Liebe Aquarianer/innen,ich habe während meiner Forumtätigkeit in den letzten zwölf Monaten die Tendenz festgestellt, das sich die „Balling Methode“ zur Nachdosierung von Calciumionen und Carbonationen einer echten Blütezeit erfreut. Hans-Werner Balling hat diese elegante und in ihrer Anwendung einfache Methode im Jahre 1994 in der aquaristischen Fachzeitschrift DATZ (Die Aquarien und Terrarien Zeitung) veröffentlicht:
Balling, H.-W. (1994): Kalkwasser für das Riffaquarium. DATZ 08: 523-525.
Ich kann es nur jedem Meerwasseraquarianer nahelegen, sich diesen Originalartikel zu besorgen, denn mit diesem Artikel wurde ein neuer Weg bereitet, der, wie wir heute wissen, nicht nur kleinen Riffaquarien zu einem stabilen Calcium- und Carbonathaushalt verhilft, sondern sich auch für sehr große Aquarien mit über 1000 L Wasservolumen eignen kann.
Im Meerwasserforum tauchen Fragen zum theoretischen Verständnis, zur individuellen Anwendung und zum „Preis/Leitungs-Verhältnis“ (um es einmal ökonomisch auszudrücken) in regelmäßigen Abständen auf. Meist werden die Fragen von schon bereits anwendungserfahrenen Usern schnell beantwortet und dem Fragenden damit geholfen. Aber kürzlich hat sich auf eine einfache Frage eines Users hin eine Diskussion entwickelt, die einerseits grundlegendes und umfassendes Hintergrundwissen zur Balling Methode lieferte, andererseits aber auch eine spezielle Frage versucht hat zu beantworten, die bei der Anwendung eine wichtige Rolle spielt: wie und wann sollte man die Balling-Komponenten optimalerweise dem Aquarium zuführen, ohne dabei Fehler zu begehen, die letztlich zu einer Wiederausfällung von Kalk führen würden? Unter den beteiligten Usern befand sich auch Hans-Werner Balling selbst.
Ich habe im Folgenden die wichtigsten Beiträge der beteiligten Forummitglieder aus dem Forumarchiv herauskopiert und zusammengefaßt. Die Diskussion begann am 18.12.2002 durch die Frage von „matze070“.
Viel Spaß beim Lesen!
Anfang
Matze070: Balling Methode
Hallo leute, ich würde mich mal gerne mehr mit dem Thema "Balling Methode" befassen, habe auch schon einiges in anderen Foren darüber gelesen. Ich bin auch der Meinung, das es eine gute Alternative zu den Kalkreaktoren ist, hat jemand Erfahrung mit der Methode, wie ist die einfachste Anwendung und welche Nachteile bzw. Vorteile bietet sie ?
Danke für eure Meinungen im Voraus.Nasse grüsse, matze
(18.12.2002, 20:59)
Jörg Kokott (Moderator): RE: Balling Methode
Hallo, schaue Dir mal auf archiv.korallenriff.de auf der Sindelfingen-Homepage (Tips aus der Praxis) den Beitrag des "Erfinders", Hans-Werner Balling an. Dort steht einiges, was für Dich interessant sein könnte. Ich selbst habe sehr gute Erfahrungen mit der Anwendung der Balling Methode gemacht und würde sie in vielen Fällen einem Kalkreator vorziehen.
Grüße, Jörg
(18.12.2002, 21:06)
Harald Mülder (Moderator): RE: Balling Methode
Hallo Matze.
Trotz Kalkreaktor habe ich immer Schwierigkeiten gehabt, den Kalziumwert hoch zu halten. Der pH-Wert war immer sehr tief (7), und ich hatte auch immer einige RTN Probleme. Nun mache ich seit einiger Zeit wieder die Ballingmethode und habe wesentlich bessere Erfolge. Der Kalkreaktor läuft jetzt sehr langsam. Der Einfachheit halber (da ich sehr grosse Mengen CaCl2 zugeben musste), habe ich die Salze einfach in den Überlauf gekippt. Jetzt habe ich endlich wieder einen vernünftigen Ca2+ Wert und werde die Lösungen über einen Dosierautomaten zugeben. Wichtig ist nur, NaHCO3 morgens und CaCl2 x 2H2O abends zuzugeben. Das NaCl-freie Meersalz kann dann irgendwann folgen.Mit salzigen Grüßen, Harald
http://archiv.korallenriff.de/Muelder/
(18.12.2002, 23:57)
Andre Jonas: RE: Balling MethodeHallo Matze,
ich benutze die Balling Methode schon seit einem halben Jahr und habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Als weiteren Pluspunkt möchte ich noch erwähnen, dass du auch Spurenelemente nach Balling dosieren kannst. Dies ist meist viel günstiger als käufliche Spurenelemente.Viele Grüße, Andre
(19.12.2002, 07:20)
Matze070: RE: Balling Methode
Hallo Jungs,
danke für Eure Bemerkungen und Anregungen. Ich werde mir das mit der Balling Methode durch den Kopf gehen lassen und es mal ausprobieren. [...]Mfg, matze
(19.12.2002, 15:33)
Uncle Tom: RE: Balling Methode
Hallo Matze,
[...]. Meine Erfahrung vielleicht noch : Die Balling - Methode ist eine sehr effiziente Art die KH zu regulieren. Auch ist es eine sehr einfache Art der Dosierung von Spurenelementen und Calzium und dazu noch sehr preisgünstig.Servus,Tom
(19.12.2002, 16:22).
Andre Jonas: RE: Balling Methode
Zitat: “Die Balling - Methode ist eine sehr effiziente Art den KH zu regulieren.“
Uncle Tom & alle anderen,
ich dosiere zur Zeit 150 ml aller Ballingflüssigkeiten pro Tag bei einem 420 L Becken und meine KH dümpelt immer zwischen 6 & 7. Die Wasserwerte sind ansonsten okay. Ich behelfe mir zur Zeit mit einem KH - Stabilisierer. Sollte ich da die Dosis noch erhöhen?Viele Grüße, Andre
(19.12.2002, 17:16)
Jörg Kokott (Moderator):RE: Balling Methode
Ich würde die KH zwischen 6-7 als optimal ansehen. Auf gar keinen Fall solltest Du irgendwelche Carbonatpuffer verwenden, weil Du Dir damit nur Ausfällungen provozierst und sie mit der Ballingmethode nicht abstimmen kannst. Lasse die Werte so, die sind völlig in Ordnung!
Grüße, Jörg
(19.12.2002, 17:20)
Andre Jonas: RE: Balling Methode
... danke Jörg für Deine schnelle Antwort.
Teilweise war der PH Wert allerdings recht niedrig: 7,6. Hälst Du das trozdem für unbedenklich?
Andre
(19.12.2002, 17:23)
Jörg Kokott (Moderator): RE: Balling Methode
Zu welcher Uhrzeit hast Du den ph-Wert gemessen? Ein pH-Wert von 7,6 ist u.U. bedenklich, wenn es über den Tages- bzw- Nachtverlauf der niedrigste Wert ist. Allerdings solltest Du das "bedenklich" nicht überbewerten. Es gibt viele Aquarien, die mit niedrigen pH-Werten fahren, und das ist in so fern nicht schlecht, als das hier ein hoher Anteil an Carbonaten in Form des Hydrogencarbonates vorliegt und somit die Kalkausfällung sehr gering ist. Es gibt Publikatinen, die einen niedrigen pH-Wert propagieren, Dieter Brockmann fährt sein Becken z.B. so. Wenn Du mit einem pH-Meter arbeitest: wann war die letzte Kalibrierung, ist die Aufbewahrungslösung frisch und die Elektrode sauber? Ansonsten, wie mißt Du den pH-Wert?
