.
Ein Interview mit Rüdiger Latka
Verleger und Redakteur der Fachzeitschrift Der MeerwasserAQUARIANER
.
Rüdiger Latka
 

 

KORALLENRIFF.de:  Wie lange sind Sie schon Aquarianer? Im besonderen interessiert uns natürlich Ihr aquaristischer Weg bis heute?

LATKA: Bei mir war es der klassische Einstieg. Mit 8 Jahren bekam ich von einem älteren Aquarianer einen Guppy im Einmachglas. Allerdings war danach mein Vater mehr von der Aquaristik begeistert als ich. Er kaufte sich ein großes Süßwasserbecken. Für mich war das ideal: Vater pflegte das Becken und Sohn konnte in Ruhe die Fische beobachten. Wichtiger als das Aquarium waren für mich zu dieser Zeit die einheimischen Fische, Molche, Kröten usw. die ich liebend gerne in der freien Natur beobachtete. Mit Tauchermaske und Flossen war ich im Sommer fast täglich am Wasser. Meine ersten eigenen Fische waren dann auch die Einheimischen wie Moderlieschen, Ukelei oder auch die Sonnenbarsche die ein schönes Farbkleid haben und überall in unseren Seen zahlreich vertreten sind. So zwischen 10 und 13 Jahren pflegte ich auch mittelamerikanische Cichliden. Dann beendete ich für eine Weile die Aquaristik. Schulabschluss, Ausbildung, Motorräder und Mädels waren zu dieser Zeit einfach wichtiger.
Erst 1982 mit dem Einzug in eine eigene Wohnung kam der Wunsch nach einem Aquarium wieder auf. Es war ein Süßwasserbecken. Mein oberstes Ziel war es ein intaktes Pflanzenbecken mit einem angepassten Fischbestand zu unterhalten. Ich las das damalige Werk von Kaspar Horst und Horst Kipper mit dem Titel „Das perfekte Aquarium“. Ab dieser Zeit interessierten mich ehrlich gesagt weniger die „fischigen“ Bewohner als viel mehr die Kunst solch einen Lebensraum optimal am funktionieren zu halten. Das war für mich das eigentliche Interessante an der Aquaristik. Rückblickend muss ich zugeben, dass diese Zeit meine zukünftige aquaristische Entwicklung prägte, denn ich erkannte, wenn man einmal die wichtigen Abhängigkeiten der gepflegten Individuen in einem Ökosystem begriffen und verschiedene untrennbare Zusammenhänge verstanden hat, dann ist eigentlich jede Art von Aquaristik erfolgreich zu betreiben.
Zwischen 1982 und 1986 zog es mich wieder hinaus in die natürlichen Biotope meiner Pfleglinge. Da war er wieder, der Wunsch die Fische und Pflanzen in der natürlichen Umgebung zu beobachten. So kam die Zeit der Reisen die hauptsächlich nach aquaristischen Schwerpunkten geplant und durchgeführt wurden. Zusammen mit meiner Frau unternahm ich Reisen in die entlegendsten Gebiete Südostasiens immer auf der Suche nach Fischen. Meist brachte ich zwar nur die Fische mit die man auch in jedem besseren Fachgeschäft hätte kaufen können, aber wer es selbst einmal erlebt hat in entlegenen Urwaldbächen zu fischen oder bis zur Brust in Reisfeldern zu stehen um Kampffische zu jagen, der versteht was ich meine.


Die Redaktion des MeerwasserAquarianers setzt sich im wesentlichen aus drei Personen zusammen: Wissenschaftliche Beratung – Dipl. Biol. Johann Kirchhauser. Hauptsächliches Interesse sind sämtliche marine Lebewesen. Hier an seinem Arbeitsplatz im Vivarium des Karlsruher Naturkundemuseums


 J. Kirchhauser bei der wöchentlichen Überprüfung der Salinität. Man kann sich unschwer vorstellen, dass dies bei über 20 Aquarien in echte Arbeit ausartet.

KORALLENRIFF.de: Was für ein Aquarium oder welche Aquarien pflegten Sie über die Jahre selbst? Hier würde uns vor allem interessieren welche Tiere sie besonders interessieren.

