Am Anfang ist die Statik des Ortes wichtig, wo das zukünftige Becken seinen Platz erhalten soll, diese muß unbedingt überprüft werden. Schnell werden einige hundert Kilogramm erreicht. Anhand eines 500 Liter Aquarium soll dies demonstriert werden.
Maße des Aquarium, Glasstärke 10mm : 200 * 50 * 50 cm = 500 Liter brutto. Da hier Deko-Gegenstände wie Kies, Sand, Steine ect. sich dazu gesellen ziehen wir ca. 100 Liter Wasser ab --> 400 Kg. Salz für 400 Liter Seewasser: etwa 20 Kg. Steine (Dekorationsmaterial) und Kies: ca. 80 Kg. Gewicht des Glasbeckens netto: 100 Kg.
Zusammen addiert erhält
man die beeindruckende Zahl von 620 kg (siehe Tabelle):
.
620 Kg auf 2 Meter Länge, sprich min. 310 KG auf einem Meter Länge und einem halben Meter Tiefe, also einem halben Quadratmeter! Die Tragfähigkeit des Fußbodens / der Decke muß überprüft werden. Bei einer Betondecke beträgt die maximale Belastung etwa 300-400 Kg pro Quadratmeter. Es sollte auch darauf geachtet werden, daß das Gewicht nicht punktweise auf den Boden übertragen wird ( --> Stöckelschuheffekt ), sondern flächig. An den Stützenwänden ist die Tragkraft höher. Bei mehr Gewicht sollte unbedingt ein Statiker zu Rate gezogen werden bzw. Maßnahmen unternommen werden, die die Kräfte verteilen.
Folgende Möglicheiten
zur Gewichtsverteilung möchte ich vorstellen:
Zum Beispiel in einem Rahmen
aus Holzleisten ( Dachlatten ) - der die Größe der Grundfläche
des Aquarium- / bzw. Schrank hat - eine dünne Plastikplane ( Abdeckplanen
wie sie zum Tapezieren verwendet werden ) hinein legen. Wenn der Untergrund
aus Holz bzw. Teppichboden besteht kann man noch eine dünne Gummimatte
( Moosgummi o.ä. ) unter den Aufbau legen. Damit wird erreicht das
eine durch den Druck des Aquariums dichte Lippe entsteht. Somit kann verschüttetes
Wasser nicht unter den Sockel kriechen und Schimmel bilden. Der Rahmen
mit der Folie wird mit Estrich ausgegossen.
Dies hat den Vorteil das
Unebenheiten und Schrägen des Bodens ausgeglichen werden. Ist der
Estrich durch getrocknet können die Latten entfernt und die überstehende
Folie abgeschitten werden. Es ist drauf zu achten guten Estrich zu verwenden!
Dieser Sockel verteilt das Gewicht sehr gut.
Auch eine zusammen hängende Tischlerplatte verteilt das Gewicht gut, hat aber den Nachteil, daß das Holz durch "Wasserverschütten" wellig werden kann.
Fazit: Darüber sollte
man sich vorher unbedingt Gedanken machen. Es bleibt in der Regel nicht
bei dem eben ausgerechneten Wert:
Im Laufe der Zeit können
sich einige Aggregate dazu gesellen. Zum Beispiel ein Filterbecken, der
Eiweißabschäumer ( ein Muß ) und sonstige Kleinaggregate
wie Pumpen, Strömungspumpen, Kalkreaktor Innenschnellfilter etc.
Ein nicht zu unterschätzendes
Kostenpotential sind die Stromkosten. Den größten Anteil daran
haben die Beleuchtung und Pumpen. Gefolgt von Kühlaggregat ( wenn
notwendig ), Heizung und Diverses ( UV-Filter, Luftpumpen etc. )
Die Grafik vermittelt eine
Übersicht von meinem 500 Liter Becken. Bestückt mit folgenden
Komponenten:
2 HQI Strahler á
250 Watt, 36 Watt Blaulichtröhre, Strömungspumpen, 1 Topffilter,
1 Abschäumer, Filterpumpen und Heizung. Zu beachten ist, daß
nicht alleine die Wattzahlen der Verbraucher zu addieren sind - es dürfen
Verlustleistungen insbesondere von Drosseln nicht vernachlässigt werden!!!
Die Kilowattstunde wurde mit allen Kosten ( inklusiv allen Gebühren des E-Werks Mühlheim am Main ) auf 0,16 Euro errechnet.
Beispiel für eine Eheim 1260 Pumpe ( auf dem Typenschild sind 60 Watt angegeben ):
60 Watt * 24 Stunden ( Betriebsdauer ) = 1440 Wh. Diese durch 1000 geteilt sind beeindruckende 1,44 KWh. Vorausgesetzt diese Pumpe läuft das ganze Jahr erhalten wir einen Wert von: 1,44 KWh * 365 Tage = 525,6 KWh / JAHR!
Das entspricht 84,1 EURO bzw. 164,5 DM. Und das nur für eine 60 Watt Pumpe.
Danke Andreas! :-)
© Mit freundlicher Genehmigung
durch Andreas Kühnel
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seit dem 30.11.2001
Text und Grafiken © by Andreas Kühnel
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