Grüße, Jörg
(19.12.2002, 18:03)
Uncle Tom: RE: Balling MethodeHallo Andre,
ich habe ein 225 Liter Becken, welches ich mit der Balling - Methode betreibe und dosiere etwa 72 mL pro Tag, in vier Dosierungen. KH 11 und pH 8,4. Doch Deine Werte sind auch ok, denn in der Natur im Meer liegt der KH auch zwischen 6-7. Im Aqua fährt man darum etwas höher, damit die Pufferung gewährleistet bleibt. Wünschts Du einen höheren KH - Wert, dann dosiere doch die Flüssigkeiten mehrmals über den Tag verteilt, wirkt gleichmässiger und beugt Schwankungen etwas vor. Auch solltest Du die Dosierung Deinem Besatz, also dem Verbrauch anpassen und nicht was auf den Beschreibungen oder in Heften steht. Denn Dein Beckeninhalt gibt Dir Bescheid, durch Messen, wie viel benötigt wird und wieviel Du zu dosieren hast. Wenn Dein Becken natürlich voll ist mit kalzifizierenden Organismen, welche an den Elementen und an der Pufferung zehren, dann musst Du auch etwas mehr dosieren. Die Dosierung nimmt mit dem Wachstum der Organismen zu !
Gruss, Tom
Matze070: RE: Balling Methode
Hallo Leute,
ich finde die Methode immer interessanter, benötigt man eigentlich dann noch einen Kalki oder kann man den loswerden?Mfg, matze
(19.12.2002, 20:38)
Jürgen Schmidt: RE: Balling-Methode
Zitat (Andre): und meine KH dümpelt immer zwischen 6 & 7.
Hi Andre, warum härtest Du nicht nach und nach mit Natriumhydrogencarbonat auf wenn Dir der Wert zu niedrig ist?
Die Ballingmethode verwende ich erst seit 6 Wochen und möchte sie nicht mehr missen. Zwar kann ich noch nicht über Erfahrungen sprechen, sondern nur über angelesenes und Erfahrungen anderer, aber meinen Tieren scheint es sehr zu bekommen. Es ist (noch?) eine Leichtigkeit Ca2+ und die Kh so einzustellen wie man’s mag. Die Zeiten des Nachregulierens des Auslaufs vom Kalkreaktor sind Vergangenheit. Für die Balling Methode brauche ich ca.20 min Zeit im Monat! (mit Dosieranlage)
Gruß Jürgen
(19.12.2002, 22:36)
Tabata2(Moderator): RE: Balling-Methode
Hallo Jürgen.
Ich hirn schon die ganze Zeit rum ob ich mit dem Umzug auch gleich auf die Ballingmethode wechseln soll. Vielleicht verliert sich ja meine Skepsis noch bis dahin und ich mach es wirklich, ich bin sogar ziemlich sicher dass es funktioniert, doch eben.... probieren muss man es.
Dass man Magnesium zugeben kann, habe ich nicht gewusst. Muss mir gleich mal die Menge aufschreiben, damit ich es nicht vergesse Denn gefunden hab ich wirklich nirgends was.Liebe Grüsse, Tabata2
(19.12.2002, 23:45)
Jürgen Schmidt: RE: Balling Methode
Morgen,
Tabata, die Mg (Magnesiumchlorid) Menge von 30g ist ca. die max. Menge die man zum Verhältnis an 143g Calcium... in 2 L zugeben KANN! Wieviel mußte Dir errechnen. Benötigte Menge (für die Zeit in der man seine angesetzten Salze verbraucht) Magnesium in Gramm x 9,11 = Magnesiumchlorid in Gramm.Gruß Jürgen
(20.12.2002, 06:33)
Hexe: RE: Balling-Methode
Hallo Monica,
zum Magnesium: du kannst zwar Magnesiumchlorid der Calciumchloridlösung zugeben (lt. Anleitung von Stefan Linder sind es sogar 34 g), zum Erhöhen taugt das allerdings nicht. Ich nutze die Balling-Methode zwischenzeitlich über 2 Monate und konnte damit KH und Ca2+ ganz gut in den Griff bekommen, nur mein Mg krebst bei 1200 - 1230 mg/L rum und erhöht sich auch durch das Magnesiumchlorid nicht. Ich denke für die Anhebung ist das Rezept von Thomas Chronz (http://home.arcor.de/chronz/aquaristik/t...s/magnesium.htm) besser geeignet.
Gruss Gabi
(20.12.2002, 06:46)
Uncle Tom: RE: Balling Methode
Hallo @ all,
die Balling-Methode in ihrer Grundlösung, setzt dem Aquarium Natriumhydrogencarbonat, Calciumchlorid und ( Magnesiumchlorid - Hexahydrat ) zu! Daneben werden Spurenelemente wie Jod, Strontium, Barium und auch Schwermetalle in geringer Menge, welche den Grundlösungen beigemischt werden, gleich mit in das Aquarium eingebracht, somit kann man auf jegliche andere Spurenelemente verzichten. Desweiteren kann auch auf den Kalkreaktor verzichtet werden. Bei kleineren bis mittleren Becken, so ca 500 Litern mit hoher kalzifizierender Besatzdichte. Bei grösseren Becken, wäre es von Vorteil einen Kalkreaktor zu benutzen, welcher die Balling - Methode unterstützt, da doch ein hoher Kalziumcarbonatverbrauch herrscht. Umgekehrt stützt aber auch die Balling-Methode den Kalkreaktor und zwar in Bezug auf den KH Wert, welcher bei Verwendung des Kalkreaktors alleine, meist etwas tief liegt bei grossen Becken ! Somit ist aber auch der Verbrauch beider Substanzen ( Flüssiggeiten der Balling - Methode und Substrat und CO2 des Kalkreaktors ) geringer. Ich selber benutze die Balling Methode schon seit 7 Monaten und alles wächst herrvorragend, auch farblich sehenswert und das unter 150W Beleuchtung !
Servus Tom
(20.12.2002, 07:10)
Andre Jonas:RE: Balling-Methode
Zitat (Jörg Kokott): Zu welcher Uhrzeit hast Du den ph-Wert gemessen?
Jörg,
ich habe diesen Wert morgens gemessen. Ich benutze dazu ein kalibriertes Messgerät von Bishof mit 3Monate alter Elektrode. Der PH Wert schwankt mitlerweile von morgens 7,8 bis abends 8,0. Mit dem Satz "Sollte ich da die Dosis noch erhöhen?" meinte ich im übrigen die Ballingflüssigkeiten.
Zitat (Jürgen Schmidt): „Warum härtest Du nicht nach und nach mit Natriumhydrogencarbonat auf wenn Dir der Wert zu niedrig ist?“
Jürgen, exakt das war es, was ich mit pH Stabilisierer meinte ;-))) Es heißt einfach nur so.
