Teil
2: Ctenochatus und Naso
Gattung
Ctenochaetus:
Die
Gattung Ctenochaetus [Borstenzahndoktoren] beherbergt ebenfalls einige
interessante Doktorfische die gut im Aquarium haltbar sind. Man geht derzeit
von ca. 10 verschiedenen Arten aus. Wir möchten diejenigen vorstellen
die regelmässig in den Handel kommen. Anders als zum Beispiel Arten
der Gattung Zebrasoma fressen sie keine Blattalgen sondern "lutschen" Diatomeen
und andere einzelige Algen von der Dekoration und Aquarienscheibe. Borstenzähner,
so werden sie genannt, fressen auch Kieselalgen, was die meisten anderen
Doktorfische nicht machen! Allen gemeinsam ist das in der Jungend
oft hübsche Farbkleid das mit zunehmenden Alter und Wachstum ins braune
umschlägt. Alle Doktorfische aus dieser Gattung nehmen meit nach kurzer
Zeit schon jegliche Nahrung an, wie Frostfutter, Flockenfutter, Salat oder
Algenzusatznahrung. Die gesamte Gattung Ctenochaetus ist wesentich robuster
als die Gattung Acanthurus und somit für den Anfänger wesentlich
besser geeignet für das Aquarienleben. Aber auch sie brauchen ausreichend
Schwimmraum, so das ein ausgewachsender Ctenochaetus hawaiiensis deutich
mehr als 1000 Liter Wasservolumen braucht.
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Ctenochaetus
strigosus: Ähnlich
wie der gelbe Segelflossen Doktorfisch ist er der meistverkaufte seiner
Gattung. Der geringe Preis, die gute Verfügbarkeit im Handel, und
seine geringe Endgröße machen ihn zu einem oft verkauften Aquarienfisch.
Mit ca. 12 cm erreicht er nicht ganz seine natürliche natürliche
Endgröße die bei ca.18 cm liegt. Ist ein hervorragender Algenfresser,
neigt aber dazu andere algenfressende Fische als Konkurrenz zu sehen. Vor
allem mit dem Algenfresser Salarias fasciatus kommt er nicht gut aus. Es
gibt einige Hinweise das sich diese beiden nicht gut vertragen, und der
Doktrofisch den kleinen Schleimfisch durchs Aquarium jagt, weshalb man
dem Salarias zulieben auf einen der beiden verzichten sollte. |
Klein
reichen ihm durchaus 300 - 400 Liter, mit zunehmender Größe
sollte er aber auch einen Schwimmraum von mind. 500 - 1000 Liter geboten
bekommen. In einer Revision der Gattung
Ctenochaetus stellten Randall & Clements (2001) fest, dass Ctenochaetus
strigosus nur im Nordpazifik, um Hawaii herum vorkommt. Die im
Indischen Ozean (von Ostafrika bis Malaysia, um die Malediven, Cocos- und
Christmas-Inseln) lebende bisher dieser Art zugerechnete Form hat daher
einen neuen Namen erhalten: Ctenochaetus truncatus.
Ctenochaetus
striatusist ebenfalls immer wieder im Handel zu finden, und vom
Verhalten her wie C. strigosus einzuschätzen. Wird mit ca. 15 cm größer
als Ct. strigosus (natürliche Größe bis 22 cm) und akzeptiert
schnell alles an Ersatzfutter. Man findet ihn im Roten Meer, Indopazifik,
Ostafrika sowie von Japan bis zum Großen Barriereriff. Auch er bekommt
recht schnell sein braunes Farbkleid, was ihn aber nicht minder interessant
macht. Er ist ein friedlicher Doktor wie die gesamte Gattung Ctenochaetus.
Man sollte ihm etwas mehr Schwimmraum bieten, bis ca. 1000 Liter wenn er
ausgewachsen ist. Eine Paarhaltung scheint bei den meisten Ctenochaetus
Arten nicht sonderlich gut zu klappen bzw. ist oft nur im Jugendstadium
möglich. |
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Ctenochaetus
hawaiiensis juvenil:
Hierbei handelt es sich um den wohl bekanntesten Vertreter seiner Art,
der im juvenlien Stadium sehr hübsch gefärbt ist. Er kommt von
Hawaii bis Palau und südlich bis Samoa und den Marquesas vor. Verliert
allerdings recht schnell das hübsche orange und färbt sich wie
nachfolgend zu sehen, ins braune um. Er verliert aber nicht die stolze
und beindruckene Schwimmweise. Ein Doktor der sehr viel Schwimmraum benötigt,
wir meinen wesentlich mehr als die beiden bisher genannten Borstenzahndoktoren.
