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Korallenzucht im „Miniriff“
Ein Erfahrungsbericht von Jürgen Schmitt
www.miniriff.de


Zur Person: 40 Jahre alt, verh. 2 Kinder 
Seit 20 Jahren Meerwasseraquarianer mit 
Unterbrechungen
Als ich im Juni 1999 nach längerer Unterbrechung durch die Geburt unserer Kinder wieder ein kleines Meerwasseraquarium aufstellte, ahnte ich nicht wie viel Freude mir dieses Hobby wieder macht würde. Nur 130 Liter, 4 Leuchtstoffröhren, Topffilter und damals noch keinen Abschäumer. Bei aus-reichendem Wasserwechsel funktionierte es auch so. Die gute Qualität der lebenden Steine und ein maßvoller Fischbesatz ließen bald ein farbenprächtiges kleines „Miniriff“ entstehen. Der Besatz bestand aus Leder- Röhren- Weichkorallen, Krusten und Scheibenanemonen sowie ein paar kleinen Fischen. 
Durch den Meerwasserchat und das Meerwasserforum im Internet lernte ich viele Gleichgesinnte kennen, die mein
Miniriff bewunderten und mir mit Rat und Tat zur Seite standen.Wenn alles so gut gedeiht, könnte man es ja auch mal mit ein paar Stein-korallenablegern probieren, dachte ich, und bestellte bei Michael Mrutzek 3 kleine Steinkorallenfragmente mit dem Hinweis das diese auch unter Leuchtstoffröhren gut haltbar sein sollten. 


Nach nur 9 Monaten waren aus den kleinen Ablegern ansehnlich Korallen gewachsen


Blastomussa merletti Echinopora lamelosa Pocillopora damicornis
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Ein neues größeres Becken musste her. So wurde im Januar 2000 meine jetziges 400 Liter Aquarium eingerichtet. Die in meinem alten Becken dicht an dicht gewachsenen Korallen konnten sich nun voll entfalten. Nach und nach kamen immer mehr Steinkorallen dazu, die nun unter HQI Beleuchtung,  gutem Salz, maßvoller Abschäumung und Spurenelementzugabe größer und größer wurden. Dicke weiße Wachstumsränder an meinen Montiporakorallen zeugten von mehr als 1 cm Wachstum monatlich. Um Vernesselungen der Korallen untereinander zu vermeiden wurde es immer öfter nötig gärtnerisch einzugreifen. Mit ersten Tipps von Bernd Mohr aus Rüsselsheim gelang es mir Korallenfragmente auf kleine Steine zu kleben und sie dort weiterwachsen zu lassen.  Nach ein paar Monaten füllte sich der Bodenbereich meines Aquarium mehr und mehr, sodass ich mit entschloss ein separates Ablegerbecken aufzustellen. Spezielle Ablegersteine aus Riffkeramik dienten als Siedlungs-Substrat. Sie werden sehr schnell von Kalkalgen überwachsen und sind nach ein paar Wochen nicht mehr von der übrigen Dekoration zu unter-scheiden. Totes Riff-gestein und Dolomitgestein sind auch geeignet, sollten aber vorher gründlich gewässert werden.
 

Korallenzucht im Minriff Seite 2


Text und Fotos von Jürgen Schmitt, im Mai 2002 auf Korallenriff.de