Viele Grüße, Andre
(20.12.2002, 07:21)
Jürgen Schmidt:RE: Balling Methode
Hallo,
@ Gabi: Denke mal das wir darüber geredet haben den Wert zu halten! Eine größere Erhöhung ohne Ionenverschiebung ist sicher nach dem Rezept von Thomas zu empfehlen. Klappt übrigens super und problemlos, bei Dir nicht? Mußte auch vor einiger Zeit von 1230 mg/L auf jetzt 1350 mg/L anheben.
@ Andre: Du gibst die Lösungen doch in Dein Filterbecken, hast Du dort Strömung, wie lang ist der Abstand der Dosierung – CaCl2 zu NaHCO3 ? Kommt es da vielleicht schon im Filterbecken zu Ausfällungen? Nur eine Idee, ob das sein kann weis ich nicht. Ich dosiere je um 1Std. versetzt
Gruß Jürgen
(20.12.2002, 08:37)
Hexe: RE: Balling Methode
Hallo Jürgen,
ich weiss, dass wir schon in einem anderen Threat darüber geschrieben haben. Ich bezog ich auf Monica’s Posting, die über Magnesiumzugabe nicht Bescheid wusste.
Zitat (Jürgen): „Eine größere Erhöhung ohne Ionenverschiebung ist sicher nach dem Rezept von Thomas zu empfehlen. Klappt übrigens super und problemlos, bei Dir nicht?“
Ich muss gestehen, dass ich das Rezept noch nicht angewandt habe, da die Produkte in meiner Apotheke sündhaft teuer sind . Ich werde sie mir online bestellen, zwecks Portokosten wollte ich noch was zusammenkommen lassen. Aber wenn es so gut klappt, werde ich das beschleunigen.
Grüsse, Gabi
(20.12.2002, 10:13)
Jörg Kokott (Moderator): RE: Balling Methode
Zitat (Andre): „Ich habe diesen Wert morgens gemessen. Ich benutze dazu ein kalibriertes Messgerät von Bishof mit 3Monate alter Elektrode. Der PH Wert schwankt mitlerweile von morgens 7,8 bis abends 8,0.“
Das dachte ich mir schon. Das ist schon in Ordnung, ich würde da nicht unbedingt viel dran machen. Wenn Dir die KH weiter absackt, dann kannst Du, wie es Dir die anderen schon empfohlen haben, mit NaHCO3 (Natriumhydrogencarbonat) hochpuffern bzw. einfach öfters dosieren. Wie hoch ist denn der Calciumgehalt. Ich weiß nicht, ob Du Harald's Beitrag aufmerksam gelesen hast. Eine niedrige KH trotz Balling kann genau dann auftreten, wenn Du Calciumchlorid und NaHCO3 zeitlich nicht weit genug voneinander dosierst. Am Besten morgens vor Licht an das NaHCO3, Mittags oder auch Abends Calciumchlorid.
Grüße, Jörg
(20.12.2002, 11:09)
Jürgen Schmidt: RE: Balling Methode
Hi, Gabi.
Teuer naja! Stell z.B. mal gegenüber, die konzentrierte Lösung laut Thomas enthält 50g Mg2+ pro Liter. Vergleiche dies mit den Angaben auf den Produkten anderer Hersteller. Dann ist die Aphoteke doch echt billig. Klar im Versand bekommst Du es noch preiswerter, kostet aber auch mehr Zeit.
Gruß Jürgen
(20.12.2002, 11:53)
Thomas Chronz (Moderator): RE: Balling Methode
Hi,
eine Info zu den Preisen im Chemikalienhandel: Magnesiumchlorid-Hexahydrat reinst kostet z.B. bei Marinshop.de ca. 27 € pro kg, bei Th.Geyer Chemie ca. 13 € pro kg. Magnesiumsulfat-Heptahydrat zur Analyse bei Th.Geyer Chemie ca. 17 € pro 500 Gramm.Gruß, Thomas Ch.
(20.12.2002, 12:58)
Hexe: RE: Balling Methode
Hallo Jörg,
mein Calcium liegt bei 430 - 440 mg/L, KH bei 7,4. Ich dosiere täglich ca. 60 ml (habe keine Dosierpumpe) der Balling-Flüssigkeiten und halte den Wert so konstant. Ich habe mir Magnesiumchlorid-Hexahydrat in der Apotheke geholt und dem Calciumchlorid beigemischt nach Anleitung, aber keine Erhöhung erzielt. Übrigens habe ich für die 100 g Magnesiumchlorid-Hexahydrat fast 7 Euro bezahlt, deshalb war es mir zu teuer, eine größere Menge dort abzunehmen. Im Onlineversand zahle ich ja um einiges weniger, wie Thomas ja schon schrieb.
Der Versuch, mit einem flüssigen Magnesiummittel (Mischung eines AQ-Händlers) zu erhöhen schlug fehl, es hat überhaupt nichts gebracht ausser meinen Geldbeutel etwas leichter zu machen .
Gruss Gabi
(20.12.2002, 14:31)
Henry: RE: Balling Methode
Hallo,
ich benutze auch die Ballingmethode seit ca. einem Jahr und bin ausgesprochen zufrieden damit. Lediglich die angegebenen Spurenelementemengen halte ich für deutlich zu hoch. Um den Magnesiumgehalt anzuheben gebe ich eine Lösung aus 303 g Magnesiumchlorid und 38 g Magnesiumsulfat seperat zu und es ist schon beachtlich was da zum Anheben nötig ist, wenn der Wert einmal im Keller ist.
Gruß Henry
(21.12.2002, 14:13)
Andre Jonas: RE: Balling Methode
Zitat (Jürgen): „Du gibst die Lösungen doch in Dein Filterbecken, hast Du dort Strömung, wie lang ist der Abstand der Dosierung – CaCl2 zu NaHCO3 ?“
Jürgen,
ich dosiere die Flüssigkeiten direkt über beide Rückförderpumpen. Die Dosierung erfolgt jede volle Stunde um 5 Minuten versetzt.
Viele Grüße, Andre
(23.12.2002, 08:56)
Thomas (Administrator): RE: Balling Methode
Zitat (Harald Mülder): „Wichtig ist nur NaHCO3 morgens und CaCl2 abends zuzugeben. Das NaCl-freie Meersalz kann dann irgendwann folgen.“
Hallo Harald,
bei der Kalkwassermethode sollte man noch in der Dunkelphase (morgens) beginnen, wie ist das bei Balling ??
Viele Grüsse,
Thomas
(03.01.2003, 17:14)
Jürgen Schmidt: RE: Balling Methode
Hallo Andre,
Zitat (Andre):“Ich dosiere die Flüssigkeiten direkt über beide Rückförderpumpen. Die Dosierung erfolgt jede volle Stunde um 5 Minuten versetzt.“
Also wenn ich das jetzt richtig verstehe, NaHCO3 und CaCl2 um 5 min. zeitversetzt.
Probier mal, 8 Dosierungen pro Tag.
1. Pumpe CaCl2 (zB. 7:00 Uhr)
2. Pumpe mit NaCl-freier Salzlösung (7:05 Uhr)
3. Pumpe mit NaHCO3 (8:10)Da man immer nur, bei Grotech, die Pumpe stündlich ansprechen kann, hast Du so zumindest 1Std 10min zwischen CaCl2 und NaHCO3.
