Wer kennt sie nicht, die bedrohlich aussehenden Borstenwürmer mit ihrem unzähligen Borsten?
Eines
schon mal vorneweg. So schlecht wie alle tun sind diese gar nicht. Zumindest
die kleinen Arten erfüllen einen guten Zweck, nämlich den, den
Bodengrund schön locker zu halten. Ich denke das Borstenwürmer
erst dann zu einer Gefahr werden wenn sie zu wenig Futter haben. Ausnahme
ist natürliche der große Feuerborstenwurm. Der wird wohl immer
zu einer Gefahr werden, und das sowohl für Fische als auch für
Korallen. Ist der Nahrungsbedarf eines Feuerborstenwurmes einfach zu hoch.
Nun
aber zu den normalen größeren Arten.
Wichtig
erscheint mir hierbei auch das man seine Korallen doch genauer ins Auge
fassen sollte. Dabei lässt sich doch oft auch was erkennen. Zum Beispiel
kleine Häufchen bzw. Ansammlungen am Rand einer Koralle deuten oft
auf einen ungebetenen Besucher hin. Das können auch Schnecken, Krabben
oder dergleichen sein.
(Polychaeten) Meist
schleppt man sich diese in lebenden Steinen aber auch in Korallen ins Becken
ein. Ich kenne eigentlich kein Aquarium wo es diese nicht gibt.
Nun gibt es doch relativ viele Möglichkeiten um die Anzahl der Borstenwürmer im Aquarium zu verringern. Falle Nummer 1 (Styropor) Von
einem guten Bekannten habe ich aber auch noch einen sehr sehr guten Tip
bekommen :-)
Falle Nummer 2 (Korallenkleber-Verpackung) In der Ausgabe der Koralle Nummer 13 fand ich einen Klasse Tipp den wir gleich ausprobiert haben. Man nehme einen herkömmlichen Epoxydharz-Korallenkleber der meist in einem Kunststoffröhrchen verpackt ist. Es ist die Verpackung die uns hier am meisten interessiert. Stellt diese doch die neue Falle dar. Man bohrt nun mittels einens HS Bohrers Löcher in die Verpackung. Das klappt wie auf dem Foto zu sehen wunderbar. Als besonders gut haben sich Löcher mit den Maßen 4 und 6 mm erwiesen. Am besten ist es zwei verschiedene Fallen vorzubereiten. Zum Beispiel eine mir 4 mm Löchern und eine mit 6 mm Löchern. So kann es einem nicht passieren das die Borstis wieder aus der Falle abhauen. Am Abend wird diese, mit schmackhaften Futter wie Muschelfleisch, kurz vor abschalten der Beleuchung ins Aquarium eingebracht und am nächsten Morgen wieder entfernt. Beschwert mit einem Stein sollte die Falle auch da bleiben wo man sie haben will. also los gehts, auf zur Borstenwurmjagd :-) Berichtet doch mal wie es
bei Euch gelaufen ist?
Zum anderen gibt es auch natürliche Möglichkeiten den Borstenwürmern beizukommen. Es gibt zum Beispiel mit der Stenopus Garnele (Scherengarnele) eine Art, die Borstenwürmer mit vorliebe fressen. Wenigstens die kleinen was ja auch schon mal ein kleiner Erfolg ist. Es gibt eine Reihe Lippfische (Haliocheres aber auch Coris Arten) die den ganzen Tag danach graben. Mit dem heutigen Wissen würde ich klar zu Haliocheres Arten raten, da die nicht soviel unfug anfangen und nicht so gross werden. Nach unseren Beobachtungen gehen Haliocheres Arten ebenfalls gierig dem Fang nach Borstenwürmern nach. Da wir so einen Coris Lippfisch mal hatten, möchte ich das Verhalten von dem Lippfisch (Coris frerei - früher auch unter c. formosa) hier schildern.
Der sehr aufmerksame Lippfisch Coris frerei wurde vor ca. 6 Monaten gekauft. Damals war er so ca. 4 cm lang. Die beiden Anemonenfische gingen damals gleich auf ihn los. Wahrscheinlich weil er damals noch ein wenig wie ein Anemonenfisch aussah........<gg> Das ging aber nur wenige Tage, da hatte er sich durchgesetzt. Gleich
nach dem Einsetzen ins Becken fing er an aufmerksam herum zu schwimmen
und im Bodengrund zu wühlen. Ich wollte es erst nicht glauben, aber
wir haben es mit eigenen Augen gesehen. Er sucht und gräbt im Boden
bis er einen Borstenwurm gefangen hat, den er dann auch gleich begierig
verspeist.
Ihr werdet Euch nun fragen was macht er denn auf einmal...........? Er geht seit einigen Tagen an diverse Weichkorallen, schubst diese mit ihren Substratstein durch das Becken. Die Tridacna Muschel dreht er bis zu achtmal am Tag um und versucht diese von unten her zu fressen. Die große und schöne Wulstkoralle (Trachophylia geoffroyi) schmeisst er zwei bis dreimal am Tag um, so das sie auf den Kopf liegt. Der reinste Innenarchitekt, der vor lauter Langeweile einfach nicht weiss was er machen soll. So
schön wie der Fisch auch ist, aber das geht doch zu weit, weshalb
wir uns jetzt um ein geeignetes Becken für ihn bemüht haben.
(Danke lieber @xel)
Robert,
im Januar 2000
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