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Glasrosenvernichtung mit der Schnecke Berghia verrucicornis
Meine Erfahrungen bei der Haltung dieser Schnecken
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Ich habe mich recht schnell dazu entschlossen die Schnecke mit ihrem Stein in das 112 L Aquarium umziehen zu lassen. Der Schnecke würde keiner etwas tun, das hatte ich ja bereits getestet. Im 112 L Aquarium waren mittlerweile reichlich Glasrosen vorhanden, sodass ihr Überleben dort gesichert sein sollte. Für eine Berghia verrucicornis würde es ein ewiger Gaumenschmaus werden, gegen alle Glasrosen im 112 L Aquarium anzukämpfen. :-)

So wartete ich ab, bis ich das Tier auf dem Stein sah, um sicher zu gehen das es auch wirklich mit dabei war. Dann nahm ich den Stein und brachte ihn ohne Anpassung in das 112 L Aquarium ein. Ich legte ihn dort zuerst auf den Boden, damit sich die Acropora erst mal wieder an solches Licht gewöhnen konnte. Ich beobachtete den Stein etwa 20 Minuten lang als ich die Berghia sah, wie sie aus "ihrem Stein" herauskrabbelte um ihre neue Umgebung zu untersuchen. Die beiden T5 Doppelbalken waren zu dieser Zeit beide an, aber das schien die Schnecke nicht zu stören. Vielleicht "schmeckte" sie die neue, viel interessantere Umgebung im Vergleich zu ihrer vorherigen spartanischen Einrichtung. Sie machte sich umgehend auf den Weg und ich beobachtete sie dabei. :-) Alle anderen Bewohner des Aquarium liessen sie in Ruhe, auch der kleine LSD, der beim ersten Test in diesem Aquarium nicht in der Nähe der Schnecke war, die damals in das Aquarium gegeben wurde.

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Am 25.02.2002 beobachtete ich mit sehr viel Freude eine weitere kleinere 
Schnecke im 112 L Aquarium

Am 25.02.2002 beobachtete ich mit sehr viel Freude eine weitere kleinere Schnecke im 112 L Aquarium [siehe Foto oben, wer die beiden Schnecken nicht entdecken kann, der klickt auf das Foto oben, dann lädt sich ein weiteres Foto mit Hinweis] Nun weiß ich nicht, ob diese zweite Schnecke die zweite -nie gefundene- Schnecke aus dem 24 L Aquarium war. Oder ob es die Leiche, die ich damals zum Test in das 112 L aquarium gegeben hatte, war. Keine Ahnung! Aber im Grunde ist es egal. Möglicherweise leben in Wirklichkeit noch alle vier? Wer weiß das schon...

 Die Berghia am 20. März 2002
Natürlich sehe ich meine Berghia verrucicornis hin und wieder. Sehr oft auch in der Nacht, wenn ich mal mit der Taschenlampe neugierig in mein Aquarium schaue. ;-) Am 20. März 2002 konnte ich eine ganz gut gelungene Nachtaufnahme von ihr machen. [siehe oben] In dieser Nacht war sie wieder etwas mehr grau, einige Tage später aber war sie wieder weiß. Da immernoch jede Menge Glasrosen vorhanden sind, mache ich mir keine Sorgen darum, das sie verhungern könnte. Das Einzigste was ihr noch zum Verhängnis werden könnte ist eine Meeresspinne. Diese Meeresspinnen fressen Berghia verrucicornis
[DER MEERWASSER AQUARIANER 4/2001, Seite 10, Anmerkung von Carlos Martell]. Ansonsten leben meine beiden Berghia verrucicornis im Glasrosenparadies! :-) Des weiteren ist nicht auszuschliessen das eine Vielzahl von Fressfeinden der Berghia noch nicht entdeckt ist. Möglicherweise gibt es Lippfische, Barsche, diverse Krebse oder Krabben die die Berghia als Nahrung betrachten. Unsere Lippfische [ Haliocheres leucoxanthus und marginatus] sowie die Scherengarnelen [Stenopus hispidus] und die Miraclebarsche [Assesor mcnelli] ziegten keinerlei Interesse an den Schecken. Das bedeutet jedoch nicht das eine andere Stenopus oder ein anderer Lippfisch der Haliocheres Gattung diese Schnecken verschmähen wird.
 