Ich gebe zZ 180ml täglich zu und verteile das auf 8 Dosierungen damit die Pumpen nicht zu arg ackern. Wenn Du viel wenniger zugibst, probiers mal mit 6 Zugaben, dann ist noch mehr "Luft" zwischen den Zugaben. Vielleicht kannst Du so die eventuellen Ausfällungen verhindern.Gruß Jürgen
(03.01.2003, 18:54)
Matze070: RE: Balling Methode
Hallo alle miteinander,
ich wollte mal meine ersten Erfahrungen über die Balling Methode los werden, da ich noch einige Fragen habe. Ich wende die Methode nun seit dem 3.1.2003 an und gebe täglich 50 ml NaHCO3 um 6.00 Uhr und 50 ml CaCl2 x 2H2O um 15.30 Uhr in das Becken. Nun zu meinen Werten:
Der Ca2+-Wert liegt konstant bei 420 mg/L, nur mein KH-Wert schwankt von 12 bis 14, ich würde gerne den Wert etwas runterkriegen. wie kann ich das machen? Und muss man von den beiden Flüssigkeiten immer die gleichen Mengen nehmen? Mein ph-Wert liegt nachmittags gemessen immer um 8,4 bis 8,5. Und der Mg2+-Wert ist vom 3.1 (1400 mg/L) bis 11.1 (1320 mg/L) gefallen. Da ja Einige mehr Erfahrung haben wie oder was bewirkt das Na(HC03) denn, bei dem Ca2+ ist das ja klar.Danke matze
(12.01.2003, 10:20)
Jörg Kokott (Moderator): RE: Balling Methode
Bei der Balling-Methode ist es genau wie mit Kalkwaser. Das Natriumhydrogencarbonat grundsätzlich nur morgens, vor Einschalten der Beleuchtung, wenn der pH-Wert niedrig ist. Wegen des niedrigen pH-Wertes bleibt das Hydrogencarbonat-Ion länger stabil und dissoziiert nicht so schnell zum Cabonat-Ion, CO32-. Vereinfacht gesagt, wenn Calcium mit zwei Hydrogencarbonat-Ionen regiert, dann bildet sich ein in Wasser gut lösliches, allerdings nicht lange stabiles Produkt: Ca(HCO3)2, Calciumdihydrogencarbonat. Wenn Carbonat mit Calcium reagiert, dann ist dies eine Fällungsreaktion, das heißt das Produkt ist in Wasser schlecht löslich und fällt als Niederschlag aus (das passiert dann letztlich auch bei der Calcifikation, dort aber eben kontrolliert).
Deshalb nur morgens, und keinesfalls das Calcium füf Minuten später. Ich würde das Calcium erst Nachmittags oder am frühen Abend dosieren. Also zeitlich völlig getrennt.
Wenn die KH zu hoch ansteigt, über 8-9 °dKH, dann dosiert man einfach weniger NaHCO3.
Das Calcium kann man recht schnell dosieren und damit den Calciumgehalt rasch anheben. Je nach Ca2+-Defizit natürlich auch in Teilportionen, also bei einem 300 Liter Becken und 340 mg/L Calciumgehalt braucht man rein rechnerisch 88 g Calciumchlorid-Dihydrat, um auf 420 mg/L zu kommen. Und diese Masse würde ich dann auf den Tag verteilen und im 2 Stunden-Takt immer 20 g dem Becken zugeben. Dies nur noch als Hinweis.Erst nach der Dosierung von Calciumchlorid würde ich dann mit der Dosierung von Natriumhyrogencarbonat beginnen. Bei der Dosierung von Calciumchlorid wird die KH sehr wahrscheinlich sinken. D.h., wenn man Calcimchlorid an dem einen Tag komplett dosiert hat, mißt man die KH, die wird dann meistens so bei 4-6 °dKH liegen. Und dann dosiert man täglich morgens immer soviel NaHCO3 (in Lösung oder als Festsubstanz ins Filterbecken bzw. Aquarium), bis die KH maximal 9°dKH erreicht. Das macht man dann täglich und bekommt langsam ein Gefühl dafür, wieviel man morgens dosieren muß, um die KH nicht zu hoch zu treiben. Wenn dann die gesamte Lsung NaHCO3 bzw. die gesamte abgewogene Masse an NaHCO3-Festsubstanz verbraucht ist, mißt man erneut den Calciumgehalt und dann geht das Spiel von vorne los.
Entweder man rechnet sich mit den neuen Calcium-Werten das neue Defizit aus und wiegt dementsprechend die benötigten Substanzen ab, oder man setzt sich eine bestehende Rezeptur nochmal an und dosiert die langsam, unter Kontrolle der Messswerte.Grüße, Jörg
(12.01.2003, 10:59)
Andre Jonas: RE: Balling Methode
Jörg,
Zitat (Jörg): „Deshalb nur morgens, und keinesfalls das Calcium füf Minuten später. Ich würde das Calcium erst Nachmittags oder am frühen Abend dosieren. Also zeitlich völlig getrennt.“
Meinst Du, es wäre von Vorteil, morgens in einmaliger Dosis Natriumhydrogencarbonat zu dosieren, und nicht über den gesamten Tag verteilt?
Wie würdest du mit einer Dosieranlage dosieren?
Viele Grüße, Andre
(12.01.2003, 12:28)
Jörg Kokott (Moderator): RE: Balling Methode
Zitat (Andre): “Meinst Du, es wäre von Vorteil, morgens in einmaliger Dosis Natriumhydrogencarbonat zu dosieren, und nicht über den gesamten Tag verteilt?“
Ja, genau das meinte ich, nach dem Motto:"Was weg ist, ist weg". Je später Du es über den Tag weg verteilst, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, das Du dadurch Kalkausfällungen förderst.
Ich selbst bin schon seit langem dazu übergegangen, nur die Festsubstanzen zu dosieren. Ich setze keine Lösungen mehr an,
1) weil ich was sowas anbelangt faul bin
2) weil sich die verwendeten Substanzen alle gut und schnell in Meerwasser lösen (NaCl-freies Salz bei Wasserwechsel),
3) meine Tiere darauf nicht mehr negativ oder positiv reagieren als bei der Dosierung von Lösungen
4) ich die Substanzen schnell und einfach dosieren kann, ohne dabei auf Wasserstand oder ähnliches achten zu müssen.V.a. wenn man ein Filterbecken hat, kann man die Substanzen einfach dort reinstreuen. Letztlich macht man das mit Tropic Marin BioCalcium auch nicht anders. Dann stellt sich die Frage nach der Dosierpumpe auch nicht und man kann Geld sparen.