LATKA: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung kam ich 1987 zur Meeresaquaristik. Zuerst gab es eine kurze Episode der Mittelmeeraquaristik. Hier pflegte ich neben großen Röhrenwürmern, Seeigel, Anemonen sowie Anemonengrundeln (z.B. Gobius buchichi) zwei Arten von Garnelen wobei hier die Lysmata seticaudata farblich in nichts ihren tropischen Verwanden nachstand. Als Fische kamen diverse Schleimfische wie Blennius rouxi, B. canevae aber auch die Spitzkopfblennis wie Tripterygion minor zum Einsatz.
Weil es aber so unwahrscheinlich schwer war an Tiere zu kommen und man in der Regel ja nur einmal im Jahr ans Meer fahren konnte, entschied ich mich für die tropische Meeresaquaristik. Als ich die Bücher von Peter Wilkens las, die damals mit ähnlicher Überzeugung, Sachverstand und Begeisterung verfasst waren wie das Werk von Horst und Kipper, war es um mich geschehen. Ein 500 Liter Korallenriffbecken musste es sein. Nachdem das Becken stand, mit Wasser befüllt und nach 4 Wochen mit einem kleinen Teil Lebender Steine besetzt war, wartete ich noch ca. 2-3 Monate (das mache ich übrigens auch heute noch so) bis sich alles soweit eingespielt hatte. Dann ging ich nach Afrika und brachte von dort meinen kompletten Erstbesatz an Korallen mit. In den darauffolgenden Jahren lernte ich das Tauchen und konnte so meine Tiere wieder in der natürlichen Umgebung beobachten. Reisen nach Kenia, an die Ostküste Malaysias, an den Golf von Bengalen, in die Andamanensee, in die Karibik, an den Pazifik und in den Indischen Ocean sowie ans Rote Meer folgten.
Das war - neben dem Lesen von meeresaquaristischen Fachartikeln - der wichtigste Teil meines Erkenntnisgewinns. Dieses 500 Liter Aquarium begleitete mich 12 Jahre lang durch alle Trends der Meeresaquaristik. Zum Schluss war es ein Aquarium das einen Mischbestand an Weichkorallen, Hornkorallen und Steinkorallen aufwies. Hierbei überwogen allerdings die Steinkorallen wie Acropora pulchra, A. formosa, A. selago sowie Seriatopora hystrix und Pocillopora damicornis sowie diversen Pavona-Arten. An Fischen wurden 1 Zebrasoma flavescens, 2 Gelbschwanzdemoisellen, 1 Salarias fasciatus, 5 Pygamabarsche, 1 Escenius bicolor, 2 Pterapogon kauderni, 6 Zebragrundeln Ptereleotris zebra, 1 Pseudochromis porphyreus gepflegt. Die meisten Fische waren von Anfang an im Becken. Weiterhin bevölkerten noch 1 Seegurke Holothuria edulis (die sich durch Teilung vermehrte), 2 Diademseeigel, mindestens 30 kleine Schlangensterne (noch aus Mittelmeerzeiten) und ein Paar Stenopus hispidus, Einsiedler und Schnecken das Becken.
Heute stehe ich mehr auf eine Mischung von ästigen Korallen wie Acropora, Seriatopora und Pocillopora die ich mit plattenartig wachsenden Korallen wie verschieden gefärbte Montipora, Mycedium, Merulina und Turbinaria kombiniere. Das alles tue ich in einem 200 Liter netto fassenden Aquarium, da ich hier die Kleinigkeiten einfach besser beobachten kann als in einem großen Becken. Dieses Aquarium hat einen Besatz an kleinen Grundeln (z. B. Amblygobius rainfordi, Stonogobiops nematodes), Blaustreifen-Seenadeln Doryrhamphus excisus und Leierfischen. Als Garnelen pflege ich nur die max. 2 cm großen Periclimenes yucatanicus die ich in mehreren Kolonien von Heliofungia spp. halte. Diese langtentakelige Steinkoralle sieht einer Anemone täuschend ähnlich macht aber wesentlich weniger Probleme, weil das eventuelle Umherwandern entfällt. Die Garnele scheint es nicht zu stören. Alles in allem mag ich kleine bis sehr kleine friedliche Gesellen in diesem Aquarium.
Ein zweites 110 Liter großes Becken das nur mit 2 Leuchtstoffröhren (T8) beleuchtet wird, wird demnächst als Jaubert-System aufgebaut. Neben einem hohen Bodengrund soll vor allem Caulerpa prolifera als Bewuchs dienen. Ich versuche dabei eine Seegraswiese zu imitieren und das ist mit dieser Caulerpa am besten möglich. Bei relativ wenig Licht wächst sie schmal und lang und sieht so Seegras am ähnlichsten. In diesem Aquarium möchte ich dann später echtes Seegras kultivieren und hier wird auch nur das gepflegt was im Meer ebenfalls in solchen „Wiesen“ zu finden ist. Ich möchte einfach so langsam weg von den zusammengesammelten Steinkorallenaquarien wo für mein Dafürhalten ein Becken dem anderen gleicht. Das Meer bietet „Mehr“. Ich für meinen Teil werde die ausgetretenen Pfade so langsam verlassen und mich Neuem, vielleicht weniger Buntem aber nicht minder Interessantem, zuwenden.

