.Eine Fangschreckenkrebs Geschichte
von Torsten Wiese

Geschichte:
===========

Im Januar 2000 habe ich mir mit Lebendgestein aus Indonesien unbemerkt einen Fangschreckenkrebs importiert!

Auffällig war das unerklärliche Verschwinden kleiner neueingesetzter Tiere, ohne jemals "Reste" zu finden. Im Herbst 2000 war mir dann klar, das wir einen Räuber im Becken haben mussten und habe aufgehört neue Tiere einzusetzen. Danach begann die Fangschrecke wohl sich von Schnecken zu ernähren, der Boden war übersäht mit auseinandergebrochenen Schalen von Turboschnecken. Anfang 2001 hatte die Fangschrecke eine Grösse von ca. 6cm und bezog eine Höhle in direkter Nähe zur Frontscheibe. Ich habe versucht mit dem Tier zu leben und habe es gezielt mit Stinten gefüttert.

Trotzdem stieg die Agressivität des Tieres weiter an. Mitte 2001 konnte ich beobachten, wie unser ausgewachsenes Scherengarnelen - Weibchen sich und das Männchen gegen die Fangschrecke verteidigen musste. Die Garnele verlor dabei eine Schere. Alle Versuche das Tier zu fangen scheiterten.

Im März diesen Jahres ist es mir dann endlich durch einen Zufall gelungen das Tier (inzwischen ca. 10cm) mit einem Kescher zu fangen. Ich habe zum Herausfangen eines Doktors einen Kescher ins Aquarium gestellt. Zu meinem grössten Erstaunen attackierte die Fangschrecke den Kescher mit einer unglaublichen Agressivität und lautem Geknalle. Sie war so sehr mit der "Verteidigung Ihres Reviers" beschäftigt, dass ich Sie gegen die Frontscheibe schieben konnte um Sie danach zu fangen.

Danach habe ich Sie in einem 5 Liter-Eimer in das Filterbecken unter das Aquarium gestellt, um Sie einem Vereinskollegen zu überlassen. Aus dem Eimer ist Sie herausgesprungen - ins Filterbecken.

Inzwischen hat Sie eine neue Bleibe in Einzelhaft gefunden.
 

Fazit:
Extrem schnell, extrem schlau und auch mit gezielter Fütterung nicht von Übergriffen auf andere Tiere abzuhalten. Dabei mit Abstand das interessanteste Tier, das ich je in meinem Aquarium hatte.

mfg
Torsten Wiese

 
Text und Fotos by Torsten Wiese, im Mai  2002 (c) auf Korallenriff.de