Ich würde das über eine Dosierpumpe nicht machen, weil es eigentlich einfacher ist, alles so ins Becken zu kippen. Ansonsten mußt Du ausprobieren, wie Du die Dosierpumpe einstellst bzw. welches Volumen an NaHCO3-Lösung Du dosieren kannst, ohne die KH zu hoch anzuheben. Auf jedenfall mußt Du den zeitlichen Aspekt mit berücksichtigen (morgens/abends).Grüße, Jörg
(12.01.2003, 13:20)
Stephan Busch (Moderator): RE: Balling Methode
Hallo Jörg,
ein kleiner Tip. Falls du das so machst, gebe doch die Substanzen in Futterautomate und dosiere darüber ins Technikauqa. Müsste doch theoretisch funzen.(12.01.2003 13:27)
Matze070: RE: Balling Methode
Hallo Jörg,
habe ich Dich da richtig verstanden, wenn mein KH-Wert zu hoch ist, dann erst einmal kein NaHCO3 dosieren und nur mit CaCl2 weitermachen bis der KH-Wert so um 9 ist und dann erst wieder mit NaHCO3 dosieren wenn er weiter abfällt?Mfg, matze
(12.01.2003, 13:35)
Jörg Kokott (Moderator): RE: Balling Methode
Wenn man eine hohe KH hat, kann man sie mit Calciumchlorid runterbringen. Wenn sie niedrig ist, bringt man sie mit NaHCO3 wieder hoch. Und genau das wird ja auch kommerziell so verkauft: "KH-Bildner" enthalten Hydrogencarbonate/Carbonate, "Ca2+-Bildner" Calciumchlorid. Der Nachteil ist hier nur, das wir nicht genau wissen, welche Konzentrationen dort eingesetzt sind. Bei Balling wissen wir das und können das ganze soz.
semi-quantitativ machen, semi deshalb, weil wir Ausfällungseffekte haben, die wir wiederum nicht messen können. Aber wir haben zumindest eine Idee, was wir so ins Aquarium reinkippen.
Matze070: RE: Balling Methode
Hallo Jörg, Thomas,
muss man die beiden Balling Flüssigkeiten immer im gleichen Verhältnis einsetzen oder kann man durch unterschiedlichen Einsatz von NaHCO3 oder CaCl2 den KH Wert und den Ca2+ Wert steuern?
mfg matze
(12.01.2003, 20:14)
Thomas Chronz (Moderator): RE; Balling Methode
Zitat (Matze070): “Muss man die beiden Balling Flüssigkeiten immer im gleichen Verhältnis einsetzen oder kann man durch unterschiedlichen Einsatz von NaHCO3 oder CaCl2 den KH Wert und den Ca -Wert steuern.?“
Zitat (Jörg Kokott): “Wenn man eine hohe KH hat, kann man sie mit Calciumchlorid runterbringen. Wenn sie niedrig ist, bringt man sie mit NaHCO3 wieder hoch.
Hallo Matze,
das steht doch deutlich da. Und nebenbei auch noch 'ne Menge Hintergrundwissen, damit man die Methode etwas besser versteht und vielleicht sogar begreift.Gruß, Thomas Ch.
(12.01.2003, 20:45)
Jörg Kokott (Moderator): RE: Balling Methoden
Thomas hat ja die entsprechende Passage zitiert. Danke Thomas
Ich will mal ganz allgemein etwas Grundsätzliches zur KH, Calcium- und Magnesiumgehalt erzählen... auch auf die Gefahr hin, jetzt alle zu langweilen, weil es wird wohl etwas länger werden ...TEIL 1
KH: Die Karbonathärte entspricht per Definition dem Anteil an im Wasser gelösten Härtebildnern (die aquarisisch bedeutensten sind Ca2+, Mg2+, Sr2+), die aus der Auflösung von Carbonaten resultieren.
Also: Im jedem natürlichen Wasser sind irgend welche Inhaltsstoffe gelöst. Diese Inhaltsstoffe wurden letztlich aus Sediment oder Gestein herausgelöst. Angenommen, es regnet in den Dolomiten. Dann fließt Regenwasser (niedriger pH-Wert, so um pH=5) über Dolomit-Gestein, also Kalkhaltiges Gestein. Dann wird sich aufgrund des sauren Regenwassers Kalk, also CaCO3, lösen. Das heißt, es liegt in ionscher Form vor: Ca2+ (Calcium-Kation) und CO32+ (Carbonat). Wenn wir jetzt die Gesamthärte des Wasser und die Karbonathärte des Wassers messen, wären beide Werte rein theoretisch identisch, weil alle Calcium-Ionen aus der Auflösung aus Carbonaten resultieren. In anderen Mischgesteinen sind aber z.B. neben Calciumcarbonaten auch noch Calciumsulfate vorhanden. Wenn sich beide lösen, dann erfassen wir (rein theoretisch) mit der Gesamthärtebestimmung sowohl die Sulfate wie auch die Carbonate, mit der Bestimmung der KH lediglich die Carbonate, so dass die Gesamthärte höher ist, als die Karbonathärte.
Weil wir im Meerwasser einens sehr hohen Anteil an Sulfaten haben, wird die Gesamthärtebestimmung immer so hohe Werte zeigen, das wir die Gesamthärtebestimmung vernachlässigen können. Für uns ist nur die Karbonathärte von Bedeutung, und zwar aus folgendem Grund:
Bei der biogenen Kalkfällung (Calcifizierung durch lebende Organismen wie Muscheln, Schnecken, Wirbeltiere (Knochen), Korallen, Kalkrotalgen ...) werden aus dem Wasser sowohl Calcium-Ionen als auch Hydrogencarbonationen (HCO3-) oder Carbonationen (CO32-) räumlich zusammengebracht, und dann i.d.R. gezielt auf einer bestimmten "Unterlage" (=Matrix; vergleichbar mit einem Fundament, auf dem jetzt die Mauer hochgezogen wird) ausgefällt. Dabei sind die Mechanismen, wie die beiden Ionen räumlich zusammengebracht und kontrolliret ausgefällt werden, zwischen den verschiedenen Organismen unterschiedlich (Korallen machen das z.B. anders als Kalkrotalgen).Warum messen wir die KH?
1) Mit der KH messen wir indirekt den "Carbonathaushalt" und können damit indirekt beurteilen, ob die Bedingungen für die Calcifizierung günstig sind oder nicht.2) Wenn die Karbonathärte hoch ist, haben wir entsprechend (logisch) viele Hydrogencarbonate/Carbonate im Wasser.
Organismen können Calcium mit Carbonaten nur deshalb miteinander ausfällen/reagieren lassen, weil es vereinfacht gesagt die Chemie so vor sieht. Auch wenn wir keine Korallen oder Kalkrotalgen im Aquarium haben, bilden sich z.B. auf dem Heizstab oder in den Pumpen Kalkablagerungen. Warum? Weil auch im Wasser irgendwann Calcium und Carbonate räumlich einander näher kommen und beide miteinander reagieren, und dabei ausfallen. Ausfallen heißt: Wenn eine chemische Reaktion zwischen zwei in Wasser löslichen Substanzen stattfindet, das Produkt aus dieser Reaktion jedoch schlecht wasserlöslich ist, dann wird es aus der Flüssigen Phase austreten und als Festsubstanz sichtbar werden und sedimentieren. Kalk ist wasserunlöslich, das wissen wir von der Waschmaschine und vom Badezimmer, deshalb gibt es Kalkkrusten.
Das Problem ist die räumliche Nähe zwischen den Substanzen. Wenn wir in einem 100 L Becken 1 Calciumion und 1 Carbonationen haben, dauert es wahrscheinlich 1000 Jahre, bis sich beide mal zufällig treffen. Wenn wir 1 Calciumion und 1 Millionen Carbonationen in diesem 100 L Becken vorfinden, dann dauert es vielleicht 30 Minuten, bis das Calciumion auf ein Carbonation trifft und beide miteinander reagieren und das Produkt ausfällt.
Wenn also die KH hoch ist, also viele Carbonate im Wasser gelöst sind, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, das Calcium und Carbonate miteinander reagieren.