Eine Paarhaltung ist uns auf einen längeren Zeitraum nicht bekannt,
scheint aber im juvenilen Stadium möglich zu sein. |
Ctenochaetus
hawaiiensis adult: Unser
Chevron Doktor wurde nach zwei Jahren in der Größe von 15 cm
abgegeben da wir das Gefühl hatten das er sich in unserem 1000 Liter
Aquarium nicht mehr wohlfühlt. Er fing mit der göße von
15 cm. zu dem an und zeigte einige Unarten. Dazu zählte auch das er
von einer Fussballgroßen Trachyphyllia geoffroyi die Zooxanthellen
frass, vermutlich aufgrund von zu geringem Algenwachstum im Aquarium. Heute
schwimmt er in einem 8000 Liter Aquarium wo er in der Größe
nochmals zulegte. Daher auch unserer Bitte, diesen Fisch bitte nur kaufen
wenn man deutlich über 1000 Liter Wasserinhalt anbieten kann. Ein
stolzer Fisch der trotz brauner Färbung zu den Interessantesten Fischen
gehört. |
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Ctenochaetus
tominiensis: Der
in der Natur nur bis zu 16 cm groß werdende Ct. tominiensis fristet
bis heute eher ein Schattendasein in unseren Aquarien. Dabei ist er einer
der Fische aus der Gattung Ctenochaetus schlechthin für das Gemeinschaftsaquarium.
Er ist dauernd in Bewegung und schwimmt sehr viel, weit mehr noch als die
bisherigen Arten. Kommt leider immer nur vereinzelt in den Handel was die
geringe Verbreitung in Heimaquarien erklären sollte. Friedfertig gegenüber
allen Aquarieninsaßen, einfach in der Eingewöhnung und danach
gut haltbar. Über die Paarhaltung ist uns leider nichts bekannt. Kommt
im Westpazifik, von Palau und den Philippinen, Indonesien, Salomonen und
im nördlichen Großen Barriereriff vor. |
Ctenochaetus
truncatus:
Dieser sehr interessante Doktorfisch kommt im indischen Ozean vor. Scheint
sich gut zu halten, ähnlich wie die anderen Arten aus der Familie
Ctenochaetus. Mit knapp 15 cm wird er nicht besonders groß.
Färbt sich wie andere von der Farbe gelb nach braun um. Der Farbwechsel
beginnt ca. bei 4 - 5 cm Größe. Wie alle Ctenochaetus Arten
"lutschen" sie gerne Algen die an der Scheibe wachsen. In einer Revision
stellten Randall & Clements (2001) fest, daß C. strigosus nur
im Nord Pazifik, um Hawaii vorkommt. Die bis dahin dem C. strigosus zugerechnete
Art, hat einen neuen Namen erhalten, C. truncatus. Der Unterschied ist
im wesentlichen, daß der ganze Körper gleich wie der Kopf geblich
bis weisslich-blau gepunktet ist, während er bei C. strigosus längsgestreift
ist. Beiden gemein ist aber der gelbe Augenring. Jungfische sind meist
zur gänze gelb. Friedlicher Doktorfisch der sehr empfehlenswert für
das Aquarium mit Wirbellosen ist.
