.
Erfahrungsbericht Ultraphos
Ein Erfahrungsbericht von Dr. Jens Kallmeyer
Erfahrungsbericht Ultraphos

Nachdem der Inhalt meines 540 L Beckens in sein neues 900 L fassendes Zuhause umgezogen war, wurde ich innerhalb kürzester Zeit mit einem massiven Problem konfrontiert: hohe Phosphatkonzentrationen.

Durch intensive Fütterung mit Staubfutter wuchsen in den lebenden Steinen viele Schwämme, die den Umzug leider nicht überlebten. Da es absolut unmöglich ist, auch nur den geringsten Teil der Schwämme aus den Steinen zu entfernen hatte ich zwei Möglichkeiten: Alle alten lebenden Steine durch neue ersetzen (was aus Kostengründen ausfiel) oder die Wasserbelastung irgendwie in den Griff bekommen.

Vor dem Einsetzen der Steine lag mein PO4 Gehalt bei etwa 0,05 bis 0,1 mg/L (gemessen mit Salifert), um dann innerhalb von 3 Tagen nach Einsetzen der Steine auf ca. 1-2 mg/L anzusteigen. Nun war Eile geboten, es befanden sich ja auch noch ein paar Akroporas im Becken, die allerdings nicht mehr sehr glücklich aussahen. Auch die anderen Korallen sahen deutlich gestresst aus. Da ich einige sehr positive Kommentare über das neue Ultraphos von Aquaterrashop gehört hatte, setzte ich es nun ein.

Bisher hatte ich diverse andere Adsorber im Einsatz. Entweder auf Eisen- oder Aluminiumbasis, beide Typen befriedigten mich nicht völlig. Was mich an den Adsorbern auf Eisenbasis störte, war die Schmiererei beim Einfüllen oder Entnehmen und das rote Wasser am Anfang, bei den Aluminium-basierten Adsorbern kam es häufig zu einer negative Reaktion der Korallen für ein oder zwei Tage.

Ultraphos ist ein Phosphatadsorber auf Aluminiumbasis. Es ist extrem fein, die Körnung liegt unter 1 mm. Die dadurch entstehende große Oberfläche erlaubt eine sehr schnelle Adsorption. Allerdings sollte auch unbedingt der beigelegte Netzstrumpf benutzt werden, da viele andere Beutel zu grobmaschig sind und das Ultraphos sich dann im Filter etc. verteilt. Was mir an der Packung auffiel war die Dosierungsanweisung. Bei keinem anderen Adsorber habe ich bisher eine maximale Dosierung gesehen, nur Empfehlungen über die richtige Menge, - wenn überhaupt. Bei Ultraphos wird ganz direkt vor einer Überdosierung gewarnt, also scheint das Zeug wirklich was aus dem Wasser rauszuholen.

Ich legte zuerst ca. 200 g in einem Netzstrumpf in den Überlauf, wo es von ca. 1500 L/h überspült wurde. Was mir beim Hineinlegen in den Überlauf auffiel, war die Erwärmung des Materials. Durch einen kurzen Anruf bei Aquaterrashop konnte diese Frage geklärt werden: Das Material nimmt zuerst Calcium auf, diese Reaktion setzt Wärme frei. Das adsorbierte Calcium wird dann gegen Phosphat ausgetauscht.  Eine kurze Bemerkung auf der Packung könnte vielleicht so manchem Aquarianer einen Schreck über die warmen Finger ersparen.

Nach 24 Stunden stellte ich eine deutliche Erholung der Tiere fest, d.h. sie öffneten wieder ganz normal und zeigten schon wieder etwas mehr Farbe. Nun ermittelte ich den Phosphatgehalt im Wasser: ca. 0,1 mg/L. Nicht schlecht für 24 Std., nach nur einem Tag war der Phosphatgehalt um 90 % reduziert worden. Ich muß dazu natürlich sagen, dass ich niemals mit Kalkwasser gearbeitet habe und deshalb wohl auch keine versteckten Phsophatreserven in der Dekoration habe. Diese können den Phosphatgehalt über lange Zeit auf einem recht hohen Niveau halten da sie wieder in Lösung gehen wenn die Konzentration im Wasser unter einen bestimmten Wert sinkt.

Neben einem Absinken des Phosphatgehaltes konnte ich auch einen sinkenden Calcium Gehalt feststellen, von etwa 420 mg/L auf ca. 380 mg/L. Dank Kalkreaktor konnte der Ca Wert schnell wieder angehoben werden.