Wird der Kalkreaktor voll aufgedreht, dann wird eine Menge Kalk lösen. Aber gleichzeitig wird die KH sehr stark ansteigen, dabei wird entsprechend die Wahrscheinlichkeit höher, das Ca2+ mit CO32- reagiert, und es wird dann so lange Calciumcarbonat ausfallen, bis beide Ionen im Wasser so weit "ausgedünnt" sind, das sie nicht mehr so wahrscheinlich miteinander reagieren. Konsequenterweise haben wir uns durch diese Maßnahme wieder alles Calcium ausgefällt, was wir durch den Kalkreaktor zuführen wollten, vielleicht sogar noch mehr.
Genau so ist es mit Balling: Je mehr wir von der NaHCO3-Lösung ins Wasser kippen, desto höher wird die KH ansteigen und desto mehr werden wir uns die "mühsam" zusodierten Calciumionen wieder ausfällen.
Das ganze ist nur ein oberflächlicher Überblick und insgesamt noch etwas komplizierter, weil der pH-Wert noch eine wichtige Rolle spielt.Wenn wir einen hohen Calciumgehalt haben, sagen wir mal 480 mg/L, dann funktioniert das meistens nur, wenn gleichzeitig die KH niedrig ist. Warum? Wären mehr Carbonationen vorhanden, würde die Ausfällung von Kalk wahrscheinlicher und ein solch hoher Calciumwert wäre gar nicht stabil. Also, wenn der Calcium-Gehalt zu hoch ist, gibt man Carbonate zu, z.B. Natriumhydrogencarbonat. Dadurch erhöht man sich die KH, mehr Carbonate liegen vor und reagieren mit dem Calcium zu Kalk, dieses fällt aus, landet in der Dekoration und folglich sinkt der Calciumgehalt. Natürlich sinkt dabei auch die KH wieder, weil ja Carbonate als Bestandteile des Kalkes mit ausgefällt werden.
Andersherum: Eine hohe Carbonathärte ist meist nur dann stabil, wenn der Calciumgehalt niedrig ist. In diesem Falle geben wir Calciumchlorid hinzu, entsprechend höher wird der Calcium-Gehalt und wiederum wird die Wahrscheinlichkeit für die Kalkausfällung sehr hoch. Folglich sinkt sowohl die KH als auch wieder der Calciumgehalt.Grüße, Jörg
(13.01.2003, 00:58)
Jörg Kokott (Moderator): RE: Balling-Methode
Teil 2: Nun zur Frage von Matze.
Matze,
angenommen Du hast einen Calciumgehalt von 360 mg/L und eine KH von 6 °dKH. Die KH ist niedrig und der Calciumgehalt ist niedrig. Warum? Entweder Deinen Kalkrotalgen und Steinkorallen wachsen gut und entziehen dem Wasser sowohl Calcium als auch Carbonate, dadurch sinken beide Werte. Oder Du hast irgendwann mal dem Becken zu viel Carbonate zugeführt, z.B. durch den falschen Einsatz eines Kalkreaktors, dann fallen Dir entsprechend auch Calciumcarbonate aus und beide Werte sinken.Jetzt willst Du die Werte mit der Balling-Methode wieder ins rechte Licht führen. Also dosierst Du Calciumchlorid hinzu, und zwar genau so viel, wie Du ausgerechnet hast, um einen Wert von 420 mg/L zu erhalten. Das gibst Du an einem Tag komplett hinzu. Dann mißt Du Ca2+ und die KH, stellst fest, nur 400 mg/L und KH = 4°dKH. Das zeigt dann, das einiges des zudosierten Calciums mit im Wasser vorhandenen Carbonaten zu Kalk regiert hat und ausgefällt wurde. Eine KH von 4°dKH ist zu niedrig. Also gibst Du jetzt Natriumhydrogencarbonat zu, und zwar nur so viel, bis die KH bei 7°dKH angelangt ist. Würdest Du weiter gehen, könnte wieder Calciumcarbonat ausfallen. Deshalb wartest Du einen Tag, bis die Organismen Calcium und Carbonate zur Skelettbildung verbraucht haben, und dadurch die KH wieder sinkt. Dann gibst Du am nächsten Tag wieder NaHCO3 hinzu und erhöhst den Wert wieder auf 7°dKH. Und das, bis die von Dir ausgemessenen Masse an NaHCO3 verbraucht ist. Natürlich ist bis dahin auch der Calciumgehalt wieder gefallen und Du berechnest von neuem.
Warum messen wird den immer einen Wert für die KH. Die Carbonate in unserem Wasser resultieren entweder aus der langsamen Auflösung des kalkhaltigen Riffgesteins, aber der Hauptteil der Carbonat resultiert aus dem CO2, was aus der Luft z.B. über die Wasseroberfläche oder den Eiweissabschäumer ins Wasser eingetragen und dort gelöst wird.
CO2, Kohlendioxid, reagiert zu einem bestimmten, geringen Anteil mit Wasser zu Kohlensäure, H2CO3. Diese Kohlensäure "zerfällt" dann zu Hydrogencarbonat, HCO3- und weiter zu Carbonat, CO32-. Dabei wird jedes Mal ein Protein, H+, abgespalten. H+ ist "Säure" und wird den pH-Wert des Wassers herabsetzen. Deshalb wird unser Osmosewasser zum Ansatz von Meerwasser sauer, wenn wir Kohlensäure-/CO2-haltiges Mineralwasser benutzen.
Wir haben also über die Luft einen ständigen Eintrag von "Karbonathärte", so dass diese immer einen Wert von 3-4°dKH in einem Riffaquarium aufweist.Lange Rede kurzer Sinn:
Man kann durchaus "blind" Calciumchlorid dosieren (ohne eine bestimmte Masse abzuwiegen), dann den Calciumgehalt messen und so lange nachdosieren, bis der Calciumgehalt bei 420 mg/l ist. Dann kann man so lange NaHCO3 ins Becken schütten, bis die KH etwa 7 oder 8°dKH beträgt. Wenn man das so macht, macht man eigentlich nichts falsch, vorausgesetzt, man macht regelmäßig einen Wasserwechsel und gleicht das NaCl aus, das man durch das Calciumchlorid und Natriumhydrogencarbonat ins Becken mit einbringt.
Wenn die KH zu niedrig ist, dann sollte man nicht erst die KH erhöhen, sondern erst auch mal Calcium messen. Wenn nämlich die KH niedrig ist, dann ist meistens auch der Calciumgehalt niedrig. Man dosiert also lieber erst mal Calicum, bis ein gewünschter Wert vorliegt, und dann NaHCO3.
Wenn der Calciumgehalt zu hoch ist, dann ist meistens die KH zu niedrig. In diesem Falle gibt man so lange NaHCO3 hinzu, bis die KH etwa bei 7-8°dKH liegt, dadurch wird der Calicumgehalt etwas abfallen und die KH ist wieder in Ordnung.
Wenn man also noch nicht oder lange nicht mehr mit der Balling-Methode gearbeit hat und solche Ungleichgewichte zwischen KH und Calciumgehalt besitzt, dann muß man erst mal für "reinen Tisch" sorgen, und so vorgehen wie eben beschrieben. Wenn dann der Calciumgehalt und die KH richtig ist, macht man erst mal 10-15% Wasserwechsel. Und dann fängt man mit der "kontrollierten" Balling-Methode an.
Wahrscheinlich gähnen jetzt alle, die bis hierhin weitergelesen haben, aber vielleicht war es für den ein odere anderen nützlich.
