Skandal:
Bundesumweltministerium "kastriert" Schutzabkommen für gefährdete Schweinswale

16.12.2006 - Maßgeblich auf eine Inititiative des Bundesumweltministeriums (BMU) wurde, kurz vor Beginn des prestigeträchtigen, von der UN für 2007 ausgerufenen "Jahr des Delfins", das Kleinwalschutzabkommen für die Nord- und Ostsee, ASCOBANS, durch Auflösung des bisherigen ASCOBANS-Sekretariats kurzerhand enthauptet. Lediglich Polen und Litauen votierten gegen diesen drastischen Schnitt.

Jetzt soll unter dem Dach der Bonner Konvention zum Schutz wandernder Tierarten (CMS) ein so genannter "foacal point" für die bisherigen Aufgaben des ASCOBANS-Sekretariats gebildet werden.

"Bundesumweltminister Sigmar Gabriel erweist damit unserer einzigen heimischen Kleinwalart einen wahren Bärendienst wie man ihn in Bayern eher von Umweltminister Schnappauff gewohnt ist", kommentiert die GRD diesen schweren Rückschlag für den Delfinschutz in der Nord- und Ostsee.
Die GRD hatte Bundesumweltminister Gabriel sowie alle ASCOBANS-Vertragsparteien aufgefordert, sich für den Erhalt des Sekretariats einzusetzen. "Mit der jetzt neu zu besetzenden Stelle, die auf 9 Monate beschränkt ist und nur zu 75 Prozent für ASCOBANS-Aufgaben zuständig sein soll, werden die vielfältigen Aufgaben für die dringend notwendige Ausweitung des Kleinwalschutzes in der Nord- und Ostsee nicht zu bewältigen sein", befürchtet die GRD.

Die Auflösung des ASCOBANS-Sekretariats geschah angeblich aus Geldmangel und war unabwendbar, verlautete das BMU gegenüber der GRD. Mit der Neustrukturierung unter dem Dach der CMS solle ein höherer Effektivitätsgrad erreicht werden.

Die GRD vermutet hinter der vom BMU politisch geschickt eingefädelten Attacke gegen ASCOBANS vielmehr, dass man bereits im Vorfeld des Baus der Ostsee-Pipeline eine gewichtige Stimme für die Meeresumwelt abstellen wollte.
 
 

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© Manuela Kruppas für Korallenriff.de