André Luty. Er deckt die Redaktion „Ost“ ab. Hauptsächliche Interessen- und Arbeitsgebiete sind Doktorfische sowie in neuester Zeit alle Krebsartigen
Rüdiger Latka. Er deckt die Redaktion „West“ ab. Hauptsächliche Interessen- und Arbeitsgebiete sind die Erhaltung optimal arbeitender Aquarien und ständige Verbesserung der Umgebungsparameter. Im Bild vor der Stein- und Weichkorallenzuchtanlage des Vivariums in Karlsruhe. Hier arbeitet er in seiner Freizeit als ehrenamtlicher Mitarbeiter
Die Arbeit mit vielen unterschiedlichen Meerwasseraquarien, egal ob aus tropischen, subtropischen oder kalten Meeren, erfordert ein breites Wissensspektrum und ein gehöriges Maß an Improvisation. Hier wird durch R. Latka gerade ein neues noch nicht auf dem Markt befindliches Phosphatreduktionsgranulat an einem Hai-Becken mit Junghaien getestet und die Auswirkungen protokolliert.  Für die Redaktion des MA ist die praktische Arbeit an vielen unterschiedlichen Aquarien sehr wichtig. Reine hemdsärmelige Schreibarbeit ist nicht unser Ding.

KORALLENRIFF.de: Sie sind ja Redakteur und Verleger in einer Person. Wie kam es, dass Sie die Fachzeitschrift „DER MEERWASSERAQUARIANER“ verlegen?

LATKA: Einige Zeit war ich mit André Luty in der Redaktion des VDM-Kuriers tätig. Der VDM (Vereinigung der Meerwasseraquarianer) war eine von Joachim Frische und einigen anderen Leuten gegründete bundesweite gemeinnützige Vereinigung in der Seewasserliebhaber aus allen Teilen Deutschlands ansässig waren. Damit ein Informationsaustausch für solch ein großes Gebiet möglich wurde, rief man dieses Mitteilungsblatt ins Leben. Es erschien vierteljährlich und zu dieser Zeit so meine ich enthielt es einige gute Beiträge, machte einen Haufen Arbeit aber auch großen Spaß, war ehrenamtlich und verbrauchte einen großen Teil meiner Freizeit. Damals schon keimte der Wunsch auf neben den etablierten Zeitschriften die ja meist Süß- und Salzwasser sowie Terraristik abdeckten eine Zeitschrift die professionell geführt wurde ins Leben zu rufen. Diese sollte dem Meerwasseraquarianer 4 mal im Jahr Informationen an die Hand geben. Als ich einige Jahre später dann noch den Leiter des Vivariums im Karlsruher Naturkundemuseum bei einem Seewassersymposium kennen lernte und mir die Möglichkeit gegeben wurde dort in der Salzwasseranlage ehrenamtlich mitzuarbeiten, dann wurde der Wunsch konkret. Durch die vielen unterschiedlichen Aquarientypen und Tierarten sowie die dadurch entstehenden Probleme und Herausforderungen hat man ein sehr breites Betätigungsfeld, breiter auf jeden Fall als man es als Privataquarianer mit nur ein oder zwei Becken zu Hause je haben kann. So hatte ich neben der zugesicherten Unterstützung von André Luty und Johann Kirchhauser sowie einigen treuen Autoren und Bildautoren ein solides Fundament. 1997 vergab ich dann meinen ersten Druckauftrag und „Der MeerwasserAQUARIANER“ war geboren. Die Namensgebung war übrigens eine Idee von meinem Freund Rolf Boger, der mich hier ganz pragmatisch beriet: „Nenne die Sache einfach beim Namen“, war sein Kommentar, und so geschah es dann auch.
 