Zum Magnesium:
Magnesium wird zwar auch von Organismen verbraucht, u.a. auch für den Skelettaufbau, aber niemals und auch nur annähernd so, wie beim Calcium. Auch reagiert Magnesium mit Carbonaten nicht so "extrem" wie mit Calcium, weil Magnesiumcarbonate in Wasser besser löslich sind. Aber das Magnesium macht eines, was sehr wichtig ist: es hält Calcium in Lösung, in dem es sich räumlich um das Calciumion "anlagert" und dadurch das Calcium"festhält".
Wir haben mit etwa 1400 mg/L eine mehr als dreifach höhere Magnesiumkonzentration im Meerwasser als Calcium. Rein theoretisch treffen also auf ein Calciumion drei Magnesiumionen.
Wenn wir also nur 800 mg/L Mg2+ im Becken haben, dann treffen nur noch etwa 2 Mg2+ auf ein Calcium, diese können das Calcium nicht so gut festhalten und entsprechend schneller kann Calcium mit Carbonaten reagieren und ausfallen.Deshalb ist es wichtig, einen optimalen Magnesiumgehalt zu stabilisieren, um damit den Calciumgehalt zu stabilisieren und verweise zur Dosierungsanleitung auf die Homepage von Thomas Chronz: http://home.arcor.de/chronz/aquaristik/t...s/magnesium.htm
Grüße, Jörg
(13.01.2003, 00:59)
iXware: RE: Balling Methode
Hallo Jörg,bedeutet das dann, wenn ich in meinem neue eingerichteten Becken die momentanen Werte (Ca2+ = 340 mg/L, Mg2+ = 980 mg/L) anheben möchte, dann muß ich mit Mg2+ anfangen und erst dann den Ca2+-Wert?
Mit freundlichen Grüßen, Frank
(13.01.2003, 06:28)
Jörg Kokott (Moderator): RE: Balling Methode
Zitat(iXware): “bedeutet das dann, wenn ich in meinem neue eingerichteten Becken die momentanen Werte (Ca2+ = 340 mg/L, Mg2+ = 980 mg/L) anheben möchte, dann muß ich mit Mg2+ anfangen und erst den Ca2+-Wert?“
Ja, genau, wobei das bei Deinen Werten schon recht viel Magnesium sein wird, was Du dann ins Becken kippen mußt. Ich würde erst mal Magnesium so auf 1200 mg/L bringen. Danach Calcium auf 380 - 390 mg/L. Dann am nächsten Tag morgens mit NaHCO3 die KH auf 7-8°dKH anheben, dann abends Mg weiter auf 1400 mg/L und Calicum auf 420 mg/L. Dann nach und nach den Rest NaHCO3.
Wenn's fertig ist, 10 % Wasserwechsel.
Grüße, Jörg
(13.01.2003, 07:33)
Ines O.: RE: Balling Methode
Hallo alle zusammen,
ich habe auch ca. ein halbes Jahr Ballingflüssigkeiten zugegeben. Da mir das ganze zu viel wurde, bin ich auf BioCalcium umgestiegen und bin voll damit zufrieden. Ich habe mit Hans-Werner darüber gesprochen, es erhöht gleichzeitig die KH und den Calciumgehalt und bewirkt keine Ionenverschiebung. So halte ich die KH bei 7-8 °dH und den Ca2+-Gehalt bei 430-460 mg/L. Habe auch mal den Preis verglichen, ist etwa genau so teuer wie die Ballingsalze. Wie Jörg schon schrieb, löst es sich sehr gut.
Viele Grüße Ines
(13.01.2003, 07:51)
Hans-Werner: RE: Balling Methode
Hallo zusammen,
ich kann zwar der Diskussion nicht mehr ganz folgen, aber die Aussagen in der Koralle und im Sindelfingen-Manuskript auf Roberts Homepage sind folgende: Wenn man eine zu hohe KH feststellt, im Verhältnis zum Calcium-Wert, kann man die KH senken und Ca2+ erhöhen, indem man Calciumchlorid oder die entsprechende Lösung alleine oder zusätzlich dosiert.
Eine Ionenverschiebung, die sich gravierender als das vorher vorhandene KH/Ca2+-Ungleichgewicht auswirkt, ist nicht zu befürchten. Aber, wie Jörg schon sagte, was das angeht bewegen wir uns teilweise in nicht messbaren bereichen. Die Maßnahme ist aber eher als ein zurechtrücken des Ionengleichgewichtes zu sehen.
Wenn ich, wie Jörg die Methode in Pulverform anwenden würde, würde ich es wohl so wie er machen. Seine Hintergrundinformationen sind plausibel.Bei Lösungen ist die Gefahr von Ausfällungen geringer, insbesondere, wenn man jeweils nur ein paar mL über Dosierpumpe dosiert. Ich habe deshalb immer beide Dosierpumpen über EINE Zeitschaltuhr angesteuert.
Grüße Hans-Werner
(13.01.2003, 09:05)
Jörg Kokott (Moderator): RE: Balling Methode
Hallo Hans-Werner,
Zitat (Hans-Werner): „ich habe deshalb immer beide Dosierpumpen über EINE Zeitschaltuhr angesteuert.“
... womit Du meinst, das Du unabhängig von der Tageszeit beide Lösungen gleichzeitig dosierst, nur an unterschiedlichen Stellen im Aquarium, also räumlich getrennt?
Grüße, Jörg
(13.01.2003, 09:15)
Hans-Werner: RE: Balling Methoden
Ja, Jörg, genau richtig. Ich war da etwas ungenau.
Grüße Hans-Werner
(13.01.2003, 09:27)
Jörg Kokott (Moderator): RE: Balling Methode
Zitat (Hans-Werner): „Ja, Jörg, genau richtig. Ich war da etwas ungenau.“
... und um wieviel Uhr?
Grüße, Jörg
(13.01.2003 09:31)
Hans-Werner: RE: Balling Methode
Vierzehn (alle bei der elektronischen Zeitschaltuhr möglichen) Einstellungen über den Tag verteilt. Stündlich von morgens sechs bis abends sieben Uhr. Der "Aquarientag" entsprach etwa dem normalen Tag. (7 - 19 Uhr)
(13.01.2003 09:39)
Jörg Kokott (Moderator): RE: Balling Methode
Zitat (Hans-Werner): „Vierzehn (alle bei der elektronischen Zeitschaltuhr möglichen) Einstellungen über den Tag verteilt. Stündlich von morgens sechs bis abends sieben Uhr. Der "Aquarientag" entsprach etwa dem normalen Tag. (7 - 19 Uhr).“
Ok, das wollte ich noch hören.
Also besteht hier zwischen uns eine etwas unterschiedliche Meinung, so dass sich letztlich jeder für die Variante entscheiden sollte, die für ihn am passensten, einfachsten und plausibelsten ist. Ich denke, das hier der praktischen Erfahrung eine wichtige, vielleicht auch übergeordnete Rolle zukommen sollte. Ich fahre mit "meiner Variante" bisher einwandfrei, den anderen geht es sicher genauso mit ihrem Vorgehen. Und Hauptsache, es wächst ...
Damit wäre das Thema glaube ich auch in seinem ganzen Umfang behandelt, es sei denn, es besteht noch Diskussionsbedarf.