Literatur:
Literatur Randall J.E. & K.D. Clements, 2001: Second revision of the
surgeonfish genus Ctenochaetus with description of 2 new species. Indo-Pacific
Fishes, Honolulu, Hawaii |
Juvenil
ist er gelb..... färbt aber schnell um... |
Gattung
Naso:
Die
Gattung Nasinae besteht aus 15 Arten. Die meisten der ausgewachsenen Nashorndoktorfische
tragen auf ihrer Stirn ein deutlich sichtbares Horn. Die meisten Nashornnfische
sind aufgrund ihrer zu erwartenden Größe für die Aquarienhaltung
nicht sonderlich geeignet oder setzen Aquarien mit etlichen Tausend Litern
Wasserhinhalt voraus. Die beiden kleinsten sind zugleich die am häufigsten
vertretenen in unseren Heimaquarien. Beide Nasos sind die einzigen aus
der Familie die kein Horn bekommen. Die Rede ist vom bis zu 45 cm gross
werdenden Naso elegans und Naso lituratus. Vermutlich hatten
Sie nun auschliesslich den Namen Naso lituratus erwartet, stimmst ? Bei
der Ausarbeitung dieses Artikels fiel uns auf das es zwei sehr ähnlich
aussehende Arten gibt, und im ersten Moment der wichtige und sogar prägnante
Unterschied zuerst kaum auffällt. In so gut wie allen bisherigen Veröffentlichungen
wird von Naso lituratus geschrieben, aber es ist meist der Naso
elegans der gezeigt wird und über den geschrieben wurde. So ist
Naso
elegans in unseren Aquarien weitaus grösser verbreitet und
Naso
lituratus ist dagegen weit seltener zu finden.
Die
beiden stellen zugleich die einzige Art dar die wir aus dieser Gattung
vorstellen da die anderen Nashornfische mit deutlich über 45 cm für
die meisten Aquarien zu gross werden. Deren Pflege sollte Großaquarien
und Zoos vorbehalten bleiben.
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Naso
elegans: Dieser findet seine Verbreitung im Indik und Roten
Meer bis Bali und Indonesien. Beide Arten kommen allerdings in Bali zusammen
vor, wobei Naso lituratus eindeutig dominierend zu sein scheint. Naso
lituratus hat ein breites schwarzes Band entlang der Rückenflossenbasis
und orangefarbene After- und Bauchflossen, während Naso elegans
eine gelb-orangefarbene Rückenflosse und schwarze After- und Bauchflossen
hat. Beide erreichen 45 cm in der Größe, und das auch im Aquarium
wenn sie ausreichend genug Platz haben ! |
Naso
lituratus: Mit
bis zu 45 cm an Fischgrösse in der Natur (ohne Schwanzfilamente gerechnet)
ein wahrliches Prachtier. Um es gleich vorweg zu nehmen, so ein Fisch hat
in einem kleinen 300 Liter fassenden Aquarium nichts verloren. Gerade die
beiden Nasos neigen leider dazu sich ein wenig den Gegebenheiten anzupassen,
was einem aber nicht dazu veranlassen sollte ihn in zu kleinen Aquarien
zu halten. Oft sieht man bei einer Fehlhaltung das verschobene Gleichgewicht
zwischen Kopf und Körper die nicht im Verhältnis zueinander stehen.
Daher die Bitte diese nur in ausreichend grossen Aquarien zu pflegen. Wir
erachten selbst ein 1000 Liter Aquarium nur als eine Übergangslösung.
Die Verbreitung von Naso lituratus liegt im West - und Zentralpazifik! |
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Desweiteren
kommt es bei Naso lituratus und Naso elegans
immer wieder zu Problemen mit der Nahrungsaufnahme, viele magern ab, nehmen
kein Futter mehr an und sterben frühzeitig. Ob es wirklich an den
in der Literatur oft propagierten fehlenden Braunalgen liegt vermögen
wir auch heute noch nicht zu beurteilen. Es ist in jedem Fall so das ihn
nicht gerade wenig Aquarianer erfolgreich halten und das gänzlich
ohne Braunalgen. Evtl. liegt es mit an der Behandlung nach dem Fang und
vor dem Import zu uns in der sog. Zwischenhälterung.
Der
Nahrungsbedarf von Naso lituratus und N. elegans sollte sich
zu 70% aus pflanzlicher und 30% fleischlicher Nahrung zusammensetzen, vor
allem Frostfutter sollte als täglicher Zusatz nicht fehlen! Viele
Nashornfische fressen gerne Norialgen, Banane, Löwenzahn und, ja sie
lesen richtig, sind regelrecht vernarrt in Haferflocken.
Naso lituratus
und Naso elegans sind besonders friedliche Fische die nie Agressionen
gegen andere zeigen. Sie werden schnell zutraulich, und fressen einem bald
aus der Hand. Gerade bei diesen Doktorfischen haben sich Stinte und Garnelen
als gutes zusätzliches Futtermittel gezeigt.
In
Teil 3 lesen sie Wissenswertes über die Gattung Acanthurus
die gleichzeitig die grösste Familie der Doktorfische darstellt. |