.
Wissenswertes über die Planktonernte
von Bernd Quirbach
Ernten von Plankton

Wie erhalte ich dichtere Planktonmenge? Diese Frage taucht öfter als Frage per Mail und im Meerwasserforum auf.

Ursache ist zum einen sicherlich die teilweise geringe Ausbeute in herkömmlichen Planktonzuchtsystemen, wie auch die teilweise berechtigten Bedenken in Bezug auf den vermehrten Nährstoffeintrag durch die Algenlösung mit der nicht ganz aufgebrauchten Nährstofflösung.


links: der neue Quirbach Reaktor, Thilo Böck und rechts Bernd Quirbach im Gespräch

Im Folgenden möchte ich einen Überblick über die verschiedenen Arten der Konzentrierung geben.

1. Zentrifugation
2. Sedimentation
3. Auftreibung
4. Filtration
6. Abschäumung /Flotation
 

zu 1. Zentrifugation
Für die Probenkonzentration wird zumindest im Laborbereich oftmals mit Zentrifugen gearbeitet. Für chemische Untersuchungen auch an Algen durchaus sinnvoll, so ist diese Methode doch für den Einsatz der Algen als Futter weniger zu gebrauchen. Immerhin werden die Algen mit mehrfacher Erdbescheunigung zusammengedrückt.
 

zu 2. Sedimentation

Die "Ernte" der Algen hat zB. Dr. Reize in der Koralle 8 ausführlich und genau beschrieben.

Dabei geht es darum, das viele Algen gerade in der Ruhe oder Teilungsphasen zum Ablagern am Bodengrund neigen. Dies kann auch noch durch Kühlstellen unterstützt werden. Eine Methode die für den Aquarianer durchaus praktikabel ist. Durch Schrägstellen des Gefäßes mit den Algen im Kühlschrank kann die nachfolgende Entnahme stark vereinfacht werden.

zu 3. Auftreibung

Einige Algenarten, vor allem futterrelevante Blau und Grünalgen können durch kurzfristige stärkere Beleuchtung dazu angeregt werden, mehr Sauerstoff zu produzieren und sich damit selbst an die Wasseroberflähe zu bringen, dort können Sie einfach abgesiebt werden da sie aufgrund der Oberflächenspannung Verbände bilden.

zu 4. Filtration / Absiebung

Algenarten über 10µm können sehr gut abgesiebt werden. In der Regel werden dazu Schrägsiebe verwendet. Dabei handelt es sich um Siebe die im 45 ° Winkel zur Waagerechten  in einen Rahmen eingeklebt sind. Durch diesen Aufbau wird erreicht, dass sich die Algen am unteren Ende des Siebes sammeln, lange Zeit aber noch das Wasser abfließen kann.

In der Koralle 8 hat Dr. Reize auch die Möglichkeit der Filtration von Algen insbesondere mit einem gut besiedeltem Biofilter beschieben. Aufgrund des Biofilms in den Filtermedien werden die Algen zurückgehalten und können zB. mit dem Filterschwamm im Aquarienwasser ausgedrückt werden.

zu 5. Abschäumung / Flotation

Immer wieder liest man, das Plankton durch den Abschäumer aus dem System entfernt wird. Also was liegt näher als einen Abschäumer zur Aufkonzentration von Plankton zu verwenden...

Allerdings halte ich den Einsatz dieser Methode nur für sehr wenige Arten und auch nur für Coccale (Kugelförmige) Algen für sinnvoll. Bei anderen Arten zB. Tetraselmis oder Skeletonema Arten mit extrem langen Fortsätzen würde die Methode zwar nicht zu einer Zellschädigung führen, eine Vermehrung währe also durchaus noch möglich. Aber der entsprechende Schlüssel/Futterreiz würde duch Beschädigung der Filamente wegfallen.
 
 


Copyright (c) by Bernd Quirbach, im Dezember 2003 (c) by Korallenriff.de