 

Durch die Mitarbeit in einer professionell geführten Anlage ergeben sich auch immer Kontakte mit außergewöhnlichen Fischen wie hier dem Rotfeuerfisch, die im Hobbybereich seltener gepflegt werden.

KORALLENRIFF.de: Wer steckt noch hinter dem MeerwasserAQUARIANER? Haben Sie so etwas wie ein Team das Ihnen zur Seite steht?

LATKA: Neben dem reinen Redaktionsteam habe ich noch einige Berater die einerseits einfach praktizierende Meerwasseraquarianer sind und einige Weitere die eine naturwissenschaftliche Ausbildung haben und – für mich immer ganz wichtig – auch Meerwasseraquarianer mit guten Becken sind. Weiterhin kommen von meinen regelmäßigen Autoren auch immer sehr gute Ideen die ich auf keinen Fall missen möchte. Neben diesem redaktionellen Umfeld sind natürlich an der praktischen Durchführung vom Layout bis letztendlich zur Auslieferung noch eine Menge Leute beschäftigt.

.
Das ehemalige Meerwasserbecken von R. Latka. Dieses Aquarium wurde aufgelöst, als klar war, dass zweimal in Folge ein Wohnungsumzug ins Haus stand. Hier hätte es wenig Sinn gemacht nebenher ein Aquarium zu betreiben. Zur damaligen Zeit waren farbige Steinkorallen noch eine Rarität und fast unerschwinglich. Die grüne Acropora war ein Juwel und wurde auch so behandelt.

KORALLENRIFF.de: Es ist unserer Erfahrung nach manchmal problematisch neue Schreiber zu gewinnen. Der Hauptgrund ist oft auch, dass sich diese nicht trauen ihre eigenen Erfahrungen zu Papier zu bringen. Wie schwierig gestaltet sich die Suche nach neuen Autoren und wie wichtig sind für sie die Erfahrungen von Aquarianern überhaupt?

LATKA:Wenn man überlegt, wie viele aquaristische Fachmagazine es alleine in Deutschland gibt, dann kann man sich unschwer vorstellen, dass der Markt quasi übervoll ist. Nehmen wir noch das INTERNET und die gut gemachten Vereinsnachrichten einzelner Vereinigungen dazu, dann wird das Problem überdeutlich. Es wird mehr „Schreibfutter“ benötigt als es überhaupt Anbieter gibt. Ebenso geschieht ja – speziell in der Meeresaquaristik – nicht jeden Tag etwas Neues und Schreibwürdiges. Uns war das durch die redaktionelle Tätigkeit bei der VDM von Anfang an klar und deshalb entschlossen wir uns für eine quartalsweise Erscheinung. So lassen sich angebotene Artikel in Ruhe überprüfen, Vorschläge nachbauen und erproben und ggf. Mist auch mal auszusortieren, ohne dass man gleich in redaktionelle Verlegenheit kommt. Die Erfahrungen von Meerwasseraquarianern sind für die Redaktion des MeerwasserAQUARIANERS sehr wichtig. Nur die Publikation solcher Erfahrungen lässt die Meeresaquaristik weiterkommen. Ich kann nur immer wieder betonen: sollte jemand Probleme haben seine Gedanken auf Papier zu bringen, die Redaktion hilft bei der Umsetzung.

Seit Mai 2003 wird nun ein kleines Meerwasserbecken mit 250 Liter netto betrieben. Dieses Aquarium steht im Büro des MA und wurde ausschließlich mit Steinkorallennachzuchten besetzt. Erst in 2 – 3 Jahren wird es repräsentativ sein

KORALLENRIFF.de: Wie könnte man mehr Schreiber gewinnen die über Ihre Erfahrungen berichten?

LATKA: Dafür wie man Schreiber gewinnt gibt es leider kein Patentrezept.

..
Für mich als Redakteur und Herausgeber des MA ist es wichtig von der Natur stetig zu lernen. Nie käme ich auf den Gedanken, weil ich Meerwasseraquarianer bin, ein Süßwasserbecken abzuqualifizieren. Aus diesem Grunde unterhalte ich neben Meerwasser auch ein Süßwasserpflanzenaquarium. Gerade von den Pflanzen kann man viele Reaktionen wie Lichtreaktion, die verträgliche Zufuhr von Spurenelementen und die Reaktion auf schlechte Umgebungsparameter (NO3 und PO4) lernen. Sie reagieren schneller als unsere Steinkorallen aber in manchen Dingen doch ähnlich.

