„Niedere“ Algen: Zu den immer wieder
realen Problemen gehören die Algen, die binnen kurzer Zeit Dekoration
und festsitzende Blumentiere überziehen. Gemeint sind hier die Fadenalgen
oder jene Algen, die durch massenhaftes Auftreten zur Plage werden können.
Meist handelt es sich um niedere Algen. Lösungen wie solche Algen
in den Griff zu bekommen sind, können vielfältig sein, da auch
die Algenarten sehr variabel sind.
Antwortenkomplex: 1.) Thema: Fadenalgen: MÖGLICHE URSACHEN Die Ursache für Fadenalgenwuchs ist vielfältiger Natur. Hoher Nährstoffeintrag durch Überbesatz an Fischen oder zu ausgiebige Fütterung bei mangelhafter Technik können ebenso Algenwuchs induzieren, wie zu starker Kohlendioxid-Eintrag, ungünstige Lichtspektren oder gammeliges „Lebendgestein“. Meist ist die Kombination mehrere wachstumsbegünstigender Faktoren die Ursache. Ein Beispiel: Hohe Nährstoffkonzentration
gepaart mit der Steigerung der Lichtquelle induziert Fadenalgenwuchs. Der
Aquarianer führt das Wachstum der Fadenalgen zunächst auf den
Wechsel der Beleuchtung zurück. Real aber sind die Nährstoffmengen
dafür verantwortlich, dass die Algen plötzlich wachsen. Der Brennerwechsel
brachte das ´“Faß lediglich zum Überlaufen“.
Weiterhin können unzulängliche Filtersysteme für Fadenalgenwuchs in eingefahrenen Aquarien verantwortlich sein. Biologischen Filter können bei mangelhafter Funktion den Nährstoffeintrag fördern statt diesen (wie geplant) zu reduzieren. Auch ein mangelhaft gewarteter Eiweißabschäumer kann indirekt zu Fadenalgenwuchs führen. Es gibt noch weiter Ursachen, wie beispielsweise der Tod einer Seewalze und der darauf folgende Tod des gesamten Fischbestands. Bei solchen Unfällen werden durch die toten Tiere so viel Nährstoffe eingebracht, dass ein Fadenalgenwuchs fast unausweichlich ist. WEGE ZUR BEKÄMPFUNG Eine schwierige Bekämpfung
zeigt sich bei den Algen aus der Gattung Bryopsis, da es nur wenige Meeresbewohner
gibt, die diese Algen fressen. Die Alge gleicht einem kleinen Tannenbäumchen
und wird von Siganus vulpinus (früher: Lo vulpinus) gefressen. Michael
Mrutzek verweist auch darauf, dass höhere Algen aus der Gattung
Caulerpa als Nahrungskonkurrent eingesetzt werden können. Als weiterer
Nahrungs- bzw. Raumkonkurrent werden Kalkalgen angeführt. Nach Michaels
Aussage ist darauf zu achten, dass ein wenig Phosphat im Wasser verbleibt,
damit die Kalkalgen rasch wachsen.
Wer biologisch den
Algen nicht zu Laibe rücken will, weil Fuchsgesichter das Wasser zu
stark belasten, Seeigel auch Kalkalgen abweiden, Schnecken und Einsiedlerkrebse
Ableger verschieben können und die Grundeln durch ihre Grabaktivitäten
im Bodengrund die Sedimentation unterstützen können, dem bleibt
der chemische Weg.
PHOSPHATREDUKTION In dem Zusammenhang mit Fadenalgen wurde im Forum auch immer wieder die Reduktion von Phosphat diskutiert. Vor allem der Eintrag von Carbonaten (Kalkreaktor, BioCalcium, Kalkwasser) wirkt sich reduzierend auf den Phosphatgehalt aus. Daneben aber auch „Flüssigbinder“ wie beispielsweise Phosphat minus der Firma Korallin, das von den Teilnehmern des Forums herausgehoben wurde. Anton Gabriel verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass es wichtig ist, diese Produkte nicht überzudosieren, da ein zu viel des gebundenen Phosphats nicht aus dem Wasser geschäumt wird sondern absedimentiert und wieder in Lösung geht. Lieber öfters zugeben, als einmal zuviel! 2.) Rote Büschelalge Wrangelia argus ( Mergus Meerwasser-Atlas, Band 1, Seite 233) Auch der übermäßige
Wuchs anderer Algen kann zu Problemen führen. Dies zeigte die hier
angeführte Thematik. Michael M. konnte hier die Lösung mit Hilfe
eines Siganus virgatus vermitteln. Wahrscheinlich dürften Kaninchenfische
in vielen Bereichen der Algenbekämpfung die „letzte Rettung“ sein.
Abb.1 : Naso brevirostris
und Siganus vulpinus. Zwei Algenfresser, wobei dem
Abb.2: Amblygobius bynoensis und Abb.3: Amblygobius
phalaena; zwei Grundeln die Fadenalgen zwischen Dekoration
Abb.4: Auch Invertebraten können gegen Fadenalgen eingesetzt werden, wie Mespilia globulus. Fressen aber auch Kalkalgen.
Abb.5: Eine weitere
Möglichkeit ist die Kultivierung höherer Algen - wie
.
Abb.6: Siganus virgatus
ist ein Kaninchenfisch
Jetzt gibt es bei uns ein Lexikon der Meeresaquaristik. Darin werden nach und nach viele Meerwassertiere mit persönlichen Bemerkungen vorgestellt. Du hast dazu was anzumerken? Wir würden uns freuen auch Deinen Kommentar, zur Pflege eines Tieres, mit in das Lexikon aufzunehmen.
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