Grüße, Jörg
(13.01.2003, 09:49)
iXware: RE: Balling Methode
Hallo Jörg,
Zitat (Jörg Kokott): „Ja, genau, wobei das bei Deinen Werten schon recht viel Magnesium sein wird, was Du dann ins Becken kippen mußt. Ich würde erst mal Magnesium so auf 1200 mg/L bringen. Danach Calcium auf 380 - 390 mg/L. Dann am nächsten Tag morgens mit NaHCO3 die KH auf 7-8°dKH anheben, dann abends Mg2+ weiter auf 1400 mg/L und Calicum auf 420 mg/L. Dann nach und nach den Rest NaHCO3.
Wenn's fertig ist, 10 % Wasserwechsel.
Um den Ca2+-Wert anzuheben wollte ich die Ballingmethode anwenden und so mit die fehlenden 28g Ca2+ bei ca. 350L Wasser zu ersetzen. Wenn ich richtig gerechnet habe fehlen bei einem Ca2+-Wert von 340 mg/L ca 80 mg/L Ca2+ und bei 930 mg/L Mg2+ fehlen ca. 470 mg/L Mg2+ um die optimalen Werte zu erreichen.
Die Mg2+-Menge, die ich erreichnet habe um die fehlenden 164,5g Mg2+ nachzudosieren, ist schon gigantisch:
1247 g MgCl2 x 6H2O und
156,3 g MgSO4 x 7H2OIst das ok, wenn ich die Menge in 5L Wasser auflöse?
Um den Ca2+-Wert anzuheben würde ich folgende Mengen verwenden:
103,6 g CaCl2 +2H2O,
117,6 g NaHCO3 und
35g Preis Mineralsalzkann jemand meine Rechnungen bestätigen?
Mit freundlichen Grüßen, Frank
(13.01.2003, 10:02)
Jörg Kokott (Moderator): RE: Balling Methode
Zitat (iXware): „ist das ok, wenn ich die Menge in 5L Wasser auflöse?“
Für Magnesium? Ja, das reicht dicke aus. Kannst ja erst mal in drei Liter probieren, wenn es sich nicht gut löst, erhöhst Du halt das Volumen um einen weiteren Liter. Sollte aber eigentlich mit maximal fünf Liter hinhauen.
Zitat (iXware): „kann jemand meine Rechnungen bestätigen?“
Also, ich komme auf 102,7 g CaCl2 x 2H2O: (147,1 g/mol / 40,1 g/mol) * 28 g = 102,7 g. Aber das ist egal, runde auf 103 g auf und fertig.
Mg2+ ist richtig berechnet.
Grüße, Jörg
(13.01.2003, 10:16)
iXware: RE: Balling Methode
Hallo Jörg,
ich danke dir.
Was würd ich nur ohne diese Forum machen???
Mit freundlichen Grüßen, Frank
(13.01.2003, 10:33)Schluß.
Ich möchte diesen Internetbeitrag mit einer kurzen Zusammenfassung/Schlußfolgerung abschliessen.
Auf die Frage von matze hin, ob jemand Erfahrungen mit der Balling Methode gemacht hat, kam von vielen Seiten ein ausschließlich positives Feedback über diese Methode, einerseits durch die einfache Anwendung, weil der Preis gegenüber alternativen Nachdosierungsmethoden sehr günstig ist und letztlich durchweg ein gutes Korallenwachstum erziehlt wird.
Bei der Anwendung besteht entweder die Möglichkeit, sich der fertigen „Kochrezepte“ zu bedienen, die beispielsweise auf der Seite: archiv.korallenriff.de/Sindelfingen2002/index.html in der schriftlichen Ausarbeitung des Vortrages von Hans-Werner Balling auf dem AquaTerra Symposium im Zuge der Fisch & Reptil Messe 2002 in Sindelfingen zu finden ist. Dabei setzt man definierte Lösungen der drei „Balling-Salze“ an und gibt diese nach und nach dem Aquarium zu. Durch die regelmäßige Kontrolle der Wasserwerte (Calciumgehalt, Magnesiumgehalt und KH) kann man dann sehen, „wo man liegt“, ob man mehr oder weniger dosieren muß.
Die Alternative, die ich seit über einem Jahr anwende, sieht vor, die Balling Methode individuell auf das gemessene Calciumdefizit auszurechnen, und nur soviel Salze abzuwiegen, wie es theoretisch benötigt wird. Diese Berechnung - dafür benötigt man ein wenig Chemiekenntnis – habe ich beispielhaft in einem zweiten Beitrag ausführlich beschrieben, in der Hoffnung, das sich Interessierte anschliessend mit Papier, Bleistift und Taschenrechner ihre Balling Methode selbst errechnen können. Darüber hinaus steht auf archiv.korallenriff.de eine Microsoft Excel (2000) Tabelle zum download bereit, die sofort die entsprechenden Salzmassen ausrechnet, wenn man den gemessenen Calciumgehalt des Wassers, den gewünschten Calciumgehalt und das Aquarium-Nettovolumen eingibt.
Unabhängig davon, welcher Alternative man sich bedient, sind Harald Mülder und ich der Meinung, das man bei der Anwendung der Methode darauf achten muß, dass das Natriumhydrogencarbonat grundsätzlich morgens, vor dem Einschalten der Beleuchtung bei niedrigen pH-Werten dosiert wird. Das Calciumchlorid kommt dann zeitlich deutlich getrennt erst am Nachmittag oder frühen Abend ins Aquarium. Dadurch werden nach unserer Auffassung Kalkausfällungen verhindert, die zustande kommen könnten, wenn man erst spät in der Beleuchtungsphase bei hohen pH-Werten das NaHCO3 hinzugibt. Dann könnte es schneller passieren, das bedingt durch den hohen pH-Wert die zugeführten Hydrogencarbonationen zu Carbonationen zerfallen („dissoziieren“) und es durch die Reaktion mit Ca2+ schneller zur Ausfällung kommt.
Demgegenüber beschrieb Hans-Werner Balling, das er diese zeitliche Trennung nicht anwendet, sondern über sein Beleuchtungsintervall verteilt im 1h-Takt über eine Dosierpumpe gleichzeitig Calciumchlorid und Natriumhydrogencarbonat ins Becken gibt, jedoch an jeweils unterschiedlichen Stellen im Aquarium (räumliche Trennung).
Da bislang alle Aquarianer durchweg Erfolge mit der Balling Methode zu beschreiben hatten und alle berichten, das eine Stabilisierung des Calciumgehaltes problemlos möglich ist, scheint die von mir angestrebte zeitliche Trennung nicht unbedingt nötig zu sein, so dass letztlich jeder Aquarianer die für ihn angenehmste und passenste Methode aussuchen und anwenden kann. Dennoch würde ich für kleine Aquarien unter 200 Liter aufgrund der eingeschränkten räumlichen Verhältnisse eine zeitliche Trennung empfehlen, damit auch nichts ausfallen kann.
Ich hoffe, das sich durch diese „herausgefischte“ Forumdiskussion, mit all den Erläuterungen rund um die Balling Methode, viele Fragen von alleine beantworten können und sich die Calcium- und Carbonat Nachdosierungsmethode von Hans-Werner Balling weiterhin neuer Anhänger erfreut. Dann auf weiterhin gute und interessante Forumbeiträge!
Viel Erfolg und einen salzigen Daumen wünscht
Jörg Kokott
im Januar 2003 (c) by Korallenriff.de