KORALLENRIFF.de: Wir erinnern uns an die letzte Ausgabe (2/2003) mit dem Hauptthema „Zeolith“. Machen Sie eigentlich viele Tests zur Verwertung in der Zeitschrift selbst?

LATKA: Einige Tests mache ich selbst. Gerade beim Zeolith waren es die Praxiserfahrungen im biologischen als auch abiologischen Bereich. Die meisten lasse ich aber anhand meiner Vorgaben die ich zuvor mit Redaktionsmitgliedern und Meerwasseraquarianern diskutiere von Leuten bzw. Labors durchführen die auf das jeweilige Thema spezialisiert sind.

Korallenbecken mit Weichkorallen, Steinkorallen und Muscheln im Vivarium
.
Algenbecken für Seepferdchen, Seenadeln, Leierfische und Mirakelbarsche. Die Kunst ein solches Becken zu betreiben besteht darin, die Algen an der Assimilation zu hindern. Die feinen Sauerstoffbläschen im Wasser würden die Seepferdchen bedrohen. Solche Becken sind immer der Versuch eine Seegraswiese zu imitieren
..
KORALLENRIFF.de: Was war ihr schönstes Erlebnis bei der Pflege von Meerestieren?

LATKA: Als ich die ersten jungen Pterapogon kauderni in der Filterkammer meines Aquariums entdeckte.

Korallenriffbecken mit großen roten Anemonen. Nachzuchten dieser Anemonen wurden schon an viele Aquarianer weitergegeben. Hier besteht die Kunst darin, den Anemonen den einmal ausgesuchten Standort so angenehm wie möglich zu gestalten damit sie nicht auf die Idee kommen zu wandern. Gleichbleibende Bedingungen über 10 Jahre und länger sind eine Kunst.

KORALLENRIFF.de: Gab es auch negative Erlebnisse?

LATKA: Klar! Als mir mal ein Mittelmeerbecken auslief. Das war ein Fest.

Die sog. Babyecke im Vivarium ist unser ganzer stolz. J. Kirchhauser züchtet seit Jahren Pterapogon kauderni in respektabler Stückzahl. Diese werden als Jungfische während der Schwarmbildung für die kleinen Zuschauer des Vivariums ausgestellt. Nachdem sie unverträglich werden, werden sie an interessierte Aquarianer abgegeben. Ein kleiner Beitrag zum Artenschutz.

KORALLENRIFF.de: Können Sie uns verraten was es dieses Jahr für Höhepunkte in ihrer Zeitschrift gibt?

LATKA: Das kann ich Vorab nicht verraten. Aber, zum einen sind für mich auch immer Höhepunkte wenn die gängigen Verfahren optimiert werden und wir darüber berichten können. Wie z.B. in Heft 3/2003 in dem Bericht von Armin Glaser der plausibel erklärt, dass die bei der Verwendung von Calciumchlorid immer als Damoklesschwert mitschwingende Ionenverschiebung gar nicht so gravierend ist, wenn man einen 14 tägigen 10% Wasserwechsel durchführt. Er demonstriert anhand von diversen Berechnungen, dass diese Ionenverschiebung dann völlig an Bedeutung verliert, denn Tatsache ist, dass ein praktizierender Riffaquarianer mit nichts leichter den Calciumgehalt einstellen kann, als mit Calciumchlorid. In meinen Augen wieder ein Steinchen im Mosaik.

KORALLENRIFF.de: Welche Zukunftspläne haben Sie?

LATKA: Wir möchten auch in Zukunft im MeerwasserAQUARIANER praxisnah informieren. Einige Bücher wird es in Zukunft auch geben. Im übrigen suchen wir Manuskripte für gute Meerwasserbücher. Sollte sich also jemand berufen fühlen kann er uns jederzeit kontaktieren.

KORALLENRIFF.de: Wir danken Ihnen ganz herzlich für das Interview

Rüdiger Latka: Gern geschehen.
 

Seit kurzem ist der Rüdiger Latka Verlag auch online zu finden.
Bei Interesse klicken Sie bitte: www.dermeerwasseraquarianer.de
 



03.August 2003, (c) by Korallenriff.de
Bildcopyright by Rüdiger Latka
Durch das Interview führten Manuela und Robert
Bearbeitung: Manuela und Robert für korallenriff.de (c)