Magnesium, und sollte es zudosiert werden?
Magnesium hat mit ca. 1300 mg/L (bei einer Dichte von 1.023) einen recht hohen Anteil im Wasser. Zum Vergleich: Calzium bringt es gerade mal auf ca. 450 mg/L Wasser. Im Herbst 1999 kam gerade aus diesem Grund wohl eine Diskussion in diversen Foren im Internet auf. Es ging darum das bei einigen Aquarianern die Ihren Magensiumgehalt gemessen hatten der Wert doch um einiges zu gering war. Ein Wert unter 1000 war keine seltenheit. Neugierig geworden habe ich mir von Salifert einen Test gekauft. Nach der Messung stand fest, ich gehörte auch zu denjenigen die wohl zu wenig MG im Beckenwasser hatten. Den mein Test zeigt einen Wert von 990 mg an. Nun muss ich aber dazu sagen das bei uns keine Tiere schlecht standen oder dergleichen. Im Gegenteil, es war ein gutes Wachstum im Aquarium. Der Besatz war aber mehr Weich- und Lederkorallenlastig, Steinkorallen (kleinpolypige) eher die Ausnahme. Aber auch die standen gut. Also eigentlich nichts was greifbar wäre.

Nun habe ich mittels MG-Chips den Wert von 990 auf 1500 mg/L angehoben. Die Chips lösten sich sehr schnell auf, und das Magnesium-Wasser wurde dann dem Becken zugeführt. Geschadet hat es keinem in unserem damaligen 650 Liter Aquarium, das schon mal voraus geschickt.... Nach einer Woche habe ich den Wert aus verständlichen Gründen dann nochmal nachgemessen. Er lag immer noch bei 1500 mg. Die nächste Messung war dann fast drei Monate später. Auch hier war ich sehr erstaunt. Denn der Wert lag bei 1450 mg. Also gehe ich nun davon aus das sich MG bei weitem nicht so schnell verbraucht wie es mittlerweile einige Hersteller von Magnesium Präparaten weismachen wollen. Denn auf der Interzoo, Nürnberg wurden dann (ich weiss zumindest einen Hersteller) auch gleich ein Magnesiumpräparat angeboten. Aber wollen wir mal das nicht gleich schlechtmachen, denn es geht noch weiter. Ich habe mir natürlich Gedanken gemacht, warum der Wert doch noch so hoch war.  Anscheinend hat es mit dem nicht so ausgeprägten Kalkrotalgenwachstum und der geringen Anzahl an Steinkorallen zu tun, das sich MG kaum verbraucht. Je nach Becken halt :-)
 

FAZIT:

Hat man viele Steinkorallen, aber vor allem viele und stark wachsende Kalkrotalgen, dann kommt man auf Dauer um eine Zudosierung kaum herum. Wobei man hier noch sicherstellen müsste ob sich das nicht mit den regelmässigen Wasserwechseln ausgleichen läßt. Denn Salz ist ja auch nicht gleich Salz. Es gibt Salzsorten da ist von Haus aus weniger Magnesium vorhanden als in anderen Sorten. (Angabe von mehreren Aquarianern, was ich selbst aber nicht auf Richtigkeit getestet habe)

Wichtig ist auf jeden Fall das man das vorher den Magnesiumwert genau messen sollte, und nicht einfach Magnesium zugibt. Hinzu kommt das manche die Algenprobleme im Aquarium hatten auch einen geringeren Magnesiumwert im Wasser hatten. Dieses müsste aber noch genauer untersucht werden um hier einen sicheren Anhaltspunkt geben zu können. Es ist einfach nur aufgefallen das gerade bei Schmier - und Fadenalgen auch fast immer ein zu niedriger Magnesiumwert vorlag.

Zusatz im März 2002: Seit kurzer Zeit gibt es ein Dolomit-Material für den Kalkreaktor. Es nennt sich Magnesium Pro und stammt von der Fa. Grotech. Hiermit ist einem ein Mittel gegeben, wo es ohne viel Aufwand und kosten möglich ist als Beimischung im Kalkreaktor (nicht mehr als 10%) den Magnesiumgehalt langsam anzuheben. Ein Testbericht von Frank Diehl klärt hier voll und ganz auf.
 

 
Robert Baur (Doc)
im September 2000