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Im kleinen Becken sind sicherlich hunderte von den Glasrosen, die sich ohne Korallen-Konkurrenz richtig wohlfühlen. Wohlgemerkt, gefüttert wurde in diesem Becken etliche Monate nicht, was wieder herum die Behauptung vieler, das Glasrosen sich bei Fütterung von Artemia und Frostfutter im allgemeinen mehr vermehren als ohne, widerlegt. Ich meine das es doch so ist, das die Glasrosen sich deshalb so gut vermehren, weil sie keine Konkurrenz im Becken haben. Sie haben damit einfach den Raum den sie brauchen um sich so stark zu vermehren. Was haben wir nicht schon alles ausprobiert! Vom Chelmon rostratus über Chaetodon kleini. Von dem erstgenannten geht nicht jeder an Glasrosen, von dem kleini fast jedes Individuum, aber halt auch an andere Tiere.... wie z.b. Krusten - und Scheibenanemonen. Also kam mir diese Wundergarnele, von der ich bis dato gar nicht wusste wie sie aussieht gerade recht. Durch Zufall kam es so, das ein befreundeter Seewasseraqurianer und Händler (Michael Mrutzek) in Bremen mir dann mitteile das er zur Zeit Wurdemanni Garnelen da hat. So kam es wie es kommen musste, ich habe eine Garnele bestellt. Einige Tage später hielt ich dann die "Wundergarnele" Lysmata wurdemanni in Händen. Vom ersten Anschein eher unscheinbar, und bei weitem nicht so schön wie z.B. die dunkelrote Kardinalsgarnele Lysmata debelius. Die Garnele wurde nun in das kleine und vor Glasrosen "wimmelnde" Becken eingesetzt. Und ich war enttäuscht! Drei Wochen lange konnte ich trotz allergrößter Bemühungen die Garnele nicht mehr sehen. Ob sie noch lebte? Nach drei Wochen dann sah ich das sich die Garnele gehäutet hatte, wenigstens ein Zeichen das die Garnele noch lebte. In der ganzen Zeit sah ich nicht das sie an irgendwelche Glasrosen gegangen wäre. Aber von irgendwas musste sie ja leben.... Da wir mittlerweile sowieso vorhatten das kleine Becken zu räumen, um ein größeres einzufahren, ergab es sich das wir die ganzen Steine ausräumten und dann auch die Garnele fanden. Sie war schon um etliches gewachsen.... Schon ein Zeichen dafür das sie auch Nahrung aufgenommen hat. Da es mich nun doch interessierte was die wurdemanni so frisst, wurde ein kleines 15 Liter Becken aufgestellt. Ein Stein mit drei Glasrosen kam rein, dazu aber Testweise auch 2 kleine Scheibenanemonen und 2 Krustenanemonen. Gesehen habe ich leider nie wie die wurdemanni an die Glasrosen ging, aber nach nur einer Woche war keine der Glasrosen mehr da. Nun passte ich genauer auf. Gegen Abend, verliess die Wurdemanni ihren Platz unter dem einen Stein. Den ganzen Tag über hing sie da und bewegte sich kaum. Aber nun ging sie zu den Scheibenanemonen und fing an diese aufzufressen. Als diese dann nicht mehr da waren, ging sie - Sie erraten es bestimmt - an die Krustenanemonen, auch diese mussten dran glauben. Sobald die Hauptnahrung Glasrose weg ist, wird sich die Garnele um überleben zu können auch an anderen Tieren schadlos halten. Das gilt sicherlich auch für andere niedere Tiere. Angemerkt sei hier aber auch noch, das die Wurdemanni nach einer Weile auch an dargereichtes Futter ging. In diesem Fall war es Artemia und Mysis. Genau die selben Erfahrungen hat auch Michael Mrutzek (Nachrichtlich im Februar 2000) von meeresaquaristik.de gemacht. Es ist halt so wie bei fast jedem Tier das von anderen niederen Tieren lebt. Warum sollte es denn nur das eine fressen aber das andere verschonen. Ach übrigens, wir haben die Garnele gegen einen zweiten Mandarinfisch eingetauscht. Zusatz: Durch viele Gespräche mit anderen Aquarianer und diesbezüglich mit weiteren Tests, stellte ich allerdings fest das es zu keinerlei Übergriffen gegenüber den Blumentieren kommt wenn man im Becken zufüttert. Es liegt sicherlich daran das auch diese Garnele wenn sie gar nichts zu fressen bekommt - und bevor sie verhungert - sich dann halt auch mal an Blumentieren vergreift. Daher denke ich das man mit der Lysmata wurdemanni ein ganz gutes Mittel gegen Glasrosen in der Hand hat. Eine Bereicherung für das glasrosenverseuchte Riffaquarium. Am
7.8.2001 erreichte mich eine Mail von Niko.
Da diese nicht unwichtig ist, im Bezug auf die Aussagen zur Wurdemanni
Garnele, füge ich diese im Originaltext hier mit ein.
Robert (Doc) im Januar 2001 (c)
Robert Baur-Kruppas 1999/2000
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