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FAZIT
Glasrosenvernichtung mit der Schnecke Berghia verrucicornis?

Immer wieder verschwinden Glasrosen an einer Stelle, aber es tauchen an anderer Stelle auch immer wieder viele viele neue Glasrosen auf. Wenn ich bedenke, das zwei dieser Berghia Schnecken 40 Euro kosten...... Dann habe ich ein separates Aquarium zur Eingewöhnung und Zucht (Eiablage) aufgestellt. Strömung, Belüftung, Temperatur und vielleicht sogar noch Beleuchtung (wer nicht mit Tageslicht beleuchten kann). Dann nach Eiablage -falls Deine Schnecke Eischnüre ablegt- absaugen der Eischnüre, einbringen in 300 ml Wasser, belüften, temperieren, .... Das alles kostet Zeit und Geld... und ein Zuchterfolg kann nicht garantiert werden - egal für welche Zuchtmethode man sich entscheidet!! Und dann? Ich weiß, das meine zwei Berghia es niemals schaffen werden mein Aquarium das nur 112 L hat von den Glasrosen zu befreien. Niemals! Vielleicht wenn sie anfangen würden sich erfolgreich im System zu vermehren - wonach es derzeit leider nicht aussieht.

Robert und ich, wir haben mal gefachsimpelt und sind auf eine Zahl von etwa 30 - 40 Tieren gekommen. Mit, meiner Meinung nach, etwa 40 Tieren könnte es gelingen mein kleines 112 L Aquarium eventuell von der "Glasrosenzucht" zu befreien. Aber meine Berghia wollen sich offensichtlich derzeit keine Kinder zulegen. Leider. :-( Nun hoffe ich für meine Berghia nur noch auf ein möglichst langes glückliches Leben mit immer einer Glasrose vor dem Fühler.

Eine meiner Schnecken könnte schon ein älteres Tier sein. In DER MEERWASSER AQUARIANER steht zu lesen, das ältere Tiere weniger Eier legen als junge. Wenn ich die Eischnur meiner Schnecke vom Februar 2002 mit der Eischnur in dem Buch DAS KORALLENRIFF AQUARIUM von Fossa & Nilsen Bd. 5 Seite 269 vergleiche, dann sieht man schon einen Unterschied in der Menge der Eier innerhalb der Eischnur.

Eine meiner Berghia am 12.04.2002
Wer von Euch ein paar Berghia Schnecken bekommen sollte, der sollte sich die Mühe der Zucht machen, bevor er Tiere in sein Hauptbecken gibt! Je größer die Anzahl der gezüchteten Tiere umso wahrscheinlicher der Erfolg bei der Bekämpfung von Glasrosen. Meiner Meinung nach ist der Einsatz von Wurdemanni Garnelen im Kampf gegen Glasrosen preiswerter und wirtschaftlicher - der Erfolg vielleicht auch sicherer - als der relativ mühsame Einsatz einer Armee von Berghia. Um nur ein Beispiel zu nennen: Für unser 1000 L Aquarium würden wir mindestens 300 Berghia einsetzen müssen um einigermaßen mit einem Erfolg rechnen zu dürfen.
Meine andere Berghia am 12.04.2002
Falls jemand noch Fragen oder Anmerkungen zu diesem Bericht hat?
Dann schreibe Sie oder Er mir bitte.

Gruß
Manuela :-)
 

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Bad Karlshafen, den 4.Mai 2002
 


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Text und Fotos (c) by Manuela Kuppas
4. Mai 2002 auf Korallenriff.de