Ich betreibe seit ca. 1,5 Jahren ein 300l Karibikbiotopbecken. Dadurch, das ich auch azooxantelle Gorgonien und natürlich auch einige Fische pflege, muß ich auch entsprechend füttern. Dadurch pendelte sich mein Nitratwert auf ca. 40-50 mg/l ein. Das war mir aber auf Dauer doch zu viel. Was sollte ich tun? Außerdem wurde mir mein Becken schon etwas zu klein, und ich hätte gerne noch ein zweites Becken als Ausweichmöglichkeit gehabt.
Ich hatte drei Möglichkeiten zur Auswahl.1. Nitratfilter (Schwefel o. Wodka)
Ist mir von der Handhabung zu risikoreich und zu aufwendigund, nimmt unnötig Platz weg.2. Schlammfilter
Zum einen ist mir der Preis für den Schlamm hoch, und ich kann meines Erachtens in dem Becken keine Tiere halten, weil dort die höheren Algen den Platz in Anspruch nehmen.3. Jaubertsystem
Nach den Berichten im Meerwasseraquarianer und Koralle ist er ideal für den Nitratabbau, und ich kann es noch als Zweitbecken im Bypass mit meinem Hauptbecken laufen lassen.Es war die für mich praktikabelste Lösung. Außerdem auch ein Herausforderung, ob das System wirklich so gut funktioniert wie es propagiert wird.
Neben meinem Filterbecken war noch Platz für ein 60cm langes, 30cm tiefes und 50 cm hohes Becken.
Nun zum Aufbau eines Jaubertbeckens:
Aufbau am 11. Januar 2003Nach ausführlicher Recherche im Internet und diversen Fachmagazinen besorgte ich mir eine weisse Lichtrasterplatte und schnitt sie auf die Grundfläche des Beckens zu. Den Abfall (schmale Reststücke Höhe ca.1,5 -2cm) nahm ich als Abstandshalter unter die Lichtrasterplatte. So entsteht das für das System wichtige Plenum.
Auf die Abstandshalter kommt dann die Lichtrasterplatte.
Dann wird die Fliegengaze zugeschnitten. Sie verhindert, das der Kies durch die LR Platte fällt. Es ist wichtig, das sie aus perlonähnlichem Material besteht, damit sie sich nicht im Laufe der Zeit zersetzt.
Auf die Fliegengaze kommt der gewaschene, 3-5mm grobe Kies.
Nach 5cm Schichthöhe habe ich nochmals ein Fliegengaze eingebracht. Das hat den Grund, wenn später grabende Grundeln oder Krebse im Becken sind, das die aeroben und anaeroben Schichten nicht vermischt werden. Dann wird auf 10cm Höhe aufgefüllt.
Da der Boden eines Jaubertbeckens möglichst frei bleiben soll, um eine ungehinderte Diffusion zu ermöglichen, habe ich die größten lebenden Steine auf eine Plexiglasbank gelegt, und nur die kleineren mit der Schmalseite auf den Kies gestellt, um die Bank zu verdecken.
Danach wird Salzwasser eingefüllt und das Becken in Betrieb genommen. Bei mir läuft es als Bypassbecken, so das ich es jederzeit abkoppeln kann, wenn etwas schief gehen sollte.
Aufbau des Jaubert Systemes am 11. Januar 2003
Hier noch ein Bild nach ca. 2 Monaten Ergänzung am 8. Juni 2003:
Jaubert Filtersystem, 6. Juni 2003
Foto (c) M. KruppasIch werde nach ca. einem Jahr meine Erfahrungen in einem weiteren Bericht veröffentlichen.
Sabine Mülder
Text und Fotos (c) von Sabine Mülder, im Januar 2003 (c) by Korallenriff.de