- Die Methode
Bei der Balling-Methode wird Calcium und Karbonathärte zugeführt, indem Calciumchlorid (CaCl2) und Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3), auch Natron genannt, zugegeben werden. Als „Abfallprodukt“ entsteht Natriumchlorid (NaCl).
Dieses NaCl ist zwar der Hauptbestandteil des Meersalzes (ca. 75%), also in großem Maße vorhanden, trotzdem sollte man, um eine allmähliche Veränderung der Wasserzusammensetzung zu verhindern, ein NaCl-freies Salz ergänzen (etwa Preis-Mineralsalz oder Tropic Marin Export-Salz), so daß aus der Summe wieder „natürliches“ Meersalz entsteht. Somit erhöht sich allmählich der Salzgehalt im Becken, deshalb immer die Dichte im Auge behalten und beim Wasserwechsel etwas weniger Salz in’s neu angesetzte Wasser geben.Die 3 Salze werden in drei getrennten Behältern in Osmosewasser gelöst und am besten per Dosierpumpe an einer gut durchströmten Stelle oder an drei verschiedenen Stellen ins Wasser getropft. Ein tragbarer Kompromiß besteht darin, nur das Calciumchlorid und das Natron in 2 Behältern anzusetzen und bei wöchentlichen Wasserwechseln das NaCl-freie Salz zuzugeben (für jedes Gramm dann 3 Gramm Meersalz weglassen).
Spurenelemente werden am besten in den Behälter mit dem CaCl2 zugegeben, ebenso Strontium. Nur Jod, Fluor und Bor sollten zum Natron dazugegeben werden.
- Die Zahlen
Um dem Wasser 1 g Ca zuzusetzen muß man 2,92 g CaCl2 (wasserfrei 95 %) und 4,20 g NaHCO3 zuführen, daraus ergeben sich 4,05 g Ca(HCO3)2 und 2,93 g NaCl. Es muß nun 1,25 g NaCl-freies Meersalz verwendet werden.
Beispiel für je 2 Liter Lösung :
- In Lösung 1 werden in 2 Liter Osmosewasser entweder
113,9 g CaCl2 wasserfrei 95% oder
144 g CaCl2 * 2 H2O (Dihydrat) oder
213,5 g CaCl2 * 6 H2O (Hexahydrat) gelöst.- In Lösung 2 werden in 2 Liter Osmosewasser
163,8 g NaHCO3 (Natron) gelöst.- In Lösung 3 werden in 2 Liter Osmosewasser
48,75 g Preis Mineralsalz oder Tropic Marin Export-Salz gelöst.
- Die Dosierung
Bei der Erhöhung des Calciumwertes ist zu beachten, daß eine Erhöhung um 50 mg Calcium pro Liter gleichzeitig eine Erhöhung der Karbonathärte um 7° kH bedeutet.
Man dosiert anfangs die oben genannten Lösungen mit je etwa 0,5 Milliliter pro Liter Beckeninhalt, also zB bei 200 Litern Inhalt 100 ml pro Lösung. Dabei mißt man täglich den Ca-Wert, zur Sicherheit auch die Karbonathärte. Beides sollte nur langsam steigen, bzw., wenn der richtige Wert erreicht ist, konstant bleiben. Steigen die Werte zu sehr, Dosierung verringern, bleiben sie zu niedrig, Dosierung erhöhen (am besten in Schritten von ca. 10 %). Hat man so die richtige Dosierung ermittelt, genügt eine wöchentliche Kontrolle. Dabei kann es jahreszeitlich oder durch Veränderung des Beckenbesatzes zu Schwankungen kommen, die dann durch Dosierungsänderung ausgeglichen werden.
- Magnesiumzugabe
Will man statt Calcium Magnesium erhöhen, dann kann man die Lösung 1 statt mit dem angegebenen CaCl2 mit 199,2 g MgCl2 * 6 H2O (Hexahydrat) ansetzen.
Möglich ist auch eine Mischung von Magnesium und Calcium, man ersetzt dann in der Angabe für Lösung 1 :1 g CaCl2 95 % durch 1,75 g MgCl2 * 6 H2O ( Hexahydrat) oder
1 g CaCl2 * 2 H2O ( Dihydrat) durch 1,38 g MgCl2 * 6 H2O ( Hexahydrat) oder
1 g CaCl2 * 6 H2O ( Hexahydrat) durch 0,93 g MgCl2 * 6 H2O ( Hexahydrat).
Text von Armin Glaser, im Januar 2001