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Magnesium.....
eine Zusammenfassung von Jens Kallmeyer
Salze bauen sich aus positiv und negativ geladenen Teilchen auf. Die positiv geladenen nennt Kationen. Kationen sind in der Regel Metalle (hier Magnesium). Die negativ geladenen nennt man Anionen. In einem Molekül müssen die Ladungen immer ausgeglichen sein, d.h. es muß genausoviele positive wie negative Ladungen geben. Im Meer befinden sich die Kationen und Anionen in einem Verhältnis zueinander, welches sich in der letzten halben Milliarde Jahre nicht gross verändert hat. Ausserdem gibt es genausoviele Kationenladungen wie Anionenladungen , da ja alle Ladungen ausgeglichen sein müssen, du bekommst ja keinen Stromschlag wenn Du ins Meer gehst. Die wichtigsten Kationen im Meer sind Natrium, Kalium, Calzium und Magnesium, die wichtigsten Anionen sind, Chlorid, Sulfat, Carbonat. Daneben gibt es noch dutzende weitere, aber die machen zusammen kaum mehr als einzelne Prozente aus.
Bei Magnesiumchlorid ist Magnesium das Kation und Chlor das Anion. Magnesium hat 2 positive Ladungen, Chlor hat eine negative, daher kommt die Formel MgCl2. Natriumchlorid, unser bekanntes Kochsalz hat die Formel NaCl, da Natrium nur eine negative Ladung hat braucht es auch nur ein Chlor um die Ladung auszugleichen.
Chlorid und Sulfat stehen etwa in einem Verhältnis von 1,7:10 zueinander. Wenn Du also den Mg Gehalt in Deinem Aquarium erhöhen willst hast Du eigentlich nur 2 Möglichkeiten. Du gibst Magnesium Chlorid oder Magnesium Sulfat dazu. Wenn Du nur eines der beiden Salze dazu benutzt, verschiebst Du das Ionengleichgewicht in Deinem Becken. Deshalb solltest Du beide Salze in diesem Verhältnis zueinander mischen. Aber so einfach ist es leider nicht. Die käuflich erhältlichen Salze bestehen aus mehr als nur Magnesium und Sulfat oder Chlorid, sie enthalten auch Wasser, und zwar reichlich viel. Normalerweise ist Magnesiumchlorid ein Hexahydrat. Seine Formel sieht folgendermaßen aus: MgCl2 x 6 H2O, d.h. pro Formeleinheit sind da 1 Mol (Anzahl der absolut vorhandenen Moleküle, eine Zahl mit 23 Nullen) Magnesium und 6 Mol Wasser drin. Da dieses Wasser ja auch was wiegt musst Du das bei der Berechnung der benötigten Menge Salz berücksichtigen. Bei Magneyiumsulfat sieht das noch übler aus, das ist ein Heptakydrat, d.h. es hat 7 Mol Wasser. Seine Formel ist MgSO4 x 7H2O.
Eine Formel zur Berechnung des benötigten Magnesiums sieht folgendermaßen aus. Ich gehe mal davon aus, das ein Wert von 1500 mg/l angestrebt wird. In Klammern jeweils die Einheiten, in denen man die Werte in die Formel einsetzen muss.

Benötigte Menge an Magnesiumchlorid Hexahydrat (g) = (1500 - gemessener Mg Gehalt (mg/l)) * Volumen des Beckens (l) / 1000 * 8,3

Vorsicht wenn Du die Formel in den Taschenrechner tippst, Punkt- geht vor Strichrechnung! Du musst durch 1000 teilen um von Milligramm (mg) auf Gramm (g) zu kommen, und mit 8,3 multiplizieren um zu berücksichtigen, das Du ja kein reines Magnesium zusetzt, sondern auch Chlor und Wasser. Nur ca. ein Sechstel des Salzes ist wirklich Magnesium.

Beispielrechnung:

gemessener Wert 1100 mg/l, Volumen des Beckens 500 l

1) 1500 - 1100 = 400 mg/l Defizit an Mg PRO LITER!
2) 400 * 500 = 200000 mg Defizit an Mg GESAMT
3) 200000 / 1000 = 200 g Defizit an Mg gesamt IN GRAMM
Von hier ab muß die Rechnung geteilt werden wenn Du für beide Salze ausrechnen willst, wieviel Du brauchst

FÜR MAGNESIUMSULFAT
4) 200 * 17 / 100 = 34 g Menge an Mg als MgSO4 x 7 H2O
5) 34 g * 10 = 340 g Magnesium Sulfat Heptahydrat
 

FÜR MAGNESIUMCHLORID
6) 200 - 34 = 166 g Menge an Mg als MgCl2 x 6 H2O
7) 166 * 8,3 = 1378 g Magnesium Chlorid Hexahydrat

Ganz schön viel Salz, nicht...
Wenn Du nur eine Sorte Salz zugeben willst, dann setze das Ergebnis von Spalte 3 direkt in die entsprechende Formel ein (Spalte 5 oder 7).
Das war jetzt ganz schön viel Rechnerei, aber kürzer ging das nicht. Nun gibt es ja Leute, die finden es besser erst eine Lösung herzustellen und die dann ins Becken kippen anstatt gleich das Salz dazuzugeben.
Um eine solche Lösung zu berechnen geht man folgendermaßen vor.

100 gr REINES Magnesium befinden sich in 846 gr MgCl2 x 6 H2O oder in 1027 gr MgSO4 x 7 H2O.
In wieviel Wasser man diese Menge Salz löst bleibt jedem dann selber überlassen. Mit einem Dreisatz kann man dann einfach errechnen wieviel Mg sich in einem Millimeter der Stammlösung befinden.
Viel Spaß bei rechnen und dosieren
 

zur Verfügung gestellt von
Jens Kallmeyer ( im März 2001)
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