Der Netzbeutel blieb noch 3 weitere Tage im Überlauf, ohne dass der PO4 Werte weiter abfiel. Nun ja, 0,1 mg/L ist schon nicht schlecht, aber das war mir immer noch zuviel. Da der Beutel anfing, von Algen besiedelt zu werden nahm ich ihn raus und musste feststellen, dass die Algen auch schon das Ultraphos selber besiedelt hatten, dadurch war wahrscheinlich die Wirkung des Materials deutlich herabgesetzt.

Ich tauschte es gegen frisches Material aus und packte diesmal ca. 300 g nicht in den Überlauf, sondern in eine Filterkammer in meinem Abschäumer (Deltec 1250). Nach 2 Tagen bemerkte ich eine deutliche Verbesserung des Polypenbildes und ein weiteres Aufgehen der Korallen, außerdem war das Wasser extrem klar, absolut kein Gelbstich, und das ohne jegliche Kohlefilterung oder Ozonisierung. Ultraphos scheint wirklich neben Phosphat auch Gelbstoffe zu adsorbieren. Nachdem das Ultraphos 3 Tage in der Filterkammer war, kontrollierte ich noch mal die Wasserwerte: Phosphat war nicht mehr nachweisbar, Calcium wieder leicht abgesackt. Nachdem der Calcium Gehalt wieder angehoben war blieben die Wasserwerte absolut konstant. Der Adsorber ist nun seit rund einem Monat im Becken, Phosphat bleibt trotz massiver Fütterung unter der Nachweisgrenze, Calcium ist stabil.

Zusammenfassung
Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Adsorberleistung von Ultraphos alles übertrifft, was ich bisher getestet habe. Dazu ist es sehr einfach zu dosieren und zu handhaben. Die extreme Leistungsfähigkeit sollte allerdings auch mit Vorsicht eingesetzt werden, denn ein plötzlicher Absturz des PO4 Gehaltes kann unter Umständen gefährliche Auswirkungen haben.

Auf jeden Fall sollten die Dosierungsanweisungen auf der Packung eingehalten werden, sie stehen dort nicht ohne Grund! Der Calciumgehalt sollte bei der Anwendung von Ultraphos im Auge behalten werden, allerdings scheint die Absenkung nur gering zu sein wenn man sich an die Dosierungsanweisungen hält. Etwas mehr Information auf der Packung könnte nicht schaden, so teuer sind größere Etiketten ja nun auch nicht.

Wenn man einmal die Leistungsfähigkeit von Ultraphos und die daraus resultierende sparsame Anwendung auf seinen Preis umrechnet, dann kann man das Produkt nur noch als extrem preiswert bezeichnen.

Jens Kallmeyer
kallm@gmx.de

 

Ultraphos Infofenster:

Die rechts stehenden 
Informationen sind 
der Homepage von 
aquaterrashop.de 
entnommen worden.

Hochleistungs Phosphatadsorber auf Aluminium Basis
Ultraphos

Ultraphos ist ein Adsorbergranulat auf Aluminiumbasis das Phosphate, Huminsäure und organische Schadstoffe sicher und effektiv aus dem Aquarium entfernt. Größe: 1000 Gramm Eimer.

Mit Ultaphos kann der Nährstoffgehalt des Aquariums sehr niedrig gehalten werden. Unerwünschter Algenwuchs wird effektiv unterbunden und die Farben der Korallen werde deutlich verstärkt. Schadstoffe werden fest an die Oberfläche des Materials gebunden und auch nach langer Betriebszeit nicht wieder abgegeben.

Ultraphos bindet bis zu 8000 mg Phosphat effektiv an ebenso werden Gelbstoffe und Huminsäuren sowie weitere organische Nährstoffverbinugen effektiv gebunden. Im Gegensatz zu eisenhaltigen Adsorbergranulaten tritt keine Eisenerhöhung und kurzfritige Trübung im Becken auf.

Dosierungsanleitung:

  • Verwenden Sie zu Beginn maximal 50 gr. / 200 Liter
  • nach 14 Tagen erhöhen Sie die Menge bis zu 100 Gramm/ 200 Liter
  • Regelmässiger Wasserwechsel (10 %) pro Woche unterstützt Ultraphos

 
 
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
1. Dezember 2003 , auf archiv.korallenriff.de