepasst. Zur Sicherheit, denn wir haben etwa 400 L frisches Meerwasser für das neue Aquarium gebraucht.

29. Juni 2003
Bis auf einen herrschsüchtigen kleinen blauen Riffbarsch kamen alle Tiere in das 1000 L Aquarium. Der aggressive blaue Riffbarsch kam in das 112 L Aquarium und verstarb dort innerhalb von drei Tagen ohne ein einziges Krankheitsanzeichen! Wir vermuten, das er die Umstellung von 650 Liter auf 112 Liter nicht akzeptiert hat.

Alle anderen Tiere haben den Umbau sehr gut überstanden und sich sehr schnell an die neue Umgebung und das mehr an Platz gewöhnt.

Wer Fragen oder Anmerkungen zu meinem Bericht hat, der möge mir bitte schreiben
 

Manuela Kruppas
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archiv.korallenriff.de

Das 1000 L Aquarium im Juli 2003

die linke Seite des 1000 Liter Aquariums im Juli 2003
die Mitte des 1000 Liter Aquariums im Juli 2003
die rechte Seite des 1000 Liter Aquariums im Juli 2003

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04. Juli 2003, archiv.korallenriff.de