Der
letzte Sommer hatte es in sich, was die Temperaturen im Aquarium betrifft.
Zeitweise ging das Quecksilber bis über 30 °C und das sogar für
mehrere Tage. Die nächtliche Kühlung des Wassers blieb aus. Ich
machte mir Gedanken, wie ich Herr der Lage werden konnte. Die einfachste
Lösung wäre zum Portemonnaie zu greifen und ein Kühlgerät
für Seewasseraquarien zu kaufen, doch die Preise schrecken da ab.
Mir kam die Idee eine leicht modifizierte Bierzapfanlage mit Wasserkühlung zu besorgen. Das Gerät war zwar nicht neu, aber generalüberholt und kostete 300,00 € mit Garantie. Vergleichsweise kostet ein Kühlgerät für die Aquaristik mit den gleichen Leistungsdaten über 800,00 €. So gesehen war dies ein Schnäppchen, immerhin soll die Kühlanlage bei mir rund 2000 Liter Aquariumwasser auf Temperatur halten. |
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Was
jetzt noch fehlte war ein langer Schlauch für die Kühlung und
ein Thermostat zur Regelung der Temperatur. Ein Temperaturregler für
die Heizung war schon am Aquarium im Betrieb. Nur schaltete der Regler
die Steckdose, wenn die Temperatur zu gering war. Dies sollte nach Gesprächen
mit einem Vereinsfreund nicht länger ein Problem darstellen.
Ein Relais mit “1 UM“ half da ab. Wenn Spannung auf dem Relais ist, wird dieses angezogen und die Heizung arbeitet wie gewohnt. Sowie die Temperatur erreicht ist schaltet der Regler die Spannung ab und das Relais fällt ab und somit wird die Kühlanlage in Gang gesetzt. Einen Haken hatte die Konstellation noch, die beiden Geräte wechselten sich nun permanent ab, kühlen heizen, kühlen, heizen…. Mit einem Schalter konnte Abhilfe geschafft werden. In der Übergangszeit schaltet man das eine Gerät an und das andere dafür aus. |
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Wie
schon bereits erwähnt wurde die Bierzapfanlage etwas modifiziert.
Die Bierschlange wurde dem Kühler entfernt und an der integrierten
Pumpe ein Schlauch angebracht. Dieser kommt an der Stelle aus dem Gerät,
wo normalerweise der Zapfhahn ist. Das Prinzip ist ganz einfach, im Kühlgerät
ist normales Leitungswasser, welches durch den langen Schlauch mit der
integrierten Pumpe gepumpt wird. Der Schlauch wird im Filterbecken zu einer
Spirale zusammengelegt. Je länger der Schlauch umso effektiver ist
die Kühlwirkung.
Das gleiche Prinzip hatte ich schon in der Vergangenheit für die Heizung eingebaut, da mir irgendwann die Heizkosten für das Aquarium zu hoch wurden, immerhin 1/3 der Stromkosten. Anstelle eines Heizstabes habe ich eine eigene Umwälzpumpe für einen separaten Heizkreislauf der Zentralheizung geschaltet. Ich nutzte sozusagen die Restwärme des Heizkessels für mein Aquarium. Allerdings konnte ich für die Heizschlange keinen normalen Gummischlauch nehmen, da 1,8 bis 2,0 bar Druck auf der Heizleitung lasten. |
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Damit
der Druck im Heizsystem bleibt und nicht mein Seewasser verschmutzt und
auf der anderen Seite das aggressive Salz das Material von außen
nicht angreift, habe ich ein spezielles PVC-Rohr verwandt. Dieses Rohr
ist außen und innen aus PVC und hat in der Mitte einen Aluminiummantel,
für die Druckbeständigkeit.
Das Material ist wie dafür geschaffen, das Salz greift die Außenhülle nicht an und durch das Aluminium läst das Rohr sich leicht zu einer Spirale modellieren. Die Pumpe drückt das Wasser mit einer Vorlauftemperatur mit bis zu 80 °C durch die Schlange. Mit diesem System arbeite ich schon seit gut 7 Jahren erfolgreich. Nun kann der nächste Sommer kommen. |
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